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Digitalisierung
Digitalisierung braucht lebenslanges Lernen – Auch Arbeitgeber sind gefordert

Digitalisierung braucht lebenslanges Lernen – Auch Arbeitgeber sind gefordert

Michelle Winner | 01.10.18

Jedoch mangelt es an Kooperation zwischen Unternehmen und Bildungsinstitutionen, denn der Arbeitsmarktwandel ist noch nicht in den Köpfen aller Chefs angekommen.

Eine Studie des Weltwirtschaftsforums ist alarmierend: Bis 2025 sollen bis zu 75 Millionen Jobs automatisiert werden. Gerade deshalb müssen Arbeitgeber dringend auf Umschulungen und Weiterbildungen für ihre Mitarbeiter setzen. Doch wie sooft hinkt Deutschland an dieser Stelle Ländern wie Frankreich, der Schweiz, Großbritannien und China hinter her. Zu viele Unternehmen haben scheinbar noch nicht wahrgenommen, dass wir uns in einer vierten industriellen Revolution befinden und bleiben den traditionellen Maßnahmen treu. Dabei zeigt die Studie des Trendmonitor Weiterbildung, was in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird.

Lebenslanges Lernen ist noch nicht etabliert

In Weiterbildungen wird heutzutage vor allem darauf abgezielt, dass die Einarbeitung von Mitarbeitern schneller vollzogen und die Arbeitsproduktivität erhöht wird. Doch Mitarbeiter wollen nicht nur den Ertrag des Unternehmens, für das sie arbeiten, steigern. Sie wollen auch ihre eigenen Skills ausbauen und an den Arbeitsmarkt passen. Aus diesem Grund sind Weiterbildungen auch ein Faktor, der die Attraktivität des Arbeitgebers erhöhen kann. Trotzdem zeigen Beispiele wie die Deutsche Post, dass diese Tatsache noch nicht in den Köpfen der Geschaftsführer angekommen ist. So erklärt Personalmanagerin Anne Walther: „Unsere Personalplanung gibt […] noch keine ausreichende Antwort auf die künftigen Herausforderungen.“

Quelle: Trendmonitor Weiterbildung 2018

Gerade in der Logistik, dem Kundenservice und der Verwaltung wird die Automatisierung bei der Post zu spüren sein. Sei es die Begleitung selbstfahrender Autos oder die Leitung virtueller Teams – das Unternehmen steht vor Herausforderungen. Walther erklärt, dass bisherige Versuche eine Zusammenarbeit von Mensch und Maschine zu etablieren, kaum gelangen. Doch anstatt das Problem anzugehen, würden Manager in Weiterbildungen nur zeitliche und finanzielle Umstände sehen. Die Zukunftsplanung der Post erfolge in zu kurzen Zeiträumen.

Quelle: Trendmonitor Weiterbildung 2018

Es fehlt die Nutzung digitaler Fortbildungsangebote

Auf fachlicher Seite fehlt es vor allem an Skills die IT, Informatik und Medien betreffend. Doch anstatt die Weiterbildung in diesen Feldern sinnvollerweise mit E-Learning zu verbinden, setzen Unternehmen immer noch auf klassische Präsenzseminare. Gerade kleine und mittlere Betriebe scheinen sich vor der digitalen Schulung zu scheuen. Zudem verwenden erst 30 Prozent der im Trendmonitor befragten Unternehmen Lernplattformen zur Unterstützung. Ein Grund dafür ist, dass die Nutzer unzufrieden mit der Handhabe dieser Learning Management Systems (LMS) sind. Diese müssen also attraktiver für die Nutzer gestaltet werden, um als Hilfsmittel zur Weiterbildung wahrgenommen zu werden.

Quelle: Trendmonitor Weiterbildung 2018

Hochschulen als Schlüssel zum Erfolg

Nils Stieglitz, Professor und Geschäftsführer der Frankfurt School of Finance & Management, weiß, dass Unternehmen digital aufrüsten müssen. Nur so können Geschäftsmodelle auch in Zukunft erfolgreich sein. Zudem sagt er: „Weiterbildung, gerade auch an Universitäten, erlebt vor diesem Hintergrund eine Renaissance“. Und auch der Trendmonitor zeigt die Bedeutung der Hochschulen. So zieht ein Großteil der Unternehmen Weiterbildungsprogramme von Universitäten denen privater Anbieter vor. Die Zusammenarbeit von Hochschulen und Betrieben sollte deshalb besonders gefördert werden.

Quelle: Trendmonitor Weiterbildung 2018

Ein Zusammenspiel von Unternehmen und Hochschulen scheitert aber häufig anhand mangelnden Interesses oder Ressourcenmangels. Doch durch eine Zusammenarbeit beider Parteien kann versucht werden Weiterbildungsprogramme zu schaffen, die alle Beteiligten zufriedenstellen. Besonders lobenswert sind die Hochschulen zum Beispiel, weil Blended Learning immer häufiger praktiziert wird. Das heißt, es werden Präsenzseminare mit E-Learning verbunden. Zudem sehen Hochschulen in der Digitalisierung einen großen Markt für Weiterbildungen, besonders was Managementfähigkeiten und Soft Skills angeht.

Quelle: Trendmonitor Weiterbildung 2018

Hochschulen sehen einen Markt in Weiterbildungen 

Auch die folgenden Ergebnisse des Trendmonitor Weiterbildung zeigen, dass der Weg zur erfolgreichen Digitalisierung in Deutschland über die Hochschulen führt:

Quelle: Trendmonitor Weiterbildung 2018

Quelle: Trendmonitor Weiterbildung 2018

Ob das Marktpotenzial jedoch so erschöpfbar ist, wie die Hochschulen prognostizieren, bleibt abzuwarten. Damit es so wird, bedarf es an erster Stelle der Entwicklung von Weiterbildungsseminaren auf der Basis von Blended Learning. Außerdem muss die Zusammenarbeit mit Unternehmen zunehmen, damit Hochschulen ihre Programme den Bedürfnissen von Arbeitgebern und -nehmern anpassen können. Gelingt dies, so sind die Weichen für einen erfolgreichen Weg in die Industrie 4.0 gestellt.

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