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Unternehmenskultur
Frauen gehören in den Vorstand: Höhere Gewinne für divers aufgestellt Unternehmen

Frauen gehören in den Vorstand: Höhere Gewinne für divers aufgestellt Unternehmen

Michelle Winner | 19.05.20

Die umfassende Studie "Diversity wins" zeigt, dass Unternehmen mit gemischten Führungsebenen erfolgreicher sind. Es ist an der Zeit, dass Diversität ein natürlicher Teil der Unternehmenskultur wird.

„Diversity wins“ – so lautet der Titel einer aktuellen Studie von McKinsey. Und der Name ist Programm, denn die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen mit diversen Chefetagen am meisten Gewinn machen. Für die Studie wurde ein Blick auf die Führungsebenen von 1.039 Unternehmen aus 15 Ländern geworfen. Mit dabei waren auch alle DAX-Konzerne sowie 35 mittelständische Unternehmen aus Deutschland.

Mit Frauen in der Führung zu besseren Ergebnissen

Für die Studie wurde die Zusammenstellung des Topmanagement der Unternehmen analysiert. Gemeint sind damit laut McKinsey die CEOs sowie diejenigen, die direkt an diese berichten. Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Unternehmen mit dem höchsten Frauenanteil im Topmanagement erzielen mit 25 Prozent größerer Wahrscheinlichkeit höhere Gewinne als weniger divers aufgestellte. Was durch die Studie etwas kompliziert ausgedrückt wurde, ist eigentlich simpel zu verstehen: Diverse Führungsebenen sorgen für größeren finanziellen Erfolg. Damit stärkt McKinsey noch einmal Ergebnisse aus vorhergehenden Studien aus den Jahren 2014 und 2017. Schon damals zeichnete sich ab, wie wichtig Diversität für den Erfolg eines Unternehmens ist. Julia Sperling, Partnerin bei McKinsey, sagt zu den Ergebnissen:

Um in der heutigen Arbeitswelt zu bestehen und all die Herausforderungen zu bewältigen, die New Work mit sich bringt, sind zunehmend andere Führungsstärken gefragt. Homogene Führungsteams haben es schwerer, passende Antworten auf all diese Veränderungen zu finden.

Der Schlüssel zum Erfolg sind verschiedene Blickwinkel. Ein reiner Männervorstand trifft andere Entscheidungen als ein reiner Frauenvorstand – die besten Entscheidungen bleiben aber vermutlich auf beiden Seiten aus, so Sperling. Homogenen Gruppen fehle die Vielfalt, die für ein effektives Entscheidungsmanagement nötig ist.

Diversität muss ein langfristiges Ziel sein

Es geht im Topmanagement also um verschiedene Blickwinkel, kritische Fragen und kreative Ideen. All das kann nicht durch eine einzige Quotenfrau erzielt werden, die schlimmstenfalls lediglich formal Teil des Vorstands ist und von den männlichen Kollegen trotzdem nicht mit einbezogen und schnell mundtot gemacht wird. Anstatt also stumpf vorgegebene Quoten zu erfüllen, sollte beim Einstellungsprozess darauf geachtet werden, welche Bewerber das Unternehmen voranbringen können. Diversität muss ein langfristiges Ziel und natürlicher Teil der Firmenkultur sein. Dazu erläutert Sperling:

Als Rollenvorbild verzichtet ein CEO dann vielleicht auf die Teilnahme an einem Panel, das nur mit Männern besetzt ist. Oder fragt nach, warum auf einer Beförderungsliste keine einzige Frau auftaucht. Im Alltag gibt es viele kleine Stellschrauben.

Dieses Mindset zu etablieren ist nicht einfach und tatsächlich gibt es auch Manager, die sich bereits über eine gewisse „Diversitäts-Müdigkeit“ beschweren. Sperling räumt ein, dass diverse Führung Energie erfordert. Entscheidungen ließen sich in homogenen Gruppen einfacher fällen – fraglich ist jedoch, ob ein Unternehmen so wachsen und sich weiterentwickeln kann. Die Studienergebnisse zeigen, dass Diversität die Mühe eindeutig wert ist. Tatsächlich würden sich schon positive Effekte abzeichnen, wenn nur jede dritte Stelle im Topmanagement von einer Frau besetzt sei.

Es wird also Zeit, dass auch die Letzten merken, dass Diversität nicht weh tut und eine entscheidende Chance für den Erfolg eines Unternehmens ist. Und es hört bei Gender Diversity nicht auf – verschiedene kulturelle Hintergründe, Altersgruppen, Erfahrungsschätze und Co. führen zu immer wieder neuen Blickwinkeln, die ein erfolgreiches Topmanagement braucht. In diesem Sinne: Diversity wins.

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