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Büroalltag
Studie: Top-Manager leisten nicht mehr als andere Arbeitnehmer

Studie: Top-Manager leisten nicht mehr als andere Arbeitnehmer

Maja Hansen | 02.07.18

Eine Studie der Harvard Business School entglorifiziert den Status von sogenannten Top-Managern. Diese leisten nämlich auch nicht mehr als andere.

Top-Manager opfern ihr Privatleben für ihr berufliches Dasein. Sie gefährden mit ihrem hohen Arbeitsaufwand ihre Gesundheit. Dass diese beiden Annahmen nicht stimmen, fanden jetzt amerikanische Forscher heraus. Leitende Geschäftsführer sind nämlich genauso durchschnittlich engagiert wie andere Arbeitnehmer.

Drei Monate haben Wissenschaftler der US-amerikanischen Harvard Business School 27 Top-Manager von großen und börsennotierten Firmen beobachten lassen. Die Assistenten der Hauptgeschäftsführer bekamen im Rahmen der Forschung die Aufgabe alles zu protokollieren, was ihre Vorgesetzten gerade taten. Dieses Protokoll wurde Tag und Nacht geführt, auf der Arbeit sowie in der Freizeit.

Ein Top-Manager arbeitet 9,7 Stunden pro Tag

Laut dem Forschungsergebnis arbeiten Geschäftsführer durchschnittlich 9,7 Stunden pro Wochentag. Im Anbetracht des regulären Acht-Stunden-Tags ist dies natürlich überdurchschnittlich. Aber die Frage ist, wer heutzutage noch wirklich einen solchen Acht-Stunden-Tag hat. Larissa Holzki, Redakteurin bei der Süddeutschen, meint nämlich dass viele Berufsgruppen heute auf Vertrauensarbeitszeit arbeiten würden. Mitarbeiter arbeiten dann so viel, wie sie können. Hauptsache die Stunden sind am Ende des Monats abgearbeitet. Was zunächst entspannt klingt, sehe in der Realität ganz anders aus, so die Redakteurin. Umfragen zeigen, dass sich niemand nachsagen lassen will, dass man die Vetrauensbasis bezüglich der Arbeitszeit ausnutze. Deshalb tendieren Arbeitnehmer, die in so einem Verhältnis angestellt sind eher dazu, täglich mehr zu arbeiten als sie müssten.

Auch Freiberufler können über diese Stundenanzahl wohl eher nur lachen. Wer nämlich einem Kunden am Abend nicht mehr antwortet, muss damit rechnen, dass dieser am nächsten Tag bereits zu einem Konkurrenten gegangen ist. Genau wie für Freiberufler ist die Stundenanzahl von 9,7 pro Tag auch für Berater, Architekten oder Ärzte nichts Ungewöhnliches.

Vorurteil: Top-Manager gefährden ihre Gesundheit

Die Studie ergab zudem, dass die Position eines Geschäftsführers nicht gesundheitsgefährdend sei. Anders als weit verbreitet angenommen, kam die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Personen in hohen Führungspositionen ausreichend schlafen. Mit rund sieben Stunden pro Nacht betonen die Forscher, dass Top-Manager keinen Schlafmangel erleiden. Täglich haben sie zudem zwei Stunden Zeit, um zu lesen, Sport zu treiben oder anderen Hobbys nachzugehen. Demnach haben Führungskräfte immer noch drei Stunden täglich für ihre Familie übrig.

Natürlich ist diese Nachricht eine gute, denn es ist schließlich nicht wünschenswert, dass Führungskräfte möglichst wenig Freizeit haben. Es zeigt eben nur, dass das behaftete Klischee nicht stimmt und Top-Manager nicht ungewöhnlich wenig freie Zeit zur Verfügung haben.

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