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Human Resources
Globale Tech-Talente: Wie Unternehmen von der „Everywhere Workforce“ profitieren

Globale Tech-Talente: Wie Unternehmen von der „Everywhere Workforce“ profitieren

Ein Gastbeitrag von Laura Maffucci | 06.12.24

Veränderte Geschäftsanforderungen, steigende Erwartungen von Mitarbeitenden und der technologische Fortschritt zwingen Unternehmen dazu, ihre Strategien zu überdenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Neue Forschungsergebnisse zeigen, wie eine globale Ausrichtung dabei hilft, aktuelle Herausforderungen zu meistern.

Die deutsche Wirtschaft steht unter Druck. Branchenübergreifend mangelt es an Fachkräften, die Wirtschaftsleistung schrumpft. Laut aktueller Prognosen der Bundesregierung wird sie 2024 um 0,2 Prozent zurückgehen – das wäre das zweite Rezessionsjahr in Folge, ein Novum seit zwei Jahrzehnten. Schwierige Bedingungen für Unternehmen, die wachsen wollen.

Eine mögliche Lösung besteht darin, international zu expandieren – sowohl in Bezug auf die eigene Marktpräsenz als auch mit Blick auf die Personalstrategie. Laut dem World at Work Report 2024 von G-P halten 97 Prozent der befragten Führungskräfte eine Präsenz in mehreren Ländern für unerlässlich, um in der heutigen Geschäftswelt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Studie, für die 2.000 Führungskräfte und 4.000 Mitarbeitende aus sechs Ländern (darunter 500 aus Deutschland) befragt wurden, zeigt, dass ein globaler Ansatz zwar große Vorteile bietet, aber auch besondere Herausforderungen mit sich bringt – vom Umgang mit kulturellen Feinheiten über die Einhaltung unterschiedlicher Arbeitsgesetze auf nationaler und internationaler Ebene bis hin zum Onboarding und Management global verteilter Teams. Unternehmen brauchen entsprechende Anleitung und Technologie, um solche Komplexitäten effektiv zu bewältigen.  

Die „Everywhere Workforce“ ist auf dem Vormarsch

Die Ergebnisse attestieren Beschäftigten ein großes Interesse an internationalen Karrieremöglichkeiten: Vier von fünf weltweit Befragten möchten gerne für ein global agierendes Unternehmen arbeiten. Dabei geht es nicht nur um den Reiz der Auslandserfahrung. Vielmehr spiegelt sich in diesen Ergebnissen ein allgemeiner Trend, die eigenen Fähigkeiten und Karriereperspektiven erweitern zu wollen.

Die Mehrheit der internationalen (85 Prozent) und deutschen (80 Prozent) Befragten ist überzeugt, dass Unternehmen mit globaler Personalstrategie ihnen mehr Entwicklungschancen für die eigene Karriere bieten. Globale Unternehmen können ihren Mitarbeitenden Zugang zu vielfältigen Märkten, Kulturen und Geschäftspraktiken ermöglichen – eine Bereicherung für die berufliche Entwicklung. Deutsche Beschäftigte schätzen besonders:

  • die Aussicht auf attraktivere Gehälter und Benefits (57 Prozent),
  • die Möglichkeit, zu reisen und im Ausland zu arbeiten (48 Prozent),
  • und die Chance, sich neue persönliche Kompetenzen anzueignen (45 Prozent).

Zudem sind Mitarbeitende zunehmend bereit, für ihre Karriere umzuziehen: Fast ein Drittel der internationalen (32 Prozent) und deutschen (29 Prozent) Befragten zieht einen Umzug in eine andere Region oder ein anderes Bundesland in Betracht, rund 20 Prozent beider Gruppen würden sogar ins Ausland ziehen. Gleichzeitig verliert der eigene Standort durch digitale Technologien zunehmend an Bedeutung, da viele Jobs mittlerweile hybrid oder vollständig remote ausgeübt werden können. Über die Hälfte der Befragten (sowohl der deutschen als auch der internationalen) bevorzugt eine rein remote ausgeführte Stelle – entweder im gleichen Land wie der Firmensitz oder sogar in einem anderen.



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© Tima Miroshnichenko – Pexels, via Canva


Herausforderungen meistern

Aufbau und Management einer globalen Belegschaft sind nicht einfach. Rechtliche und regulatorische Anforderungen stellen dabei oft die größten Hürden dar. Arbeitsgesetze, Steuervorschriften und Beschäftigungspraktiken unterscheiden sich von Markt zu Markt erheblich.

Neben Compliance-Herausforderungen können auch kulturelle Unterschiede, das Arbeiten in verschiedenen Zeitzonen und Sprachbarrieren Probleme bereiten. Zwei von fünf deutschen Befragten zögern, für ein Unternehmen mit globaler Personalstrategie zu arbeiten, da sie kulturelle oder sprachliche Hürden erwarten. Darüber hinaus tragen Bedenken wegen steuerlicher und/oder rechtlicher Fragen zu dieser Zurückhaltung bei. Die Förderung einer integrativen Arbeitsplatzkultur, in der es einen gemeinsamen Auftrag und eine gemeinsame Vision für alle Märkte gibt, in denen das Unternehmen vertreten ist, kann dazu beitragen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Auch Maßnahmen wie interkulturelle Trainings und der Einsatz von Technologie zur Verbesserung der Kommunikation können Abhilfe schaffen.

Globale Teams mit KI stärken

Vom Einstellungsprozess über das Management globaler Teams bis hin zur Steigerung der Mitarbeiter:inneneffizienz: KI ergänzt und unterstützt menschliche Arbeit, indem sie sie effizienter und skalierbarer macht, anstatt sie zu ersetzen. KI kann HR-Profis entlang des gesamten Mitarbeiter:innenlebenszyklus unterstützen:

  • Kommunikation über Märkte hinweg verbessern:
    KI ermöglicht Echtzeitkommunikation und Informationsaustausch. Besonders bei multinationalen Projekten ist eine klare und zeitnahe Kommunikation unerlässlich.
  • Effizienz der Mitarbeitenden steigern:
    Der Report zeigt, dass deutsche Mitarbeitende KI nutzen möchten, um gründlichere Analysen zu ermöglichen (46 Prozent), repetitive Aufgaben zu automatisieren und Dokumente an verschiedene Sprachen und Kulturen anzupassen (je 44 Prozent).
  • Offboarding- und Kündigungsprozesse unterstützen:
    Mithilfe von KI können länderspezifische arbeitsrechtliche Anforderungen (zum Beispiel in Hinblick auf Kündigungsfristen, Schutzmaßnahmen oder Kündigungsgründe) erläutert und Kündigungsschreiben aufgesetzt werden.

Innovation als Schlüssel zum Erfolg

Globale Personalgewinnung kann nicht nur dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens auch in schwierigen Zeiten sicherzustellen. Sie kann Arbeitgeber:innen auch den Zugang zu divers aufgestellten neuen Talent-Pools eröffnen. Mit den richtigen KI-Tools und -Strategien können Unternehmen globale Teams effizient managen, kulturelle Barrieren überwinden, Compliance sicherstellen und die Zusammenarbeit über Grenzen hinweg verbessern. Jetzt ist der richtige Moment, diese Chancen zu nutzen und im global vernetzten Markt erfolgreich zu sein.



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© Matheus Bertelli – Pexels

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