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Selfimprovement
3 Szenarios, um spontane Telefoninterviews zu meistern

3 Szenarios, um spontane Telefoninterviews zu meistern

Michelle Winner | 18.09.18

Bewerbungsgespräche am Telefon sind keine Seltenheit und oft kommen sie überraschend, um einen unverfälschten Eindruck vom Bewerber zu bekommen.

Hast du deine Bewerbung erst einmal abgeschickt, beginnt die ewige Warterei auf eine hoffentlich positive Rückmeldung. Doch der nächste Schritt ist nicht unbedingt das klassische Bewerbungsgespräch. Immer öfter greifen Arbeitgeber auf eine andere Methode zurück, um sich einen ersten Eindruck vom Bewerber zu machen: Das Telefoninterview. Im Normalfall wird dafür ein fester Termin vereinbart und du kannst dich darauf vorbereiten wie auf ein normales Jobinterview. Jedoch kommt es häufig vor, dass dein Telefon plötzlich klingelt. Am anderen Ende der Leitung sitzt dein potenzieller Chef und versucht dich in ein spontanes Gespräch zu verwickeln. Was nun?

Szenario 1: Du hast damit gerechnet

Erfahrene Bewerber wissen, dass der plötzliche Anruf kommen kann und sind entsprechend vorbereitet. In diesem Szenario bist du also bestens gerüstet. Das bedeutet, du hast eine seriöse Mailboxnachricht eingestellt, für den Fall, dass du das Gespräch nicht entgegennehmen kannst. Außerdem hast du schon während des Schreibens der Bewerbung angefangen, dir deine wichtigsten Karriereabschnitte zu merken. Du kannst also über deinen Werdegang reden, ohne deinen Lebenslauf dabei zu rezitieren. Und auch über das Unternehmen hast du dich bereits grob informiert und hast einen Eindruck von angebotenen Produkten/Dienstleistungen, Unternehmensmentalität und natürlich der Stelle, auf die du dich beworben hast. Prinzipiell ist das spontane Jobinterview eine Art Pre-Bewerbungsgespräch. Das bedeutet, du kannst meist mit Standardfragen rechnen und dir für diese eine Antwort bereitlegen. Hier ein paar Beispiele für Fragen:

  • Erzählen Sie mir was über sich!
  • Welche Qualifikationen bringen sie mit?
  • Welche Aufgaben erfüllten Sie in Ihrem letzten Job?
  • Wieso bewerben Sie sich ausgerechnet bei uns?
  • Welche Stärken und Schwächen haben Sie?
  • Kennen Sie unsere Produkte?

Das Problem mir der Vorbereitung ist, dass du dich vermutlich bei mehreren Unternehmen beworben hast. Deine eigenen Eckdaten im Kopf zu haben ist kein Problem, doch ausführliche Informationen zu zehn verschiedenen Firmen zu behalten, ist schwieriger. Bei einem geplanten Telefoninterview kannst du dich vor dem Gespräch natürlich gezielt auf das Unternehmen vorbereiten. Beim spontanen Anruf stellt sich dies schwieriger dar. Aber da du in diesem Szenario ja damit gerechnet hast, weißt du zumindest noch, wo du dich überall beworben hast und vielleicht sogar ein bis zwei Eckdaten zu jedem Unternehmen.

Szenario 2: Du hast überhaupt nicht damit gerechnet

Das Telefon klingelt, du gehst ran und – Panik! Es ist dein potenzieller Arbeitgeber, der nicht etwa einen Termin zum persönlichen Gespräch vereinbaren will, sondern dich direkt ins Jobinterview verwickelt. Nervosität breitet sich in deinem Körper aus und du befürchtest direkt bei der ersten Frage einen Blackout zu bekommen. Einfach auflegen ist keine Option, schließlich könnte dir dadurch eine tolle Chance entgehen. Also setzt du dich erst einmal hin und atmest tief durch. Langsam wird dir klar, dass der Person am anderen Ende der Leitung bewusst ist, dass der Anruf spontan kommt. Das ist so gewollt. Somit rechnet derjenige auch mit Nervosität und erwartet im Normalfall keine perfekte Vorbereitung. Doch auch wenn du nervös bist, solltest du die folgenden Dinge vermeiden:

  • Zugeben, dass du nicht vorbereitet bist
  • Fluchen, weil du dich verhaspelt hast
  • Aus dem Bewerbungsgespräch einen Kaffeeklatsch machen
  • Den Umgangston zu locker halten
  • Der anderen Person ins Wort fallen
  • Mit anderen Personen reden, die gerade in deiner Wohnung sind
  • Nebenbei etwas machen, wie kochen, putzen, etc.

Ein bisschen Aufregung kann im Gespräch sogar charmant wirken. Der Anrufer will einen echten Eindruck von dir bekommen und nicht den perfekt vorbereiteten Bewerber erleben. Sei also ganz du selbst und gib dein Bestes – pass nur auf, dass der Hörer nicht aus deiner zitternden Hand fällt.

Szenario 3: Du bist unvorbereitet, drehst den Spieß aber um

Wie im vorherigen Szenario kommt der Anruf spontan und du bist nicht darauf vorbereitet. Dieses Mal bist du jedoch unterwegs, sei es im Supermarkt, der Bahn oder dem Auto. Natürlich freust du dich darüber, dass deine Bewerbung anscheinend überzeugt hat. Jedoch ist dir auch bewusst, dass du dich gerade nicht in der richtigen Situation befindest, um ein Bewerbungsgespräch zu führen. Genau das erklärst du auch deinem Gesprächspartner. Du bist unterwegs und Empfang und Lautstärke behindern den Anruf. Deshalb versuchst du direkt einen anderen Gesprächstermin zu vereinbaren. Jackpot. Aus dem spontanen Anruf wird so ein geplanter und du kannst die Zeit bis dahin zur Vorbereitung nutzen. Diese kann wie folgt aussehen:

  • Ziehe dir etwas Ordentliches an, damit es sich wie ein Bewerbungsgespräch anfühlt
  • Suche dir einen ruhigen Ort für das Telefonat
  • Bereite dich auf Standardfragen vor – Notfalls mit Spickzettel
  • Informiere dich über das Unternehmen
  • Stelle dir ein Wasserglas bereit, falls der Mund austrocknet
  • Überlege dir auch Gegenfragen, damit das Gespräch nicht einseitig wird
  • Lächele, auch wenn dein Gegenüber es nicht sehen kann

Übrigens kannst du diesen Trick auch anwenden, wenn du nicht unterwegs bist, sondern Zuhause entspannst und Netflix schaust. Erkläre dem Anrufer einfach, dass es dir gerade zeitlich nicht passt, weil du gleich Besuch bekommst oder zu einem Termin musst. Diese Methode ist also der perfekte Weg, um ein geplantes Telefoninterview zu erzwingen. Jedoch gibt es auch einen Haken: Vielleicht antwortet der Anrufer statt mit einem Terminvorschlag mit: „In Ordnung, dann versuche ich es ein Andermal erneut“. Passiert das, solltest du trotzdem versuchen einen „Termin“ zu vereinbaren indem du sagst, in welchem Zeitrahmen du in der Regel erreichbar bist. Oder eben du bleibst auf heißen Kohlen sitzen und befürchtest bei jedem Anruf, dass es dein neuer Chef sein könnte.

Vom Telefon zum Vorstellungsgespräch

Ein gutes Telefoninterview ist der Weg zum Bewerbungsgespräch von Angesicht zu Angesicht. Ausführlichere Informationen, wie du dich im Falle des geplanten Anrufs vorbereiten und verhalten solltest, findest du im ersten Artikel unserer vierteiligen Serie zu Vorstellungsgesprächen:

Vorstellungsgespräch #1:„Ring Ring“ – Das telefonische Jobinterview meistern

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