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Büroalltag
Die besten Tipps, wie du Krankheitstage der Kinder im Job ausbalancierst

Die besten Tipps, wie du Krankheitstage der Kinder im Job ausbalancierst

Birte Lissner | 11.09.19

Wenn sich die Krankheitstage der Kinder häufen und man im Büro oft fehlt, liegen die Nerven blank. Kommen auch noch Schließtage im Kindergarten und ungünstige Schulstundenpläne hinzu, können diese Tipps helfen die Fehlzeiten auszubalancieren.

Müttern und Vätern wird es nicht immer leicht gemacht Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen. Hier ist oft viel Organisationstalent gefragt. Ganz besonders wenn die Kleinen krank sind und das kann bis zur Grundschule sehr oft vorkommen. Wichtigste Devise ist auf jeden Fall im Job Stärke zu zeigen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Egal ob Fieber oder Magen-Darm, Eltern sollten ihren Arbeitgeber rechtzeitig informieren und sich vom Kinderarzt ein Attest geben lassen. Welche Rechte Arbeitnehmer mit Kindern in Anspruch nehmen können und was man sonst noch tun kann, um die Krankheitstage der Kinder auszubalancieren.

Diese Rechte können berufstätige Eltern in Anspruch nehmen

Bis zu zehn Tage Freistellung pro Kind und Elternteil stehen gesetzlich Krankenversicherten zu. Bei privat Versicherten handelt es sich um bis zu vier Tage. Der Anspruch ist laut Paragraf 45 des Sozialgesetzbuches V eindeutig festgelegt. Wichtige Voraussetzung für eine Freistellung und Krankengeld ist allerdings, dass das Kind unter 12 Jahren ist und dem Arbeitgeber ein Attest vom Kinderarzt vorliegt. Natürlich gibt es auch Ausnahmen für behinderte Kinder sowie für Alleinerziehende. Letztere dürfen sich pro Kind 20 Tage im Jahr freistellen lassen.

Nicht jeder Arbeitgeber zahlt die vollen zehn freigestellten Tage. Dann können sich berufstätige Eltern bei der eigenen Krankenkasse erkundigen und Kinderkrankengeld anfragen. Auch hier muss das Kind unter 12 Jahren sein und es darf sich keine andere Person zu der Zeit im Haushalt befinden, die das Kind beaufsichtigen könnte. Für den beruflichen Ausfall darf man in der Regel ein Kinderkrankengeld in Höhe von 70 Prozent des Bruttoeinkommens erwarten. Im Übrigen gilt dies nicht für Eltern, die privat krankenversichert sind. Allerdings gibt es hier mögliche Alternativen wie die Barmenia mit einer Kinderbetreuungspauschale oder die Signal Iduna Krankenversicherung.

10 Tipps, um die Krankheitstage der Kinder zu managen

  1. Wenn die 10 Tage aufgebraucht sind: Dann könnte eine unbezahlte Freistellung oder Sonderurlaub beantragt werden. Einige Arbeitgeber bieten an, die Fehlzeiten an anderen Tagen wieder nachzuarbeiten.
  2. Was nicht jeder weiß: Tage der Freistellung können sich berufstätige Eltern auch gegenseitig übertragen. Allerdings benötigt man hier das Einverständnis beider Arbeitgeber.
  3. Eine Traumoption für viele berufstätige Eltern: Homeoffice. Falls dies im Vertrag nicht vorgesehen ist, bietet sich ein Gespräch mit dem Chef beziehungsweise der zuständigen Abteilung/Person an, um diese Möglichkeit anzufragen. Ganz wichtig ist, die Vorteile für die Firma hervorzuheben.
  4. Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Arbeitszeitkonten. Krankheitstage der Kinder können so durch Überstunden wieder abgebaut werden.
  5. Im besten Fall können die Großeltern einspringen, wenn die Kleinen sich noch zu Hause ausruhen sollen. Doch was tun, wenn Oma und Opa weit weg wohnen oder aus anderen Gründen nicht mehr infrage kommen? Eine tolle Idee, die schon in einigen Städten umgesetzt werden konnte ist der Service der sogenannten „Leihomas„. Ältere Menschen, die noch rüstig sind, meistens selbst keine Enkelkinder haben und sich auf den Kontakt zu Kindern freuen. Die Kosten sind hier meist deutlich geringer als bei den Babysittern, denn im Vordergrund steht der gegenseitige Nutzen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter wie zum Beispiel „betreut“, „Granny als Nanny“ oder „Leihomaservice“.
  6. Empfehlenswert ist auch sich ein Netzwerk aus Nachbarn und Freunden (idealerweise mit Kindern im selben Alter) aufzubauen und sich im Notfall gegenseitig auszuhelfen.
  7. Die klassische Variante einen Babysitter zu engagieren kann für bestimmte Tage auch eine Option sein, z.B. wenn ein wichtiges Meeting ansteht. Natürlich ist das auch eine Kostenfrage und nicht jeder kann es sich leisten. Kostengünstiger sind Angebote von Vereinen, die ehrenamtliche Helfer vermitteln. So zum Beispiel „Zu Hause gesund werden“ in München.
  8. Es herrscht ein absoluter Notfall in der Arbeit und auf die Schnelle findet sich keine Lösung für die Betreuung des kranken Kindes? Auch für kurzfristige Betreuungsanfragen gibt es mittlerweile gute Angebote wie zum Beispiel den pme Familienservice in Hamburg mit Back-Up-Einrichtungen sowie privater Notbetreuung. Bei den Notfallmamas sind sogar Anfragen für das Wochenende oder über Nacht möglich. In vielen Städten gibt es auch die stundenweise Betreuung durch den Notmütterdienst. Hier sollte man sich allerdings zwei Tage vorher anmelden.
    Tipp: Lass dich von deiner/deinem Steuerberater/in beraten. In der Regel können die Kosten als Sonderausgaben abgesetzt werden. Manchmal übernehmen auch Arbeitgeber anteilig die Kosten.
  9. Vorab für Notfalltage zu organisieren ist sehr empfehlenswert. So kann es helfen, einen Kollegen in bestimmte Arbeitsprozesse einzuweisen, die man normalerweise alleine erledigt. Ob man an Krankheitstagen der Kinder telefonisch erreichbar ist und das ein oder andere für die Arbeit erledigen kann, kommt natürlich darauf an, wie alt das Kind ist und wie sich dann der Tag zu Hause gestaltet.
  10. Wichtig für das Klima unter Kollegen ist auf jeden Fall regelmäßig die Kommunikation zu suchen, um Unmut von vornherein vermeiden zu können. Treue Kollegen, die aushelfen, wenn es brennt, freuen sich zudem sicherlich über eine kleine Aufmerksamkeit.

Wichtigster Tipp zum Schluss: Stärke zeigen im Arbeitsleben

Insbesondere berufstätige Mütter hegen oft Selbstzweifel, ob sie ihre Arbeit gut machen, wenn sie so oft ausfallen. Doch hier darf nicht vergessen werden, dass die Krankheitstage der Kinder mit zunehmendem Alter immer weniger werden, es sich also um einen vorübergehenden Zustand handelt. Außerdem arbeiten berufstätige Eltern ebenso motiviert wie ihre Kollegen und verzichten eher auf die ein oder andere Kaffeepause mit Kollegen, um die Fehlzeiten wieder aufzuholen. Somit kann von ebenso effizienter Arbeit ausgegangen werden.

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