Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Human Resources
Keine Sorge um berufliche Zukunft bei Arbeitnehmer:innen – trotz negativer Prognosen

Keine Sorge um berufliche Zukunft bei Arbeitnehmer:innen – trotz negativer Prognosen

Selina Beck | 13.12.22

Die XING-Job-Happiness-Studie 2022 zeigt: Trotz Konjunkturabschwungs haben die meisten Berufstätigen keine Angst vor ihrer beruflichen Zukunft.

Eine Krise folgt der nächsten – das wirkt sich auch verheerend auf die deutsche Wirtschaft aus. Dennoch zeigt sich bei Berufstätigen in Deutschland ein überraschend positives Bild: Laut der aktuellen XING-Job-Happiness-Studie 2022 haben 69 Prozent der Erwerbstätigen in ihrem Job keine Angst vor der beruflichen Zukunft.

Babyboomer-Generation ist besonders zuversichtlich

Für die XING-Job-Happiness-Studie 2022 befragte Forsa im Oktober dieses Jahres über 3.000 erwerbstätige Personen ab 18 Jahren in Deutschland in einer repräsentativen Online-Umfrage. Das Ergebnis: Zwischen den Geschlechtern gibt es keinen Unterschied bei der Sorge um den Arbeitsplatz. Jeweils 69 Prozent stimmten der Aussage „In meinem aktuellen Job muss ich mir keine Sorgen um meine berufliche  Zukunft machen“ zu.

Allerdings gibt es Differenzen bei den Generationen. So sind Erwerbstätige der Babyboomer-Generation besonders zuversichtlich. 75 Prozent der Befragten in dieser Altersklasse sagen, dass sie sich keine Sorgen um die eigene berufliche Zukunft machen. Petra von Strombeck, CEO der NEW WORK SE, Muttergesellschaft des Job-Netzwerks XING, schätzt die Lage so ein:

Der Fachkräftemangel scheint im Bewusstsein der Erwerbstätigen stärker zu sein als Konjunktursorgen. Denn trotz vieler Krisen schätzen Deutschlands Beschäftigte ihre Chancen am Jobmarkt weiter positiv ein.

Die Gründe dafür sieht sie im stabilen Arbeitsmarkt sowie dem Fachkräftemangel, der durch die eintretende Rente der Babyboomer noch verstärkt wird. Viele Babyboomer gehen bereits mit 63 Jahren in Rente. Diese Entwicklung bereitet vielen Expert:innen Sorge, denn bereits jetzt sind laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 1,82 Millionen Stellen offen. Petra von Strombeck sagt dazu:

Die Situation am Arbeitsmarkt bleibt für viele weiter arbeitnehmerfreundlich. Heute müssen sich Unternehmen bei Jobsuchenden und Talenten bewerben – und nicht umgekehrt.

Knapp drei Viertel aller Deutschen sind im Job zufrieden, © XING

Jede:r Zehnte macht Überstunden ohne Ausgleich

Das Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer:innen zeigt sich auch darin, dass 89 Prozent der Befragten der Meinung sind, attraktiv für potenzielle Arbeitgeber:innen zu sein. Jedoch zeigen sich auch negative Tendenzen in der Studie. So arbeitet mehr als jede:r dritte Beschäftigte (35 Prozent) zurzeit länger, um im Unternehmen fehlende Kolleg:innen zu kompensieren. Elf Prozent der Befragten bekommen für ihre Überstunden keinen finanziellen oder Freizeitausgleich. Infolgedessen sagen auch 31 Prozent der Teilnehmer:innen, dass sie sich derzeit überlastet oder gestresst fühlen.

Zudem schätzen 25 Prozent der Arbeitnehmer:innen ihre Bezahlung generell als unfair ein. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts bekam jede:r fünfte Angestellte im vergangenen Jahr nur einen Niedriglohn. Vor allem Frauen und jüngere Berufstätige verdienten zu wenig. Dies birgt auch Nachteile auf Unternehmensseite, da ein zu niedriges Gehalt zu den häufigsten Kündigungsgründen gehört. Vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels sollten Firmen auf eine faire Bezahlung ihrer Mitarbeiter:innen achten.

Unzufriedene Beschäftigte kritisieren Stress, unfaire Bezahlung und fehlende Wertschätzung

Wichtig für die Zufriedenheit im Job sind neben der Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit und der Identifikation mit dem Unternehmen primär Entspannung, eine faire Bezahlung und Wertschätzung. Petra von Strombeck erklärt diesbezüglich:

Die persönliche Zufriedenheit am Arbeitsplatz hängt von vielen Komponenten ab. Auf diese unterschiedlichen Bedürfnisse müssen Unternehmen ganz besonders achten. Denn in Zeiten des Fachkräftemangels hat der Mitarbeiter vor allem eines: die Wahl. Und wer unzufrieden ist, ist naturgemäß offener für einen Arbeitsplatzwechsel.

Wenn Unternehmen auf die Zufriedenheit ihrer Beschäftigten achten, profitieren sie laut XING-Studie von einer höheren Identifikation seitens der Angestellten. Zudem zeigen Mitarbeiter:innen dann eine geringere Bereitschaft zum Jobwechsel.

Wie schätzt du deine beruflichen Zukunftschancen ein? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*

Melde dich jetzt zu unserem HR-Update an und erhalte regelmäßig spannende Artikel, Interviews und Hintergrundberichte aus dem Bereich Human Resources.