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Unternehmenskultur
Fluktuation verhindern: Einfache Maßnahmen um Mitarbeiter zu binden

Fluktuation verhindern: Einfache Maßnahmen um Mitarbeiter zu binden

Michelle Winner | 31.08.18

Wenn Angestellte nach kurzer Zeit kündigen, liegt das oft an fehlenden Perspektiven im Unternehmen. Dabei können Feedback, ein aufmerksamer Chef und die Möglichkeit zur Weiterentwicklung helfen, Mitarbeiter zu halten.

Die Zeiten, in denen Mitarbeiter ihr Leben lang in ein und demselben Unternehmen arbeiten, sind vorbei. Die aktuellen Trends auf dem Arbeitsmarkt zeigen, dass die Arbeitnehmer neue Herausforderungen suchen. Damit einher geht meist ein Jobwechsel nach wenigen Jahren, manchmal sogar Monaten. Viele Unternehmen versuchen sich diesem Trendwechsel anzupassen. Und trotzdem stimmen viele Arbeitgeber darüber überein, dass eine längere Bindung von Angestellten an das Unternehmen Kosten spart und die Produktivität erhöht. Top Talente sollen gehalten werden, doch wie ist das machbar? In erster Linie müssen den Mitarbeitern Chancen zur Entwicklung gegeben werden.

Die Mitarbeiter selbst sind wichtiger als Benefits

Einer der Hauptgründe, aus welchem ein Angestellter eine neue Stelle sucht, ist der Mangel an Möglichkeiten zur Entfaltung. Natürlich sind Zusatzleistungen wie ein Tischkicker oder kostenloses Mittagessen schön, jedoch kein Garant dafür, dass Mitarbeiter bleiben. Als Arbeitgeber sollte daher Förderung im Vordergrund stehen. Die Mitarbeiter brauchen einen Grund, um jeden Tag produktiv an die Arbeit zu gehen und müssen vor allem einen Sinn in ihrer Position und ihren Aufgaben sehen. So zeigt eine Umfrage von Udemy zum Beispiel, dass 42 Prozent der Millenials Weiterbildung und Entwicklungsmöglichkeiten für die wichtigsten Beneftis halten, die ein Chef bieten kann. Diversity und Flexibilität seien zudem bedeutender als die Bezahlung, so eine weitere Studie von Deloitte.

By understanding what drives your people, and responding to their needs quickly and clearly, you can foster an environment of inclusion, trust and belonging, translating into higher performance and longer tenures.

Des Weiteren sollten Arbeitgeber Wert auf die richtige Arbeitsatmosphäre legen. Tatsächliche Zukunftsperspektiven sind ein wichtiges Mittel, um Mitarbeiter an sich zu binden. So können sie sehen, dass sie auch nach ein paar Jahren noch Chancen innerhalb der Firma haben. Zudem sollten Führungsebene und Angestellte einander auf Augenhöhe begegnen können und Vertrauen zueinander haben.

Auf die richtigen Führungsqualitäten kommt es an

Ein totalitärer Chef, der sich in alle Aufgaben einmischt, ist ein definitiver Fluchtgrund für Angestellte. Daher sollten Arbeitgeber versuchen, inspirierend und authentisch zu sein und verstehen, was die Aufgaben der Angestellten alles umfassen. Zu oft kommt es vor, dass Mitarbeiter das Gefühl haben, der Chef würde von einer weit entfernten Position Befehle erteilen, ohne wirklich zu wissen, wie es in der Praxis läuft. Um ein selbstbewusster Arbeitgeber zu sein, sollten außerdem umsetzbare Ziele gesetzt werden mit realisierbaren Deadlines. Gründer Jim Barnett erklärt es wie folgt:

„We call this conscious leadership, which focuses on bringing awareness, authenticity and compassion into a leadership role.“

Und vor allen Dingen sollte ein Chef sich nicht unantastbar geben. Eine höhere Position bedeutet nicht automatisch, dass man über seinen Angestellten steht. Möchte man die Mitarbeiter an sich binden, so sollte man eine Verbindung zu ihnen herstellen. Ein guter Arbeitgeber steht seinem Team immer mit einem offenen Ohr für Probleme zur Seite und versucht zu motivieren, statt zu kommandieren. Dazu gehört ebenfalls den Mitarbeitern einen gewissen Grad an Autonomie bei der Erledigung ihrer Aufgaben zu gewähren. Verantwortungen im Job übertragen zu bekommen, ist für viele Arbeitnehmer ein Grund zu bleiben.

Feedback als effektivster Weg, um ein gutes Arbeitsumfeld zu schaffen

Ein Arbeitgeber muss verstehen, wie die Angestellten ticken und was Gründe sind, aus denen sie das Unternehmen verlassen wollen könnten. Regelmäßig Feedback einzuholen ist der effektivste Weg dafür. Jedoch finden ausführliche Mitarbeiterbefragungen in den meisten Unternehmen viel zu selten statt. Natürlich müssen nicht wie bei Amazon täglich Meinungen eingeholt werden, doch monatliches Feedback ist erstrebenswert. Und dabei kommt es vor allem auf die richtigen Fragen an. Erforscht werden sollen Motivation, Arbeitsumfeld und auch das Zusammenspiel von Chef und Angestellten. Außerdem sollten nach jeder Kündigung die Gründe für diese erfragt werden, und ebenso bei neuen Mitarbeitern, wieso sie sich schlussendlich für die Stelle entschieden haben.

In our experience, once leaders and managers get over the initial fear of hearing their employees‘ opinions regularly and seeing how engagement is connected to performance, they dive head-first into leading productive conversations about the environment they’re creating on their teams.

Zunächst schreckt der Gedanke an regelmäßiges Feedback die Arbeitgeber vielleicht ab, weil sie es als überflüssig und aufwendig empfinden. Doch der Aufwand kann sich lohnen. Eine jährliche Umfrage unter den Mitarbeitern liefert nur einen kleinen Einblick in das wirkliche Geschehen am Arbeitsplatz. Regelmäßiges Feedback kann hingegen eine zeitnahe Hilfe sein: Die Auswertungen können zeigen, wo derzeit Faktoren liegen, die eine Kündigung begünstigen. So kann das Problem direkt angegangen und rechtzeitig gelöst werden, ohne Mitarbeiter zu verlieren.

Es ist überaus wichtig, seinen Mitarbeitern Gehör zu verschaffen und als Arbeitgeber im Gegenzug auch die Bereitschaft zu zeigen Dinge angehen und ändern zu wollen. Um eine hohe Fluktuation zu vermeiden, sollte außerdem auf ein gesundes Verhältnis zwischen Chef und Angestellten geachtet werden. Vor allem aber ist wichtig, neben einem angemessenen Gehalt für Chancen zur Weiterentwicklung und reelle Zukunftsperspektiven zu sorgen. So bleiben die Mitarbeiter gern länger im selben Unternehmen.

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