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Karrieretipps
Rückfragen im Vorstellungsgespräch: Darauf kommt es an

Rückfragen im Vorstellungsgespräch: Darauf kommt es an

Caroline Immer | 19.08.21

Sie wartet am Ende jedes Vorstellungsgespräches: Die berühmt-berüchtigte Frage „Haben Sie noch Fragen?". Wir erklären, warum du diese auf keinen Fall mit „Nein" beantworten solltest und verraten dir, welche No-Go-Rückfragen es zu vermeiden gilt.

Das Vorstellungsgespräch: Eine Situation, die meist eh schon furchtbar stressig ist. Und dann sollst du dir am Ende auch noch Rückfragen überlegen? Ja! Schließlich geht es im Vorstellungsgespräch nicht nur darum, dich selbst von deiner besten Seite zu präsentieren. Auch du möchtest herausfinden, ob das Unternehmen und die freie Stelle überhaupt deinen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Das Interview als einen beidseitigen Prozess anzusehen, kann dir dabei helfen, deine Aufregung etwas zu minimieren. Von der Gehaltsfrage bis zu Rückfragen, die fast immer passen: Wir verraten dir, was es zu beachten gilt.

Keine Rückfragen = Kein Interesse?

Rückfragen am Ende eines Vorstellungsgesprächs erfüllen insbesondere zwei Funktionen. Zum einen bezeugen sie deine Motivation und dein Interesse an der Stelle. Wohl überlegte Rückfragen können einen großen Einfluss auf den Eindruck haben, den du beim Gespräch hinterlässt. Keine Fragen zu stellen, kann dich passiv, uninteressiert oder unsicher erscheinen lassen.

Zum anderen sind Rückfragen natürlich für dich selbst hilfreich, da du dir so ein besseres Bild deines potenziellen Arbeitsalltags und -umfelds machen kannst. Überlege dir daher am besten vorher, wo es noch Unklarheiten gibt, und schreibe dir im Zweifelsfall eine Liste wichtiger Fragen auf. Denn in der Aufregung des Vorstellungsgesprächs kann es schwierig sein, sich spontan geeignete Fragen zu überlegen. Dennoch solltest du auch während des Gesprächs selbst die Ohren spitzen, ob du gegebenenfalls auf einen vom Personaler erwähnten Aspekt genauer eingehen möchtest. Hiermit beweist du deine Aufmerksamkeit und dein Interesse.

Komm nicht unvorbereitet

Absolut unangebracht sind allgemeine Fragen, die mit einer einfachen Google-Suche beantwortet wären. Denn diese verraten, dass du dich vorher kaum über das Unternehmen informiert hast. Sollte dein Interview zum Beispiel über Zoom stattfinden, fragst du also am besten nicht nach dem Standort des Unternehmens. Ebenso sollte die Gründung der Firma kein Thema sein, über welches du dich erst im Bewerbungsgespräch informierst.

Auch über die Berufsbezeichnung der Person, mit der du das Vorstellungsgespräch führst, solltest du dich bereits vorher informieren. Je nachdem, ob du mit einem Personaler, jemandem aus der Führungsetage oder anderen Kolleg:innen des Teams sprichst, können unterschiedliche Fragen angebracht und vor allem sinnvoll sein. Denn nicht jede:r wird dir jede Frage beantworten können.

Fragen zum Finanziellen – No-Go oder okay?

Sich am Ende des Vorstellungsgesprächs ausschließlich zu den finanziellen Aspekten des Jobs zu erkundigen, macht keinen guten Eindruck. Denn idealerweise solltest du den Job nicht nur wegen des Gehalts oder anderen Vorteilen – wie etwa einem schicken Dienstwagen – interessant finden. Stelle daher sicher, dass du das Finanzielle entweder zu einem anderen, geeigneten Zeitpunkt ansprichst, oder die Frage nach dem Gehalt zumindest in einige andere Rückfragen, die zum Beispiel den Arbeitsalltag betreffen, einbettest.

Besonders geschickt kann es sein, statt explizit nach dem Gehalt nach den Rahmenbedingungen des Jobs zu fragen. Im Idealfall kommt der Personaler dann ganz von selbst auf die finanziellen Fragen zu sprechen. Und Achtung: Sollte das Gespräch nur das erste im Laufe einer längeren Bewerbungsphase sein, lässt du die Gehaltsfrage am besten ganz weg und hebst sie dir für einen späteren Zeitpunkt auf.

Sei nicht zu direkt und formuliere deine Fragen offen

Wie bereits erwähnt, solltest du es vermeiden, ausschließlich nach Gehalt, potenziellen Beförderungen und anderen Benefits zu fragen. Auch Fragen zu Urlaub, Mittagspausen oder Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit sind wenn dann nur in Maßen angebracht. Ebenso unpassend sind übertrieben persönliche Fragen, die etwa das Privatleben der Mitarbeiter:innen betreffen. Auch solltest du darauf achten, keine Fragen zu stellen, die zu direkt sind oder eine übermäßig lange Antwort erfordern – etwa, welche konkreten Ziele das Unternehmen für die nächsten zehn Jahre verfolgt.

Auch Fragen wie „Wieso hat mein:e Vorgänger:in gekündigt?“ oder „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie mir den Job anbieten werden?“ könnten dein Gegenüber möglicherweise überrumpeln. Dennoch gilt hier: Geht dein Gegenüber von selbst auf bestimmte Aspekte ein, kannst du davon ausgehen, dass es in einem gewissen Rahmen in Ordnung ist, hierzu auch Fragen zu stellen. Darüber hinaus solltest du darauf achten, deine Fragen offen zu formulieren. Dies gibt deinem Gegenüber die Chance, ins Detail zu gehen, statt bloß mit „Ja“ oder „Nein“ zu antworten.

Diese Rückfragen passen (fast) immer

Viele Faktoren können beeinflussen, welche Fragen dich im Vorstellungsgespräch erwarten: Kommst du frisch von der Uni oder bist du schon seit 20 Jahren im Geschäft? Handelt es sich bei der Stelle um einen unbefristeten Vollzeit-Job oder ein dreimonatiges Praktikum? Genauso können auch die Rückfragen, die du selbst am Ende des Gesprächs stellst, von der Art des Jobs, deiner Erfahrung oder auch der Position der Person, die das Interview führt, abhängen. Dennoch gibt es einige Fragen, die so gut wie immer angebracht sind, und dir dabei helfen, einen besseren Überblick über das Unternehmen und die Stelle zu erhalten:

  • Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?
  • Wie sieht der typische Arbeitsalltag aus?
  • Gibt es bestimmte Projekte, die das Unternehmen für die nächste Zeit geplant hat?
  • Mit welchen Herausforderungen kann ich in diesem Job rechnen?
  • Welche Eigenschaften sollte der oder die ideale Kandidat:in mitbringen?
  • Welche kurz- und langfristigen Ziele sollte ich nach Ihrer Einschätzung in dieser Position erreichen?

Wir wünschen dir viel Glück für dein nächstes Vorstellungsgespräch. Noch mehr Tipps, wie du im Bewerbungsprozess punkten kannst, findest du in unserem mehrteiligen Bewerbungsguide. Klick dich durch und erfahre unter anderem, wie ein zeitgemäßer Lebenslauf und ein ansprechendes Anschreiben aussehen, wie du deinen Arbeitsvertrag verhandelst und was du gegen Nervosität vor dem Vorstellungsgespräch tun kannst.

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