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Generationskonflikt am Arbeitsplatz: Warum Millennials in der Berufswelt so unzufrieden sind

Generationskonflikt am Arbeitsplatz: Warum Millennials in der Berufswelt so unzufrieden sind

Toni Gau | 07.06.19

Kürzlich veröffentlichte Peakon eine Studie zur Mehrgenerationen-Arbeitswelt und eins wird klar: Millennials sind am unzufriedensten. Woran liegt das?

Erstmalig besteht die Arbeitswelt aus insgesamt fünf Generationen. Dass es hierbei zu Mentalitätsunterschieden kommen kann, scheint naheliegend. Um eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Generationen zu ermöglichen, veröffentlichte Peakon diesbezüglich eine Studie. An dieser nahmen insgesamt 40 Millionen Arbeitnehmer teil, welche insgesamt 125 verschiedenen Ländern entstammen. Dabei offenbart sich Folgendes: Millennials sind in ihrem Beruf insgesamt unzufriedener als die Generation X oder Babyboomer, letztere sind vor allem auch noch motivierter. Wodurch lassen sich diese unterschiedlichen Einstellungen erklären?

Weniger Mehrwert

Millennials gelten als eine sehr zielstrebige, leidenschaftliche und nahezu idealistische Generation. Dementsprechend wollen sie ihrer Arbeit eine gewisse Bedeutung entnehmen können. Sie wollen ihr Potential entfalten, etwas zum Besseren verändern und mit ihrer eigenen Kompetenz einen Beitrag leisten, welcher letztendlich auch anerkannt wird. Wenn nicht das Gefühl besteht, dass dies der Fall sei, resultiert das selbstverständlich in einer gewissen Unzufriedenheit, welche sich auch den aus der Studie vorliegenden Daten entnehmen lässt.

Viele Millennials haben das Gefühl, ihre Arbeit sei nicht sinnvoll genug, wobei das Engagement der Babyboomer mit der Zeit steigt. © Peakon

Genauso liegt ein ganz allgemeiner Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Unternehmens und seiner Führung selbst vor. Auf die Frage, ob Millenials sich von der Mission ihres Unternehmens inspiriert fühlen, schnitten sie erneut schlechter als jede weitere Generation ab.

Millennials weisen nur wenig Inspiration vom Ziel des Unternehmens auf, Tendenz sinkend. © Peakon

Zu wenig Gehalt

Womöglich ließe sich der Mangel an Mehrwert kompensieren, sofern die Vergütung angemessen schiene. Doch auch hier zeigen Millennials eine allgemeine Unzufriedenheit auf, im Gegensatz zu Babyboomern, welche speziell mit der Zeit sehr zufrieden mit ihrem Gehalt sind. Den Boomern zufolge würde die Arbeit gewürdigt und auch in Form von Gehaltserhöhungen und Derartigem angemessen entlohnt werden. Dennoch gilt zu beachten, dass die älteste der drei Generationen speziell zu Beginn enorm unzufrieden mit der eigenen Bezahlung ist und die Begeisterung gegenüber der eigenen Arbeit erst über Jahre hinweg erfolgt.

Wird die Arbeit nicht gewürdigt? Wenn auch Babyboomer sich zu Beginn nicht angemessen bezahlt fühlen, ändert sich dies über die Arbeitsjahre rapide, im Gegensatz zu den Millennials. © Peakon

Unternehmen wissen sich nicht anzupassen

Es ist schwierig den eigenen Arbeitsplatz auf so viele Generationen anzupassen und all diesen ein angemessenes Arbeitsfeld zu bieten. Zudem liegen große Unterschiede zwischen den Generationen vor. Babyboomer beispielsweise sind vergleichsweise loyal und tendieren eher dazu, bei ihrer Arbeitsstelle zu bleiben und diese weiterzuempfehlen, während bei Millennials oftmals eine generelle Unzufriedenheit vorliegt mit Wechselbereitschaft zu einem anderen Unternehmen. Kasper Hulthin, Mitgründer und Chief Growth Officer von Peakon, sagte dazu Folgendes:

Unsere Daten zeigen, dass Millennials, die angeblich von Leidenschaft und Sinnsuche angetrieben werden, nicht von der Mission und den Zielen ihres Unternehmens inspiriert werden. Während sich Babyboomer als die loyalste und zufriedenste Gruppe abzeichnen, stehen Millennials an der Schwelle, Babyboomer als die größte globale Arbeitnehmerschaft zu überholen. Falls sich der Millennial-Mythos bewahrheitet, ist das besonders beunruhigend. Denn Unternehmen haben noch nicht herausgefunden, wie sie die Arbeitswelt auf die Bedürfnisse von Millennials und einer generationsübergreifenden Belegschaft zuschneiden können. Unternehmen müssen noch herausfinden, wie sie Arbeit sinnstiftend gestalten und ihre Angestellten besser motivieren können, um jedem die Möglichkeit zu geben, das zu machen, was er am besten kann.

Sich in der Mitte treffen

Solange Millennials nicht der gewünschte Mehrwert geboten wird, welcher diese Zielstrebigkeit und den Idealismus dahinter zufriedenstellen kann, werden diese in der Arbeitswelt selbst auch nicht zufriedengestellt sein. Diese deutlichen Unterschiede bei der jüngsten und ältesten Generation liegen dementsprechend der allgemeinen Mentalität dieser zwei zugrunde. Babyboomer streben nicht so sehr nach der Sinnhaftigkeit in ihrem Beruf, sondern viel mehr der damit gegebenen Stabilität, wie den Statistiken zu entnehmen ist, wobei sich diese Aussagen natürlich nur schwer pauschalisieren lassen. Den Spagat zwischen diesen beiden Wünschen erfolgreich zu vollführen und somit die Bedürfnisse aller Generationen abzudecken ist schwierig, aber etwas, das Unternehmen lernen müssen, um auch ein erfolgreiches Miteinander zwischen den Generationen zu ermöglichen. Nichtsdestotrotz sollten Unternehmen sich bemühen Millennials ein auf sie zugeschnittenes Arbeitsfeld zu bieten, da diese in ihrer Zahl langsam die Babyboomer überholen und auch die Generation Z immer mehr in den Arbeitsmarkt eintritt. Diese Generation verfolgt ähnliche Ziele wie die Millennials. Sie zu missachten, könnte in einem schlechten Arbeitsklima enden, welches sich kein Unternehmen wünschen würde.

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