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Büroalltag
Von Sex bis Krankheit: Die 9 häufigsten No-Go-Themen im Büro

Von Sex bis Krankheit: Die 9 häufigsten No-Go-Themen im Büro

Ein Gastbeitrag von Viola Klingspohn | 27.11.19

Niemand kommt im Arbeitsleben um Smalltalk herum. Bei heiklen Themen solltest du jedoch aufpassen.

Es passiert am Firmeneingang, auf dem Flur oder in der Mittagspause: Kollegen laden dich zum Plausch über banale Dinge ein. Neben dem Wetter werden die unterschiedlichsten Themen diskutiert. Schwierig kann es werden, wenn du nach persönlichen Ansichten gefragt wirst. Einerseits machen solche Gespräche das Büroklima angenehmer, andererseits bergen sie auch Gefahren. Deine Arbeitskollegen sind nun mal keine engen Freunde und bei manchen Themen solltest du deine intimen Grenzen enger setzen. Doch welches sind die größten Tabus im Büro? Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte dazu über 1000 erwerbstätige Personen.

Sex/Erotik

Für fast zwei Drittel der Befragten (63 Prozent) gehören Gespräche über Erotik nicht in die Businesswelt. Avancen, Sex mit Fesselspielen, Fremdgehen – was in Filmen wie „Fifty Shades of Grey“ Spannung erzeugt, wird im Büro lieber hinter Schloss und Riegel gelassen. Das ist auch gut so, schließlich gibt es immer hellhörige Kollegen, die private Details nicht für sich behalten können. Besser mit den besten Freunden bei einem After-Work-Cocktail über Intimes reden. Dann kann dir dein Sexleben nicht zum Verhängnis werden.

Lästern über Kollegen

Auch wenn fast die Hälfte (49 Prozent) der Befragten angibt, dass Lästern ein Tabu ist, so ist dieser „Tatbestand“ fast in jedem Büro zu finden. Wer lästert, will damit oft angestauten Frust ablassen. Dass eine Lästerattacke für die (nicht anwesende) Person zur Zerreißprobe werden kann, wird nicht bedacht. Erst recht nicht, wenn die Unwahrheit erzählt wird. Das kann sich bis zum Rufmord zuspitzen. Der beste Weg ist eine offene Kommunikation, wenn du Konflikte mit dem Chef oder Kollegen hast. Sag der Person direkt, wovon du dich gestört fühlst. Laden dich Kollegen zum Lästern ein, signalisiere ihnen freundlich und klar, dass du kein Interesse an dieser Art von Austausch hast. Ein Satz wie „Ich denke, das gehört nicht ins Büro“ wirkt oft Wunder und zeigt dem Täter, dass sein Verhalten indiskutabel war.

© YouGov

Persönliche Finanzen

Eine Redewendung besagt: „Über Geld spricht man nicht, man hat es“. Fast die Hälfte (48 Prozent) der Umfrageteilnehmer teilt diese Sicht. Wenn du mit deinem finanziellen Vermögen prahlst, droht dir leicht Neid und Missgunst. Anders herum solltest du Geldsorgen im Business besser verschweigen, weil du leicht mit Vorurteilen wie leichtsinnigem Verhalten in Verbindung gebracht werden könntest. Hinzu kommt, dass sich bei einer Unterhaltung über Schulden auch dein Gesprächspartner unwohl fühlen könnte. Steckst du tiefer in der Kreide und hast eine Privatinsolvenz angemeldet, kannst du auch dabei Stillschweigen bewahren. Du bist nicht verpflichtet, das Verfahren dem Arbeitgeber zu melden.

Gehalt

Die Deutschen sind im internationalen Vergleich eher schweigsam, was den offenen Umgang mit Gehältern anbelangt. Während in Schweden das steuerpflichtige Einkommen der Nachbarn oder des Chefs aus dem vergangenen Jahr eingesehen werden kann, weiß hierzulande in manchen Fällen nicht einmal der Ehepartner, was auf dem Lohnzettel steht. So verwundert es nicht, dass mehr als jeder Dritte (34 Prozent) der Umfrageteilnehmer angibt, nicht über persönliche Finanzen im Job zu sprechen. Auch mancher Arbeitgeber sieht es nicht gern, wenn Mitarbeiter über ihre Einkommen sprechen.

Religion

Über Religion möchte mehr als jeder Vierte (26 Prozent) nicht auf der Arbeit sprechen. Auch wenn der Glaube für dich eine geringe Bedeutung hat, kann dein Kollege einen großen Bezug zu Gott, Allah, Jahwe oder Buddha haben. Vermeintlich harmlose Bemerkungen zu religiösen Themen können vom Gegenüber falsch aufgenommen werden und ihn in seinem Glauben verletzen. Religiöse Diskussionen solltest du daher nur mit Leuten führen, die du gut kennst, sonst kann es sein, dass dein Gesprächspartner den Smalltalk als unangenehm empfindet und nur aus Nettigkeit daran teilnimmt. Absolutes No-Go: Kollegen von deinem Glauben überzeugen zu wollen!

Beziehungen

Liebeskummer, Probleme in der Beziehung, ein Seitensprung? Das alles kommt vor, aber sollten auch deine Kollegen davon erfahren? Fast ein Viertel (24 Prozent) verneint die Frage. Einerseits lenkt dich die Arbeit vom Beziehungsstress ab, andererseits bist du momentan nicht so belastbar. Manchmal macht es daher Sinn, deinen Vorgesetzten oder deine direkten Kollegen in groben Zügen einzuweihen. Was du aber unbedingt verschweigen solltest, ist das Thema Familienplanung, wenn es gerade aktuell ist. Dass man daran „arbeitet“ schwanger zu werden, ist Privatsache und würde nur unnötig für Unruhe in Personalfragen sorgen. Hat dein Kollege eine Ehekrise, sprich ihn besser nicht direkt darauf an. Besser allgemein fragen: „Ich habe das Gefühl, dass du in letzter Zeit oft bedrückt bist“. Entweder öffnet er sich oder du musst akzeptieren, dass er sich dazu nicht äußern möchte.

Unzufrieden mit dem eigenen Job

Die Überstunden mehren sich, auf deinem Bürotisch stapeln sich die Ordner und dein Chef ist schlecht gelaunt? Am liebsten würdest du sofort alles stehen und liegen lassen und die Kündigung einreichen. Wenn du ernsthaft über einen Jobwechsel nachdenkst, solltest du das nicht laut tun. Der Meinung sind auch 22 Prozent der Befragten. Nur gute Freunde und Familienangehörige dürfen davon erfahren. Erst wenn du eine neue Stelle in Aussicht hast, können dein Chef und deine Kollegen eingeweiht werden.

Politik

Mit der Politik verhält es sich wie mit der Religion: Es ist ein heikles Thema, bei dem du niemandem deine Meinung aufdrücken solltest. 16 Prozent der Befragten halten es für ein No-Go-Thema im Büro. Natürlich musst du deine Weltanschauung nicht morgens am Eingangstor abgeben. Politische Äußerungen solltest du jedoch objektiv vornehmen und sie sollten nie diskriminierende und feindliche Aspekte beinhalten. Hast du einen Kollegen, der sich nicht daran hält und mit seinen hetzerischen Aussagen die Grenzen der freien Meinungsäußerung überschreitet, ist es ratsam, deinen Vorgesetzten zu informieren.

Krankheit

Nur zwölf Prozent der Befragten machen aus Krankheiten ein Tabu. Klar sprichst du im Büro auch mal über Erkältung, Kopfschmerzen oder Magenprobleme. Nur solltest du aufpassen und nicht zu oft über Wehwehchen klagen – vor allem nicht beim Chef. Das kann den Eindruck erwecken, weniger leistungsfähig zu sein. Hinzu kommt: Nicht jeder Kollege ist verständnisvoll. Bist du jedoch ernsthaft erkrankt und kannst daher nicht die volle Leistung abrufen, macht es Sinn, sich vom Tabu zu befreien und Chef und Kollegen einzuweihen.

Du kannst im Büro nicht nur über die Arbeit quatschen, ein bisschen Smalltalk muss sein – nur nicht zu privat. Hast du dich dennoch beim falschen Kollegen verplappert, spricht sich das Anvertraute in Windeseile herum. Das kann dich im schlimmsten Fall Kopf und Karriere kosten.

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