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Unternehmenskultur
4 Gründe, warum kleine Teams deutlich effizienter arbeiten als große

4 Gründe, warum kleine Teams deutlich effizienter arbeiten als große

Linda Ewaldt | 16.05.17

Amazon-Gründer Jeff Bezos verrät, wieso kleine Teams immer besser funktionieren und welche Probleme zu viele Verantwortliche mit sich bringen.

Warum arbeiten Großunternehmen wie Amazon trotz ihrer extrem hohen Anzahl an Mitarbeitern mit kleinen Teams? Für die Antwort auf diese Frage bedarf es nur eines Wortes: Effizienz. Ob der Ringelmanneffekt, die LEGO-Studie, soziales Faulenzen oder Beziehungsverlust, alle diese Phänomene beschreiben den Abfall von Effizienz und individueller Leistung bei zu großen Teams. Amazons Jeff Bezos folgt daher bei der Zusammenstellung seiner Teams einer einfachen, beinahe philosophischen Regel: Ein Team darf nie größer sein, als dass zwei Pizzen seinen Hunger nicht mehr stillen könnten. Mit diesem simplen Grundsatz umgeht der erfahrene Personaler die im Folgenden aufgeführten Probleme.

1. „Warum ich?“-Einstellung

Hand aufs Herz: Wie oft hast du schon in einem völlig überfüllten Bus gesessen und ein älterer Fahrgast stieg ein und fand keinen Platz mehr? Bist du aufgestanden? Viele werden diese Frage jetzt mit „Nein“ beantworten und das nicht etwa, weil sie weniger sozial oder rücksichtsloser sind als andere, sondern einfach weil sie sich dachten: „Irgendjemand anderes steht schon auf und bietet seinen Platz an.“ Das Phänomen, das nicht nur in Alltagssituationen wie diesen, sondern auch in Notfällen und bei der Teamarbeit beobachtet werden kann, bezeichnen wir als das soziale Faulenzen. Im Klartext bedeutet das, man schiebt das Erledigen einer Aufgabe einfach jemand anderem zu, weil man glaubt, die eigene Handlung würde ohnehin nicht ins Gewicht fallen. Aus diesem Grund gehen viele Menschen auch nicht wählen – und dieses soziale Faulenzen hat nicht nur für die Politik oft eher unangenehme Folgen, sondern auch für Unternehmen. Die Produktivität sinkt rapide.

2. Leistungsabfall des Einzelnen

Mein alter Geschichtslehrer auf dem Gymnasium übersetzte das Wort Team oft sarkastisch mit: „Toll, einer alleine macht’s!“ Was bei kleinen Teams definitiv nicht zutrifft, kann bei größeren jedoch durchaus beobachtet werden. Als Faustregel gilt: je größer das Team, desto geringer die Leistung des Einzelnen. Diese Beobachtung machte der französische Wissenschaftler Maximilien Ringelmann, als er zunächst ein Tauziehen zwischen zwei Personen und danach eines zwischen zwei Teams anregte. Während der einzelne bei diesem Wettkampf 100 Prozent seiner Leistung zeigte, strengten sich die großen Teams weitaus weniger an, einen Kampf zu gewinnen. Seither ist dieses Phänomen als der Ringelmann-Effekt bekannt.

3. „Mich sieht ja doch keiner“-Phänomen

Eine Masse von Menschen ist oft recht anonym. Für große Teams gilt das Gleiche – oder zumindest empfinden es einige Team-Mitglieder so. Sie haben nicht mehr das Gefühl, dass ihre individuelle Leistung aus dem großen Ganzen herausgefiltert werden kann und strengen sich deswegen weniger an. Auch vom Vorgesetzten fühlen sich große Teams weniger unterstützt, denn dem ist es oft nicht möglich, die Bedürfnisse des Einzelnen noch wahrzunehmen. Hier geht vor allem viel Zeit für Organisation und Koordination drauf.

4. Die lange Leitung

Wer regelmäßig die Stellenanzeigen unseres Portals verfolgt, der wird schon öfter gelesen haben, dass ein Unternehmen mit „kurzen Kommunikationswegen“ lockt. Dieser Vorteil, der hervorheben soll, dass Entscheidungen schnell getroffen werden können und damit dem Wachstum eines Unternehmens nichts im Wege steht, kommt auch bei kleinen Teams zum Tragen. Dies belegt auch die sogenannte LEGO-Studie. Hier bildeten Professoren zwei Teams aus jeweils zwei und vier Probanden und gaben ihnen die Aufgabe, gemeinsam eine vorgegebene Form aus LEGO zu bauen. Natürlich war auch hier das kleinere Team schneller – und zwar sogar um ganze 20 Minuten.

Quelle: Forbes

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