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Digitalisierung
KI als Gewinnerin der Krise: Wachsende Bereitschaft persönliche Daten für die Digitalisierung preiszugeben

KI als Gewinnerin der Krise: Wachsende Bereitschaft persönliche Daten für die Digitalisierung preiszugeben

Michelle Winner | 20.07.21

KI und Automatisierung spielen eine wichtige Rolle in der Pandemiebekämpfung. Dessen sind sich viele Menschen bewusst und deshalb offener dafür, mehr Prozesse zu digitalisieren - auch wenn es dafür persönliche Daten braucht.

Modernste Technologien wie künstliche Intelligenz haben sich als wichtiges Hilfsmittel während der Pandemie hervorgetan, egal ob bei der Nachverfolgung von Fällen oder bei der Herstellung von Impfstoffen. Das erkennen viele Menschen an, wie eine aktuelle Befragung von IT-Dienstleister adesso zeigt. Viele der Befragten empfinden den Einsatz von KI und Co. als unabdingbar und sind bereit, für deren Einsatz auch mehr persönliche Daten preiszugeben.

KI als Gewinnerin der Krise?

Viele wichtige Arbeitsschritte wurden während der Pandemie automatisiert, um vor allem dem medizinischen Personal und Forscher:innen die Arbeit zu erleichtern. Von Desinfektionsrobotern in Krankenhäusern bis hin zu Anwendungen, die anhand des Hustens eine Infektion erkennen sollen – KI und andere Technologien haben die Bekämpfung der Pandemie vorangetrieben. Und sogar das iPhone kann Nutzer:innen inzwischen mit FFP2-Maske erkennen. Kein Wunder also, dass 68 Prozent der knapp 1.000 Befragten sich durch die Coronakrise der Bedeutung von KI bewusster geworden sind und diese als Gewinnerin der Krise sehen.

Automatisierung in öffentlicher Verwaltung hat Nachholbedarf

Doch während KI im medizinischen Bereich immer öfter genutzt wird, sieht es bei Verwaltungen anders aus. Die Befragten sind der Meinung, dass Ämter und Behörden dringend nachrüsten müssen. Insgesamt 93 Prozent fordern mehr Digitalisierung bei Verwaltungsangelegenheiten, damit diese einfach, schnell und kontaktlos erledigt werden können. Besonders kritisiert werden in diesem Zusammenhang die Gesundheitsämter. 88 Prozent der Befragten finden, dass moderne technologische Hilfsmittel bei der Pandemiebekämpfung und der Nachverfolgung von Infektionsketten kaum genutzt werden. Stattdessen wird weiterhin auf Faxgeräte gesetzt, was bei vielen auf Unverständnis stößt. Es wird sich eine Modernisierung im Bereich öffentliche Verwaltung gewünscht.

Bereitschaft zum Teilen persönlicher Daten

Viele haben während der Pandemie die Vorteile von KI und Digitalisierung erkannt und sind bereit, den weiteren Fortschritt zu unterstützen. Im Rahmen der Pandemiebekämpfung würde ein Großteil der Befragten auch mehr persönliche Daten preisgeben. Dieses Ergebnis überrascht, da sonst oft Datenschutzfragen die Digitalisierung aufhalten. Doch 76 Prozent würden beispielsweise ihre Daten im Rahmen der Nachverfolgung von Infektionsketten preisgeben. Professor Dr. Volker Gruhn, Gründer von adesso, erklärt dazu:

Ob in der medizinischen Versorgung, der Verwaltung oder im gesellschaftlichen Leben: Die große Mehrheit wünscht sich, dass digitale und KI-gestützte Anwendungen eine größere Rolle spielen. Auch wenn ich die Tendenz ahnte: Mich überrascht das Ausmaß der Zustimmung. Unsere Gesellschaft ist bei den Themen deutlich weiter, als es manche Diskussion über Risiken und Nebenwirkungen der Digitalen Transformation vermuten lässt.

Diese Zustimmung hinsichtlich KI kann sich auch positiv auf die Arbeitswelt auswirken. Mehr Prozesse könnten digitalisiert werden, wenn Arbeitnehmer:innen und Führungsetagen offener für das Thema werden und die Vorteile erkennen. Zudem könnte KI auch öfter bei Bewerbungsverfahren und anderen internen Prozessen zum Einsatz kommen. Ob sich das Wohlwollen hinsichtlich künstlicher Intelligenz jedoch auch nach der Pandemie fortsetzt oder das Ganze ein Krisenphänomen ist, werden die nächsten Monate zeigen.

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