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Büroalltag
Treue Mitarbeiter: Wie schafft es Google, die Besten zu halten?

Treue Mitarbeiter: Wie schafft es Google, die Besten zu halten?

Linda Ewaldt | 22.06.15

Googles HR-Chef Lazlo Bock verrät, wie er mithilfe von zwei goldenen Regeln seine Mitarbeiter im Unternehmen hält.

Das höchste Gut eines Unternehmens sind seine Mitarbeiter, denn gutes Personal zu verlieren kann viel Geld kosten. Das weiß auch der Internetriese Google. Zwar gehört das Unternehmen zu den beliebtesten Arbeitgebern der Welt und kann sich vor täglichen Neubewerbungen kaum retten, trotzdem sieht Googles HR-Chef Lazlo Bock es nicht als selbstverständlich an, wenn seine Mitarbeiter ihm treu bleiben. „Menschen arbeiten nicht nur des Geldes wegen in einem Unternehmen“, ist er überzeugt und verrät die für ihn zwei simplen Bedingungen, die dazu führen, dass gutes Personal einem Unternehmen treu bleibt.

Bedingungen für treue Mitarbeiter

  1. Die Qualität der Menschen, mit denen ein Angestellter zusammenarbeitet: Ein Team ist so stark wie sein schwächstes Glied – diesen Ausdruck kennen wir alle. Bei der Team-Zusammenstellung setzt Googles HR-Chef auf die Einschätzung aller Kollegen, mit denen ein potentieller neuer Angestellter zusammenarbeitet. Schon beim Bewerbungsprozess räumt er Teammitgliedern daher ein Mitentscheidungsrecht ein.
  2. Die Arbeit muss eine Bedeutung für die Angestellten haben. Sich wie ein Hamster im Rad zu fühlen, der läuft und läuft und doch nicht vorankommt, ist frustrierend – und bringt viele gute Arbeiter dazu, den Job zu wechseln. Laszlo Bock zitiert hier eine Studie des Wharton Professors Adam Grant, der herausfand, dass die Produktivität eines Menschen um ein Fünffaches steigt, wenn dieser seine Arbeit für bedeutungsvoll hält. Und eine gesteigerte Produktivität – also mehr Leistung – bedeutet für jedes Unternehmen einen höheren Umsatz. Dabei ist es häufig egal, ob die Sekretärin die Tagesabläufe geschickter und effektiver plant, der Senior-Programmierer mit neuen Problemlösungen überzeugt, oder die PR-Managerin eine durchschlagende Social Media Kampagne ins Leben ruft.

Übrigens: Die vielen Goodies, die das weltweit erfolgreiche Internetunternehmen seinen Angestellten zur Verfügung stellt, sieht Bock nicht als ausschlaggebend. Freie Mahlzeiten, ein Massageraum oder ein Shuttle Service halten gutes Personal nicht davon ab, die Stellung zu wechseln, meint er. Mit seinen zwei wichtigen Regeln, die er und seine Kollegen befolgen, scheint er jedoch goldrichtig zu liegen. Etwa ein Drittel der 100 Angestellten, welche die Geburt des späteren Erfolgsunternehmens miterlebt haben, arbeiten noch immer bei Google, verrät er.

Tipps anderer Unternehmen

Natürlich ist nicht nur Google daran interessiert, seine Mitarbeiter zu halten. Auch andere Unternehmen setzen – sofern sie den Wert Ihrer Angestellten richtig wahrnehmen – auf eine verlässliche Mitarbeiterbindung. Folgendes geben sie anderen Unternehmen mit auf den Weg:

  • „Bitte“ und „Danke“ sind kostenlos. Mit Höflichkeiten zu sparen kann teure Folgen haben, denn sie vermitteln den Mitarbeitern eine geringe Wertschätzung. Und wer sich nicht wertgeschätzt fühlt, hat in Gedanken schon längst die Firma verlassen.
  • An der kurzen Leine bleibt die Luft weg. Wer Innovation und Kreativität im Keim ersticken will, der legt seinen Mitarbeitern die kurze Leine an – und kann dann dabei zusehen, wie sein Unternehmen den Bach runtergeht. Gute Mitarbeiter zeichnen sich durch ein sehr gesundes Maß an Eigeninitiative aus, die man für sich nutzen und nicht unterbinden sollte.
  • Fünfe gerade sein lassen. Ob Kita-Streik oder die verstorbene Oma: Wer in privaten Ausnahmesituationen auch einmal Fünfe gerade sein lassen kann und nicht sofort einen Urlaubstag vom Angestellten einfordert, der wird nicht nur mit Ehrlichkeit, sondern auch mit Mitarbeitertreue und mehr Leistung belohnt. Frei nach Goethe: „Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein“, bleibt man auch beruflich dort, wo man sich nicht verstellen muss.

Quelle: Business Insider

Kommentare aus der Community

Markus am 24.06.2015 um 08:35 Uhr

„Bei der Team-Zusammenstellung setzt Googles HR-Chef auf die Einschätzung aller Kollegen, mit denen ein potentieller neuer Angestellter zusammenarbeitet. Schon beim Bewerbungsprozess räumt er Teammitgliedern daher ein Mitentscheidungsrecht ein.“ => Das hat aber oft zur Folge, dass nur Leute eingestellt werden, die schwächer sind als das jetzige Team, da selbstbewusste Bewerber mit viel Know How schnell als Konkurrenz gesehen werden und dann nicht eingestellt werden. Dies wäre definitiv ein Grund, warum ich mich nie bei Google bewerben würde.

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