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Digitalisierung
Mobile Recruiting: So erreichst du die Generation Smartphone

Mobile Recruiting: So erreichst du die Generation Smartphone

Ein Gastbeitrag von Andreas Liehr | 06.02.18

Unternehmen müssen ihre Bewerbungsprozesse an das heutzutage vorherrschende mobile Nutzungsverhalten anpassen, um bei der jungen Zielgruppe zu punkten.

Die One-Click-Bestellung des Geburtstagsgeschenkes für die Freundin erreicht den Mobile-Shopper innerhalb von 24 Stunden. Die Pizza wird 45 Minuten nach Bestelleingang geliefert. Und stellt ein Unternehmen auf dem Jobportal der Wahl eine neue Vakanz ein, erhält der User innerhalb von Sekunden eine Push-Nachricht auf das Smartphone. Konsumenten sind es heutzutage gewohnt, dass alles schnell geht – und das nicht nur beim Shopping. Kaum verwunderlich, dass auch Jobsuchende ungeduldig sind und sich nur schwer auf mehrwöchige Reaktionszeiten der Arbeitgeber einlassen wollen. Das trifft in erster Linie auf die Generation Z zu, die ein Leben ohne Smartphone gar nicht mehr kennt. Und nun ins Berufsleben einsteigt oder bereits mittendrin steht.

Laut der Mobile Recruiting Studie 2017 stellen Smartphones inzwischen zu 76,1 Prozent die wichtigsten Geräte für die Jobsuche dar und haben damit den Desktop als Werkzeug der Wahl abgelöst. Folglich müssen Unternehmen noch stärker als bisher auf Mobile Recruiting als Kanal in der Personalgewinnung setzen. Dieser Wandel hin zum ‚Smartphone-Bewerbermanagement’ fordert von Unternehmen und vor allem Personal-Entscheidern vielfältige Medienkompetenz und die Bereitschaft, ständig neue Herausforderungen anzunehmen.

Mobile Recruiting für junge Zielgruppen

Um die Generationen Y und Z über Karriereseiten und in Jobbörsen zu erreichen, sind mobile Optimierungen – wie ein responsives Design und große Klickflächen – unabdingbar. Allerdings: Wenn Unternehmen ihren Kandidaten keinen mobil optimierten Bewerbungsprozess anbieten, verlieren sie oftmals Talente. Das bedeutet gleichzeitig, dass sich nur diejenigen Unternehmen, die auch das veränderte Nutzungsverhalten ihrer Kandidaten begreifen und die Prozesse an die Bedürfnisse der jüngeren Generation anpassen, im Zuge des digitalen Wandels durchsetzen können.

(K)Ein Trend für Alle

Dennoch müssen Unternehmen vor dem Einsatz von Mobile Recruiting-Maßnahmen prüfen, ob Zielgruppe und Vakanz bereit sind für diesen Kanal. Primäre Zielgruppen von Mobile Recruiting sind die Generation Y, die heute 25-35-Jährigen, die in der digitalen Welt aufgewachsen sind, sowie die Generation Z, die um die Jahrtausendwende in die Welt der mobilen Screens hineingeboren wurde. Diese jungen Menschen erledigen auch die Jobsuche am liebsten mobil und sind daher erfahrungsgemäß zugänglich für Mobile Recruiting-Maßnahmen. „Ältere Generationen“ nutzen hingegen bevorzugt andere Kanäle, um sich zu informieren und zu bewerben. Vakanzen, in denen aktuell nach Experten auf Senior-Level gesucht wird, müssen demnach noch nicht zwangsläufig für den mobilen Kanal konzipiert sein – künftig wird sich das aber ändern, denn die Generation Y rückt auf.

Reduziert, social und flexibel

Hat ein Unternehmen die passende Vakanz für die entsprechende Zielgruppe parat und möchte einen mobilen Bewerbungsprozess aufsetzen, gilt es einige Aspekte in der Konzeption und Umsetzung zu beachten:

Eine mobile Bewerbung sollten Interessierte in wenigen Schritten durchführen können. Deshalb ist es wichtig, dass HR-Manager den Bewerbungsprozess verschlanken, die Inhalte reduzieren und das Verfahren somit „mobile-friendly“ gestalten. Ausführliche Formulare oder der Upload großer Dateien sollten vermieden werden. Stattdessen ist es sinnvoll, innovative Touchpoints über Apps oder Social Media-Kanäle bereitzustellen, da Mobile- und Social Recruiting zusammen gehören.

Neben den Karriereportalen XING und LinkedIn gibt es beim Social Recruiting diverse Möglichkeiten, die junge Zielgruppe zu erreichen. In den vergangenen Jahren haben es beispielsweise Social Media-Aktionen via Facebook, Snapchat oder auch Tinder geschafft, junge Bewerber auf vakante Stellen Aufmerksam zu machen – diese konnten sich auch gleich über die sozialen Netzwerke bewerben. ‚Truffls’, die App eines Berliner Startups, geht beispielsweise noch einen Schritt weiter und importiert XING- und LinkedIn-Daten. Die Bewerbung erfolgt dann nach dem ‚Tinder-Prinzip’, also einem Swipe links oder rechts. Ein weiteres Beispiel für ein besonders innovatives Social Recruiting-Tool ist das Startup Talentcube: Die App ermöglicht Unternehmen, Video-Bewerbungen durchzuführen.

Diese Aspekte müssen von Anfang an in das mobile Kommunikationskonzept einfließen. Und dabei geht es nicht nur um den kommunikativen Change, dieses Prinzip muss für die gesamte Unternehmenskultur verinnerlicht werden.

Der Blick nach vorne

Auch zukünftig wird die konstante Zunahme von technologischen Möglichkeiten die Prozesse der Mitarbeiterführung und -entwicklung beeinflussen. Wenn heute Snapchat der Kanal der Wahl ist, nutzen die Bewerber von Morgen möglicherweise ein Virtual-Reality-Video und erscheinen übermorgen vielleicht als Hologramm zum Bewerbungsgespräch. Denn das, was heute noch Zukunft ist, ist morgen Realität. Die der Generation Z folgenden Generationen werden alle technischen Möglichkeiten nutzen und einfordern. Nur wenn Unternehmen kontinuierlich auf das veränderte Nutzungsverhalten ihrer Zielgruppe eingehen, gelingt es auch künftig, gutes Personal für sich zu gewinnen und im ‚War for Talents’ langfristig zu punkten.

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