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Mobile Marketing
Google testet alternative Abrechnungssysteme für den Play Store und startet mit Spotify

Google testet alternative Abrechnungssysteme für den Play Store und startet mit Spotify

Larissa Ceccio | 24.03.22

Google beschließt, Ende 2022 weitere Abrechnungssysteme zuzulassen. Ist das eine Reaktion auf den Streit mit Epic Games?

Google hat bereits damit begonnen, Abrechnungssysteme von Drittanbieter:innen im Play Store und im gesamten Ökosystem zu testen. Zunächst startet das Unternehmen mit Spotify, sodass User hier zukünftig zwischen Zahlungssystemen auswählen können. Zuvor kämpfte Google gemeinsam mit Apple unter anderem gegen die Aufnahme verschiedener Bezahlsysteme. Warum Google jetzt doch Bezahlsysteme Dritter zulässt? Vermutlich, um dem zwar noch nicht finalen, aber geplanten Gesetz zuvorzukommen, das dem Unternehmen In-App-Umsätze streitig machen könnte. Lies weiter, um alle Entwicklungen und Hintergründe zu erfahren.

Spotify User können bald zwischen Zahlungsoptionen wählen

Ende 2022 können Spotify User, die die App über den Play Store heruntergeladen haben, das Premium-Abonnement über eines der Abrechnungssysteme von Google oder Spotify zahlen. Spotify erklärt:

Zum ersten Mal werden diese beiden Optionen in der App nebeneinander existieren. Dies gibt jedem die Freiheit, direkt in der Spotify-App mit der Zahlungsoption seiner Wahl zu abonnieren und Einkäufe zu tätigen.

Laut Angaben des Audio-Streaming-Dienstes werden beide Parteien, Google und Spotify, in den kommenden Monaten gemeinsam mit der Pilotprojekt-Umsetzung beginnen und hierbei Produkt- und Engineering-Teams beider Unternehmen einbeziehen. Sameer Samat, Vizepräsident Product Management bei Google, äußerte sich ebenfalls zur Zusammenarbeit:

Dieses Pilotprojekt wird uns dabei helfen, besser zu verstehen, ob und wie User Choice Billing für Nutzer in verschiedenen Ländern und für Entwickler unterschiedlicher Größen und Kategorien funktioniert

Der Kampf gegen App-Store-Monopole sowie Preis- und Gebühren-Systeme von Google und Co.

Für Spotify ist dieses Projekt ein Durchbruch im jahrelangen Kampf gegen App-Store-Monopole. 2020 hatte das Unternehmen sogar gemeinsam mit Epic Games, dem Unternehmen hinter Fortnite, mit „The Coalition for App Fairness“ Apple und Google unter Druck gesetzt, ihre Store-Richtlinien zu ändern. Diese Koalition wurde vor knapp zwei Jahren gegründet. Der Zusammenschluss der Unternehmen dient dazu, gegen die Abopreise und Gebühren der Stores vorzugehen und Apple und Google dazu zu bringen, auch andere Bezahlsysteme zuzulassen.

Auslöser für „The Coalition for App Fairness“ war nicht zuletzt die Klage von Google und Apple gegen Epic Games: Die Unternehmen forderten eine Entschädigung für die nicht im Google Play Store oder App Store abgewickelten In-App-Käufe. Zuvor hatten die beiden Global Player Epic Games bereits aus ihren App Stores verbannt. Das Ergebnis: Das Gericht entschied, dass Apple mit der Entfernung der Epic Games App aus dem Store nicht gegen die Antitrust-Regelungen verstoßen hatte. Auch eine Wiederherstellung des Seller-Profils musste nicht vollzogen werden. Doch eine positive Nachricht gab es für das Computerspiel- und Software-Unternehmen: Apple muss seit Ende 2020 Links zu externen Seiten mit alternativen Zahlungsmethoden zulassen.

Google lässt alternative Abrechnungssysteme vor Beschluss neuer Regelungen zu

Googles Plan, alternative Abrechnungssysteme zuzulassen, ist demnach eher defensiverer Natur. Zumal Google genau wie Apple Zeit und Ressourcen darauf verwendet hat, beispielsweise das Gesetz über offene App-Märkte anzufechten. Aktuell scheint es so als würde die EU bei der Digital-Gesetzgebung neue Regeln für große Tech-Unternehmen beschließen – und zwar zum Nachteil von Google, Apple und Co. und zum Vorteil für diejenigen, die sich einen fairen Wettbewerb und für Verbraucher:innen mehr Wahlfreiheit bei App-Angeboten wünschen.

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