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Karrieretipps
Gehen oder bleiben: In 5 Schritten zum Jobwechsel

Gehen oder bleiben: In 5 Schritten zum Jobwechsel

Maja Hansen | 21.01.19

Welche Gründe bewegen dich dazu, deinen Job wechseln zu wollen? Wie gehst du vor, wenn du dich zu diesem Schritt entscheidest?

Soll ich mir einen neuen Job suchen? Wenn diese Frage sich in letzter Zeit öfter in deinen Kopf schleicht, du aber keine klare Antwort auf die Frage findest und so ratlos bleibst, verhelfen dir diese fünf Schritte zur Klarheit. Denn diese Entscheidung muss sowohl emotional, aber auch rational angegangen werden.

1. Welche Gründe bringen dich zu dieser Überlegung?

Weshalb überlegst du, dir einen neuen Job zu suchen? Viele Angestellte sind mit ihrem Gehalt nicht zufrieden und wünschen sich deshalb eine neue Herausforderung. Aber wenn neben diesem Faktor andere Dinge nicht zu bemängeln sind, sollte zunächst ein Gespräch mit der Führungskraft gesucht werden, um über das jetzige Gehalt zu verhandeln. Wenn das Arbeitsumfeld, die Kollegen und die Aufgaben nicht zufriedenstellend sind und man mit Bauchschmerzen den Weg zur Arbeit antritt, sollte etwas geändert werden. In Gesprächen mit vertrauten Freunden lassen die Gründe sich genauer herausarbeiten. Objektive Sichtweisen auf dein Problem können dir helfen, die Dringlichkeit der Situation zu erkennen. Vielleicht stellst du im Anschluss fest, dass du mit Gesprächen die negativen Aspekte, weshalb du den Job wechseln möchtest, zu lösen versuchen kannst.

Außerdem solltest du dir überlegen, ob dein Chef dich wertschätzt und fördert, sodass du ein wichtiger Teil des Unternehmens bist und deshalb noch weitere Aufstiegschancen erwartbar sind. Wenn diese Voraussetzung zutreffen sollte, sind das gute Bedingungen, um den Job zu behalten. Wenn du dich aber nach einer Perspektive sehnst, die dir deine derzeitige Anstellung einfach nicht bieten kann, dann ist ein Jobwechsel die einzige Option.

2. Was sind deine Ziele?

Wenn ein Grund für deine Überlegung eines Jobwechsels neue Perspektiven sind, solltest du dir überlegen, was du dir genau wünscht. Willst du in einer neuen Position dein Aufgabenfeld erweitern? Wünscht du dir einen Arbeitsplatz, der näher an deinem Wohnort angesiedelt ist, um nicht mehr pendeln zu müssen? Was sollte sich im Vergleich zu deiner jetzigen Situation ändern? Was ist dir für deinen Arbeitsalltag wichtig, nach welchen Werten strebst du und welche Ziele möchtest du erreichen? Um diese Fragen leichter zu beantworten, ist es ratsam, dass du dir überlegst, wo genau deine Stärken liegen und welchen Marktwert du durch deine bisherige Berufserfahrung hast.

3. Unterlagen aktualisieren und Stellenausschreibungen sichten

Wenn du dir nun sicher sein solltest, dass du dir einen neuen Job suchen möchtest, dann aktualisiere deine Unterlagen. Vor allem wenn deine letzte Bewerbung schon verjährt ist, wartet in diesem Schritt Arbeit auf dich. Dein Lebenslauf muss aktualisiert werden, auch ein neues Foto ist von Vorteil. Nachweise über Fortbildungen, benötigte Zeugnisse oder gegebenenfalls auch der Führerschein sollten eingescannt werden. Auch Zwischenzeugnisse deines aktuellen Arbeitgebers sind Unterlagen, die deine Qualitäten im besten Fall bestätigen und für deine Bewerbungsunterlagen deshalb relevant sind.

Wenn bis auf das Anschreiben alle Unterlagen beisammen sind, wird im nächsten Schritt nach freien Positionen gesucht. Dabei solltest du dir beim Sichten von Stellenausschreibungen über deine Ziele und Wünsche bewusst sein. Welche Dienstleistungen sind für dich ein Muss, wie sollte deine Arbeitsumgebung aussehen?

4. Bewerbungen abschicken

Dieser Schritt im Laufe deiner Jobsuche ist einfach. Wenn du ein auf die Ausschreibung zugeschnittenes Anschreiben formuliert hast und alle anderen geforderten Unterlagen beisammen hast, kannst du deine Bewerbung an die angegebene (E-Mail-)Adresse senden.

Wenn du eine Firma interessant findest, aber keine Jobanzeigen für freie Positionen findest, kannst du natürlich auch eine Initiativbewerbung schreiben. Das bedeutet natürlich mehr Arbeit und deine Frustrationstoleranz muss in diesem Bewerbungsrahmen höher sein, da eine Ablehnung wahrscheinlicher ist, da das Unternehmen nicht aktiv nach neuen Mitarbeitern sucht. Aber einen Versuch ist es wert.

5. Der letzte Schritt des Jobwechsels – deine Kündigung

Bei der Jobsuche solltest du natürlich deine Kündigungsfrist beachten, damit dein Jobwechsel ohne Probleme erfolgen kann. Bei einer Zusage für eine neue Position erklärst du deinem Chef, dass du eine neue Herausforderung gefunden hast und in dem Unternehmen aufhören möchtest.

Vollzogener Jobwechsel – besseres Leben?

Einen neuen Job sucht man nicht grundlos. Die Katalysatoren für einen Jobwechsel sind dabei divers. Gehalt, Arbeitsklima, Kollegen, Arbeitsweg, fehlende Benefits können alles ausschlaggebende Faktoren sein, die Arbeitnehmer dazu bewegen, sich nach einer Veränderung zu sehnen. Wenn diese Probleme nicht mithilfe von Gesprächen oder Verhandlungen gelöst werden können, bleibt der Jobwechsel die einzige Option. Aber Angestellte, die sich nach neuen Positionen umsehen, versprechen sich vor allem eins: Verbesserung und mehr Zufriedenheit. Und diese Hoffnungen wiegen schwer und können, selbst wenn man eine Zusage bei einem vielversprechenden Unternehmen erhält, enttäuscht werden. Wenn die Hoffnung durch einen Jobwechsel enttäuscht wird, bleiben mit großer Wahrscheinlichkeit Zweifel zurück. „Warum habe ich überhaupt gekündigt, eigentlich war doch alles gut.“ – solche Gedanken können kommen.

Aber an dieser Stelle solltest du dich fragen: Willst du lieber unzufrieden in einem Unternehmen bleiben, weil du Angst davor hast, enttäuscht zu werden? Weil du Angst davor hast, dass die ersehnte Verbesserung oder die höhere Zufriedenheit ausbleibt? Ist es das Risiko nicht wert, auch wenn die Erwartungen enttäuscht werden können? Denn andernfalls wirst du nie wissen, wie es gewesen wäre, dich neu auszuprobieren, neu zu beweisen. Mit den „Was-wäre-wenn-Fragen“ in deiner jetzigen Position zu verharren und in mittelmäßiger bis geringer Zufriedenheit zu bleiben und dir auszumalen, was theoretisch besser sein könnte – ist das eine Lösung? Ein Jobwechsel muss nicht zwangsweise ein besseres Leben bedeuten, aber die Chance ist inbegriffen.

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