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Human Resources
Social Recruiting 2024: 5 Tipps, um im neuen Jahr mehr Talente zu gewinnen

Social Recruiting 2024: 5 Tipps, um im neuen Jahr mehr Talente zu gewinnen

Ein Gastbeitrag von Jannik Bork | 03.01.24

Social Media Recruiting wird immer wichtiger für Unternehmen. Gründe dafür gibt es genug, den Fachkräftemangel, die Unzufriedenheit vieler Arbeitnehmer:innen – die nur passiv nach neuen Jobs Ausschau halten –, das veränderte Rezeptionsverhalten im Digitalraum und die unmittelbare Kontaktmöglichkeit, nach der sich viele Bewerber:innen sehnen. Im Beitrag findest du fünf Tipps für mehr Erfolg mit diesem Ansatz.

Der Kampf um Fachkräfte spitzt sich immer weiter zu und verlagert sich zunehmend ins Digitale. Im Jahr 2023 standen Unternehmen auf dem Recruiting-Markt vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Klassische Platzierungen von Stellenanzeigen ziehen immer weniger, Recruiting verlagert sich zunehmend ins Digitale. Da sich das voraussichtlich auch in 2024 fortsetzen wird, müssen sich Unternehmen anpassen und aktiv werden. Im Artikel geben wir fünf Tipps mit auf den Weg, um 2024 mit Social Recruiting durchzustarten.

Herausforderungen am Recruiting Markt 2023/2024

Eine der zentralen Probleme ist der anhaltende Fachkräftemangel in Deutschland und die Entwicklung von einem Arbeitgeber:innen- hin zu einem Arbeitnehmer:innenmarkt. Dies wird durch eine Studie der HR-Beratung Königsteiner Gruppe bestätigt, bei der 34 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen angaben, bei ihrem letzten Bewerbungsprozess eine Anstellung abgelehnt zu haben, während es bei den Arbeitgebern nur in 20 Prozent der Fälle der Fall war. Trotzdem sollten Unternehmen investieren und keineswegs an dem wichtigsten Faktor, nämlich dem Personal, sparen. Die Suche nach qualifizierten Mitarbeiter:innen ist zu einem Wettbewerb um die besten Talente auf dem Markt geworden.

Das Problem: Viele Personen bewerben sich gar nicht auf Jobs, weil sie nicht aktiv auf Jobsuche sind. Laut einer Erhebung des Slack Future Forums waren Ende 2022 55 Prozent der Menschen in Deutschland unzufrieden mit ihren Jobs und ziehen es in Erwägung, diesen innerhalb der nächsten zwölf Monate zu wechseln.

Sie sind auch heute noch potenziell bereit, die Arbeitgeber:innen zu wechseln, suchen aber nicht aktiv nach potenziellen neuen Stellen. Die Digitalisierung und der technologische Fortschritt haben auch die Art und Weise verändert, wie Interessent:innen und Arbeitgeber:innen miteinander interagieren. Eine effektive Ansprache von Arbeitnehmer:innen durch eine klassische Platzierung der Stellenanzeigen, etwa auf Jobportalen oder der Unternehmenswebsite, wird erschwert.

Interessierte Personen sehen zudem häufig einen komplizierten Bewerbungsprozess vor sich und springen ab. Demnach ist es wichtig, diesen Prozess im aktuellen Arbeitnehmer:innenmarkt möglichst einfach zu halten. Schließlich spielt auch die Rekrutierung von Remote-Mitarbeiter:innen nach den Erfahrungen der Coronapandemie eine zunehmend bedeutende Rolle, da hybride Arbeitsmodelle gefragt sind. Diese Herausforderungen erfordern von Unternehmen ein Umdenken in ihren Recruiting-Strategien, um 2024 weiterhin wettbewerbsfähig und erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt zu sein.

Was ist Social Recruiting?

Social Recruiting beziehungsweise Social Media Recruiting beschreibt eine Methode der Personalbeschaffung, die sich – wie der Name schon vermuten lässt – in sozialen Netzwerken abspielt. Es zielt darauf ab, die potenziellen Bewerber:innen aktiv dort zu erreichen, wo viele von ihnen sowieso einen großen Teil ihrer Freizeit verbringen: Auf TikTok, Instagram, Facebook, LinkedIn etc. – you name it!

Warum ist Social Recruiting wichtig?

Zur Verbildlichung benutzen wir das Modell eines Eisbergs und erinnern uns zurück an die oben genannten 55 Prozent aller Arbeitnehmer:innen in Deutschland, die trotz Unzufriedenheit nicht aktiv auf Jobsuche waren (oder noch sind). Zu ihnen gesellen sich Personen, die in ihrem Job zwar zufrieden sind, aber einem Angebot auf Augenhöhe (oder einem besseren) nicht abgeneigt sind. Mit einem Blick auf das Schaubild lässt sich eines feststellen: All diese Gruppen, welche die deutliche Mehrheit darstellen, werden durch „passive“ Inserate auf Jobportalen nicht erreicht.

Durch Social Recruiting kann demnach ein größerer Pool an qualifizierten Kandidat:innen angesprochen werden. Es ermöglicht Unternehmen, eine breite Zielgruppe anzusprechen und potenzielle Bewerber:innen auf eine persönliche Art und Weise zu erreichen. Diese Methode des Recruitings bietet den Vorteil, dass sie den Prozess der Kandidat:innensuche beschleunigt, die Sichtbarkeit von Stellenangeboten erhöht und das Potenzial hat, die Kosten des Recruiting-Prozesses zu senken.

Mit Social Recruiting können Arbeitgeber:innen ihre Benefits an potentielle Interessent:innen vermarkten. Dadurch kann proaktiv ein Angebot präsentiert werden, bevor Arbeitnehmende selbst aktiv auf die Suche gehen – was sie in den meisten Fällen nämlich gar nicht erst tun.

Auch passiv Arbeitsuchende können via Social Media erreicht werden, © CONTXT Online-Marketing GmbH, Grafik mit Eisberg im Meer, Textelementen und Logos von Social Media
Auch passiv Arbeitsuchende können via Social Media erreicht werden, © CONTXT Online-Marketing GmbH

5 Tipps um 2024 mit deinem Social Recruiting durchzustarten

1. Proaktive Ansprache mit Ads

Social Recruiting durch gezielte Anzeigen (Ads) ist eine effektive Methode, um potenzielle Kandidaten auf Social-Media-Kanälen anzusprechen. Hierzu werden Anzeigen erstellt und diese über die Social-Plattformen des Unternehmens beworben. Für Facebook und Instagram ist das beispielsweise der Meta Ads Manager, für TikTok der TikTok Ads Manager und für LinkedIn der – ja genau – LinkedIn Ads Manager. Das Bewerben der Anzeigen kostet natürlich etwas. Als untere Grenze empfehlen wir, einen täglichen Betrag in Höhe von 50 Euro anzusetzen. Für qualifiziertere Ergebnisse darf es aber gerne auch mehr sein.

Die Stärke dieses Ansatzes liegt darin, dass Unternehmen ihre Stellenangebote mit Hilfe der jeweiligen Algorithmen vor die Augen derjenigen bringen können, die am wahrscheinlichsten Interesse an den ausgeschriebenen Positionen haben. Dies ist mit einer starken Optimierung auf Grundlage von Daten möglich. So werden Streuverluste, wie sie etwa bei Printanzeigen auftreten, minimiert. Es wird also nicht nur die Reichweite der Stellenangebote erhöht, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, qualifizierte Bewerber:innen zu erreichen.

2. Gestaltung von Ads: Was funktioniert?

Bei der Gestaltung der Ads scheiden sich oft die Geister. Aus Erfahrung können wir sagen, dass persönliche Vorlieben oft enttäuscht werden. Soll heißen: Nur weil du eine Ad super findest, muss sie noch lange keine guten Ergebnisse liefern. Denn am Ende muss die Zielgruppe von den Anzeigen überzeugt sein und sich dort wiederfinden. Die Devise lautet daher: Testen, testen, testen!

Versuche also, verschiedene Varianten deiner Ad zu erstellen. Manche mit mehr Text, manche nur mit Stichpunkten. Will deine Zielgruppe abstrakte Bilder oder lieber reale Bilder mit Menschen? Bevor du Annahmen triffst und dich auf diese versteifst, halte dir alle Möglichkeiten offen und teste dich durch! Auf der Grundlage zahlreicher Recruiting Kampagnen können wir dir aber schon mal folgende Tipps mit auf den Weg geben, die dir den Start erleichtern:

  • Bilder mit glücklichen Personen laufen meist besser
  • Nutze Emojis als Aufzählungszeichen
  • Platziere Benefits auf der Anzeige und in der Beschreibung
  • Halte den Text auf dem Visual kurz und prägnant

3. Wie sieht der digitale Bewerbungsprozess aus?

Wie schon zu Beginn des Artikels erwähnt, sind zu lange oder zu umständliche Bewerbungsprozesse ein ständig wiederkehrendes Problem, über das auch gerne mal von Recruitern auf LinkedIn sinniert wird. Die Quintessenz zur Optimierung deines Bewerbungsprozesses lautet also: Make it easy!

Wir empfehlen zur Vereinfachung, kompakte Landingpages oder Click Funnels zu nutzen. Click Funnels sind mehrstufige Unterseiten auf einer Landingpage, um die Interessent:innen Schritt für Schritt digital durch den Bewerbungsprozess zu führen. Auch hier gilt: Lieber kürzer als länger, lieber eine Information – die sich womöglich im Lebenslauf wiederfindet – zu wenig, als acht zu viel.

Der Prozess sollte also folgendermaßen aussehen:

  • Unternehmen generieren zunächst durch ansprechende Anzeigen Aufmerksamkeit für ihre Stellenangebote
  • Potenzielle Bewerber:innen werden auf den speziell gestalteten Click Funnel weitergeleitet, in dem sie weiterführende Informationen finden und ihre Bewerbung schnell und einfach einreichen können

Die Idee hinter diesem Konzept ist, den Bewerbungsprozess zu optimieren und sicherzustellen, dass potenzielle Bewerber:innen Schritt für Schritt durch den Auswahlprozess geführt werden. Dies ermöglicht Unternehmen, relevante Informationen bereitzustellen, Fragen zu beantworten und letztendlich die Abschlusswahrscheinlichkeit um bis zu 20 Prozent zu erhöhen. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Kandidat:innen automatisch auszusortieren, falls diese nicht die erforderlichen oder gewünschten Kriterien erfüllen. Zudem ist der Prozess voll automatisierbar, kann den Personalaufwand also nach einem initialen Setup reduzieren.

4. Welche Kanäle sollten bespielt werden?

Welche Kanäle du bespielen solltest, ist erfahrungsgemäß erstmal eine Frage des Budgets und der vorhandenen Personalressourcen. Mehr Kanäle heißt nämlich auch: Unterschiedlicher Content. Klar, TikTok- und Instagram-Inhalte ähneln sich sehr. Auf dem professionelleren Business Netzwerk LinkedIn wiederum performen TikTok-Inhalte bestenfalls mäßig. Hierfür sollte also eigener Content produziert werden.

Sind lediglich wenige Ressourcen vorhanden, solltest du eine Konzentration auf ein bestimmtes Netzwerk anstreben. Welches das nun sein soll, bringt uns zur nächsten Zwischenfrage: Welche Zielgruppe soll erreicht werden?

  • Wenn das Alter keine Rolle spielt, oder es sich um eine ältere Zielgruppe handelt, liegen Meta (Facebook und Instagram) oder LinkedIn nahe. Hier ist eine hohe Bandbreite an verschiedenen Altersklassen vertreten.
  • Handelt es sich um eine junge Zielgruppe (etwa für eine Ausbildung oder ein duales Studium), bieten sich vor allem TikTok oder Meta an.

Zusatztipp: Auch wenn du vermutest, dass sich deine Zielgruppe nur auf Facebook oder nur auf Instagram befindet, empfehlen wir immer beide Plattformen als Werbeplatzierungen zu aktivieren, da der Meta-Algorithmus die Zielgruppe mittlerweile sehr gut über die Plattformen hinweg erreicht. Er lernt also, wo die besten Ergebnisse erzielt werden und passt dementsprechend das eingesetzte Budget pro Anzeige und pro Platzierung dynamisch an.

5. Optimierung der Kampagnen

Der letzte Tipp beschränkt sich nicht auf Recruiting-Kampagnen, sondern ist für die komplette Palette des Online Marketings aus unserer Sicht ein Muss. Bevor den Social-Recruiting-Kampagnen das Go gegeben wird, sollten gängige Tracking Tools implementiert werden (sollten sie das noch nicht sein). Durch Google Analytics, Facebook Pixel und Co. kann der Erfolg der Recruiting-Kampagnen gemessen und durch die Algorithmen fortlaufend optimiert werden. Mit einem ausgefeilten Online-Tracking kann der gesamte Bewerbungsprozess detailliert nachvollzogen werden. Angefangen bei der ersten Interaktion mit einer Ad oder einem Unternehmensbeitrag bis hin zur eingereichten Bewerbung. Auf der Grundlage dieser Daten kann die Social-Recruiting-Strategie stets optimiert werden, um bessere Ergebnisse zu erzielen und die Kosten pro Bewerbung im besten Fall weiter zu senken.

Fazit: Social Recruiting 2023/2024

Der Artikel macht klar: Social Recruiting kann mehr als den nächsten Ausbildungsplatz besetzen. Es zielt darauf ab, potentielle Bewerber:innen dort abzuholen, wo sie sich ohnehin einen Großteil ihrer Zeit aufhalten und kann eine Zielgruppe ansprechen, die sich nicht nur auf aktiv suchende Arbeitnehmer:innen beschränkt.

Abgesehen von bereits aktiven Arbeitnehmer:innen erreicht man gerade die Gen Z, die nun nach und nach in den Berufsalltag einsteigt, immer weniger durch klassische Stellenanzeigen wie etwa auf der Unternehmens-Website, in Printmedien oder auf Jobportalen. Höchste Zeit also, 2024 mit Social Recruiting durchzustarten!


WhatsApp Recruiting:
Bewerbungen einfach per Nachricht managen

Hand hält Smartphone mit WhatsApp Channels auf dem Screen
© WhatsApp


Dieser Beitrag erschien erstmals am 22. November 2023.

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