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Los, springt! 6 Tipps, um Innovationen neu zu denken

Los, springt! 6 Tipps, um Innovationen neu zu denken

Ein Gastbeitrag von Alexander Kovrigin | 26.03.20

Die Märkte verändern sich schneller denn je. Doch viele Unternehmen scheuen gerade jetzt die eigene Transformation und Entwicklung zukunftsfähiger Geschäftsideen. Ein Ausweg: Sprunginnovationen – sie brauchen Mut, doch sie stellen die Weichen für langfristigen Erfolg.

Wow! – das ist die Reaktion, die am liebsten alle Unternehmen bei ihren Kunden hervorrufen würden. Durch eine echte Innovation, die Kunden einen wirklichen Mehrwert bringt, bisherige Geschäftsmodelle umkrempelt und Management sowie Mitarbeiter stolz macht. Bei der Vielzahl und Komplexität an Herausforderungen, denen sich Unternehmenslenker heute gegenübersehen, erstarren jedoch nicht wenige in Bewegungslosigkeit oder verzetteln sich in aufwändigen Konzepten, die selten den großen Durchbruch bringen.

In den meisten deutschen Unternehmen fehlen mutige Ideen und die Bereitschaft, Produkte neu zu denken. Wer jedoch nur dem Mainstream folgt, hinkt hinterher, ist doch der Mainstream mit dem Status quo meist ganz zufrieden und steht großen Veränderungen eher skeptisch gegenüber. Die Kreation einer neuen Geschmackssorte oder eines neuen Verpackungsformats bedeutet für viele deutsche Unternehmen bereits den Gipfel an Innovationsmut.

Sprunginnovationen für wirtschaftlichen Erfolg

Damit die Transformation von Unternehmen in Zeiten von Klimawandel, Fachkräftemangel und Disruption gelingt und Marken mit den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit Schritt halten können, braucht es aber echte Innovationskraft. Sie ist der einzig zuverlässige Weg, den sich ständig wandelnden Märkten und Kundenbedürfnissen und vor allem Wettbewerbern voraus zu sein. Eine radikal neugedachte Lösung muss her – eine Sprunginnovation.

Eine Sprunginnovation ist eine radikal neugedachte Lösung, die schlagartig ein Vielfaches an Nutzen bringt und Märkte (und auch oft das eigene Unternehmen) tiefgreifend verändert. Streaming statt DVD, Staubsauger ohne Beutel, Taxis per App bestellen, Verpackungen, die wie Pflanzen aus der Erde wachsen. Da sagt man meist: „Man, warum bin ich darauf nicht selbst gekommen?“

In 6 Sprüngen zur großen Sprunginnovation

Es bedarf keiner Hexerei, Innovationskraft in den Unternehmensstrukturen zu verankern und kurzfristig hochinnovative Konzepte zu entwickeln. Nur den Mut, konsequent zu handeln. Im Wettkampf um den nächsten Innovations-Champion sind folgende Sprünge zu bewältigen:

1. Sprung: Querdenkern zuhören

In nahezu jedem Unternehmen steckt ausreichend Potenzial für neue Ideen und es gibt talentierte Mitarbeiter, die innovativ denken. Verkrustete Organisationsstrukturen und engstirnige Gatekeeper sorgen jedoch oft dafür, dass diesen engagierten Mitarbeitern keiner zuhört oder Potenziale sogar vollständig übersehen werden.

Im Geschäftsalltag fällt es meistens schwer, sich gedanklich auf das Morgen einzulassen und über den eigenen Tellerrand zu schauen. Kreative Mitarbeiter zu identifizieren, zu motivieren und ihnen auch im stressigen Tagesgeschäft Zeit für neue Ideen zuzugestehen, ist der erste Schritt, eigene Innovationskraft zu entfalten.

2. Sprung: Freiräume erkämpfen

Die Arbeit an Sprunginnovationen braucht dezidierte Zeit, Arbeitskraft und andere Ressourcen, die bislang im ständig drängenden Tagesgeschäft verplant waren und nun anders priorisiert werden müssen.

Neben ausreichend Zeit, die für das Erdenken neuer Ideen benötigt wird, braucht es auch einen Ort, an dem losgelöst vom hektischen Alltagsgeschäft fokussiert gedacht und gesponnen werden kann. An einem ruhigen, inspirierenden Ort reichen manchmal schon wenige Tage im Jahr, um in die Kundenwirklichkeit von morgen einzutauchen und mutige Ideen zu entwickeln.

3. Sprung: Kreatives Chaos und Reibung zulassen

Kreatives Chaos ist essenziell für das Entstehen von Sprunginnovationen. Chaos, verursacht durch Reibung, unangenehme Fragen und überraschende Blickwinkel. Sind Innovationsteams zu homogen besetzt oder arbeiten sie mit stark standardisierten Methoden, entstehen zwar gute Ideen. Die kreative Reibung entsteht jedoch nicht und das Unerwartete, der energiegeladene Blitz, bleibt aus.

Daneben ist es wichtig, Ideen nicht durch übertriebenen Realismus zu begrenzen. Wer zu früh fragt, ob ein Produkt umsetzbar ist oder ein Service auch wirklich vermarktet werden kann, steht sich selbst im Weg. Bei der Ideenfindung ist zunächst alles erwünscht und nichts unmöglich. Nur so kommen große und mutige Gedanken auf.

4. Sprung: Mut zu Veränderung

Eine Sprunginnovation verlangt per se, dass Dinge anders gemacht werden. Und das ist nicht jedermanns Sache. Deshalb ist die größte Hürde von Sprunginnovationen die Angst der Markenverantwortlichen vor Veränderungen: die Angst davor, Verantwortlichkeiten und Budgets neu verteilen oder neue Kompetenzen ins Unternehmen holen zu müssen. Ob im Einkauf, in der Produktion oder in der Vermarktung – überall müssen Verantwortliche neue Wege finden und Dinge auf eine andere Art tun als bislang üblich. Es liegt daher in der Verantwortung des Managements, alle Mitarbeiter von Anfang an mit ins Boot zu holen, sie zu Veränderungen zu ermutigen und ihnen Sicherheit zu geben.

5. Sprung: Den Mainstream loslassen

Der Weg, disruptive Innovationen für Kunden zu schaffen, führt nicht über den Status quo. Für das Erdenken neuer Lösungen müssen statt des Mainstreams trendsetzende Zielgruppen in den Fokus genommen werden: die sogenannten Lead-Zielgruppen, die neue Bedürfnisse formulieren, neue Prioritäten setzen und dem Markt vorauseilen. Geht der Blick nicht über den Mainstream-Tellerrand hinaus, werden neue gesellschaftliche Trends – Mikromobilität, Alltags-Outsourcing oder Self Tracking – zu spät erkannt und neue Kundenbedürfnisse zuerst von der Konkurrenz erfüllt. Daher müssen für den Innovationsprozess zwingend die Lead-Zielgruppen identifiziert und verstanden werden – von Menschen, die heute bereits die Gedanken von morgen denken, die Wertvorstellungen haben und den Lebensstil leben, der noch nicht im Mainstream verankert ist.

6. Sprung: Zum Storyteller werden

Ein innovativer Gedanke birgt immer ein großes Faszinationspotenzial. Um dieses Potenzial zu kanalisieren und die daraus entstehende Umsetzungskraft zu nutzen, brauchen Markenverantwortliche für jede große Idee eine überzeugende Geschichte. Idealerweise entsteht diese Geschichte, indem die Vision hinter der Idee bereits bei der Innovationsentwicklung emotional zu einer Story geformt wird. Idee und Erzählung sind dann untrennbar damit verbunden und werden zu ständigen Kompagnons. Auf den ersten Metern braucht diese Geschichte auch einen Vorkämpfer. Einen Storyteller, der für die Idee kämpft, die Idee beschützt, die Idee lebt. Aber auch etwas riskiert .

So helfen eine gute Geschichte und ein Storyteller dabei, Widerstände und Ablehnung in der Gesellschaft, aber auch im eigenen Unternehmen zu überwinden.

Nur Mut!

Ein plötzlicher Vorsprung auf einem bislang saturiert wirkenden Markt, eine Marke, die stärker und differenzierter wahrgenommen wird, stolze Mitarbeiter – und vor allem langfristig wirtschaftlicher Erfolg. Das ist der Vorsprung, den Sprunginnovationen bewirken können. Sie haben die Kraft, Unternehmen, ganze Märkte und manchmal sogar ganze Gesellschaften zu verändern. Sprunginnovationen machen es damit möglich, die Weichen für die erfolgreiche Transformation eines Unternehmens zu stellen und neue, zeitgemäße Produkte, Geschäftsmodelle und Kulturen zu entwickeln, die Soziales, Ökologie und Ökonomie gleichwertig berücksichtigen. Mit wenigen entschlossenen Schritten und etwas Mut können Unternehmen in kurzer Zeit die dafür notwendigen, radikal innovativen Konzepte entwickeln und somit für langfristigen Geschäftserfolg sorgen.

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