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Büroalltag
„Sorry, mein Bett brennt“ – Verrückte und lustige Ausreden von Arbeitnehmern

„Sorry, mein Bett brennt“ – Verrückte und lustige Ausreden von Arbeitnehmern

Michelle Winner | 09.12.19

Eine kleine Notlüge, um sich vor der Arbeit zu drücken - das kommt vor. Manche Entschuldigungen sind jedoch so merkwürdig, dass man sie einfach hinterfragen muss.

Ausreden – wir alle haben sie schon genutzt, egal ob in der Schule, der Uni oder auf der Arbeit. Meist versuchen wir uns damit vor unangenehmen Aufgaben oder Treffen zu drücken oder unseren Ruf zu schützen. Du bist zu spät gekommen? Nicht deine Schuld, die blöde Bahn oder die blöden anderen Autofahrer haben dich einfach am pünktlichen Ankommen gehindert. Doch neben durchaus plausiblen Ausreden und kleinen Notlügen gibt es Entschuldigungen von Angestellten aus aller Welt, die schlichtweg verrückt sind – oder einfach verdammt lustig. Unsere Highlights haben wir hier für dich zusammengefasst.

Vorsicht vor wilden Tieren

Der User robjob auf Reddit bekam eine besonders abstruse Nachricht eines Kollegen geschickt. Um den Wortwitz zu verstehen, lassen wir diese Ausrede einmal auf Englisch stehen:

Running a few minutes late. Bear with me.

Klingt zunächst unspektakulär. Doch zu dieser SMS gehörte noch ein Anhang – nämlich das Bild eines ausgewachsenen Schwarzbären, der die Einfahrt des Absenders blockierte. In diesem Fall ist die Entschuldigung nicht einmal gelogen und durchaus verständlich. Wobei die Frage bleibt, ob ein Kampf mit einem Bären sich versicherungstechnisch als Unfall auf dem Arbeitsweg dargestellt hätte.

Nintendos Wii sollte mit Vorsicht genutzt werden

Wer keine Lust hat ins Fitnessstudio zu gehen, versucht meist das schlechte Gewissen an der heimischen Spielekonsole zu beruhigen. Die Wii bietet viele Möglichkeiten dazu, doch Vorsicht: Ihr könntet enden wie ein Mitarbeiter, der sich den Hals beim Spielen (Trainieren) an der Wii verknackst hat. Ein anderer wiederum schrieb seinem Vorgesetzten:

Sorry Boss, ich muss mich krankmelden. Ich bin beim Tennisspielen auf der Wii mit der Hand im Deckenventilator gelandet und hab mir den Finger gebrochen.

Warum dieser Reddit-User seinen Unfall so genau beschreiben musste, wissen wir nicht. Unter dem Strich sollte uns die Geschichte jedoch zeigen, dass das Wii Sports Resort nicht der sicherste Ort zum Trainieren ist.

Notfälle im Haushalt bestätigen die Regel

Seminare sind wichtig, um sich weiterzubilden und auf dem neusten Stand der Dinge zu sein. Manchmal nerven sie jedoch einfach nur und man möchte so früh wie möglich weg. Ein User auf Reddit erzählt, dass er ein solches Seminar hatte. Und mitten drin stand einer seiner Kollegen auf und sagte:

Entschuldigen Sie, aber ich muss früher gehen. Mein Bett steht in Flammen.

Die genaueren Umstände dieses Ereignisses wurden leider nicht geklärt- böse Zungen munkeln, es handle sich bei dieser Ausrede um einen Euphemismus für eine bestimmte Art von Betätigung. Doch das können wir nicht bestätigen. Hoffen wir einfach, der arme Kerl konnte sein Bett löschen.

Wenn Chef und Kollegen die Wahrheit nicht glauben

Der folgende Fall ist besonders lustig, weil niemand der Ausrede des Betroffenen Glauben schenken wollte. Zugegeben, es klingt auch einfach unwahrscheinlich. Doch hier erstmal die Story:

Ich musste mich an einem Freitag von der Arbeit abmelden, weil ich in meinem eigenen Haus eingesperrt war. Ich konnte den Türgriff nicht betätigen und saß den ganzen Tag zu Hause und wartete auf den Hausmeister. Am Abend passierte übrigens das Gleiche – nur dass ich diesmal nicht mehr in mein Haus hinein kam.

Dass das Ganze an einem Freitag geschah, lies die Kollegen noch mehr in dem Glauben, dass der Betroffene log. Wir jedoch kaufen ihm die Geschichte ab – und wünschen uns gleichzeitig ebenfalls einen solch unfreiwilligen freien Tag.

Der Zorn einer betrogenen Ehefrau

Zu viel Information gab auch dieser betrübte Ehemann Preis. Anstatt sich einfach krankzumelden, rief er seinen Chef an und erzählte:

Ich kann heute nicht kommen. Meine Frau hat rausgefunden, dass ich sie betrüge und alle meine Sachen in den Müllcontainer geworfen. Die muss ich jetzt erst einmal wieder rausholen.

In diesem Fall könnte man von Instant-Karma sprechen. Doch auch wenn wir nicht über die Situation urteilen wollen, fragen wir uns, wieso der betroffene Herr sich nicht einfach krankgemeldet hat. Das hätte ihm und seinem Chef eine Menge Peinlichkeiten erspart.

Das Wunder des Lebens

Die Arbeit frühzeitig zu verlassen, weil die Frau in den Wehen liegt, ist legitim. Ein Chef, der dafür kein Verständnis zeigt, sollte seine Position überdenken. Jedoch sollte man als werdender Vater andere Worte zur Entschuldigung nutzen als diese:

Ich muss los! Meine Frau presst ein menschliches Wesen aus ihrem Schoß!

Gleichzeitig darf man an solch einem besonderen Tag auch einfach mal durch den Wind sein. Hauptsache dem kleinen menschlichen Wesen geht es gut. In diesem Sinne herzlichen Glückwunsch an die frischgebackenen Eltern.

Faule Ausrede oder ehrliche Entschuldigung – Es liegt an dir

Mal eine kleine Notlüge zu nutzen, um dich vor etwas Unangenehmen zu drücken, ist völlig normal. So gut wie jeder von uns hat dies schon getan. Jedoch solltest du es damit nicht übertreiben. Andernfalls verstrickst du dich schnell in Widersprüche oder verlierst an Glaubwürdgkeit. Außerdem solltest du dich auch nicht beim „schwänzen“ erwischen lassen. Wenn du aber nach Ausreden suchst, weil du momentan mit deiner Arbeitssituation einfach überfordert bist, versuch es lieber mit Ehrlichkeit. Erkläre Kollegen oder Chef dein Problem und lasse dich notfalls vom Hausarzt krankschreiben – das geht auch bei Erschöpfung und Überarbeitung. Das ist in jedem Fall besser, als dir eine verrückte Ausrede einfallen zu lassen.

Kommentare aus der Community

Klaus Utermöhle am 09.12.2019 um 17:17 Uhr

Es ist schon erstaunlich, dass sich Michelle Winner sehr kritisch zu einem harmlosen Fitness- Spot äußert (auch Sexismus darf nicht fehlen) und für das Schwänzen der Arbeit nicht nur vollstes Verständnis hat sondern auch noch den Tipp gibt, sich krankschreiben zu lassen. Tolles Wertesystem!

Antworten
Michelle Winner am 12.12.2019 um 13:56 Uhr

Lieber Klaus,

erst einmal Danke dafür, dass du direkt zwei von unseren Artikeln gelesen hast!

Ich möchte gern auf deinen Kommentar eingehen: Zunächst einmal wäre es super, wenn Sexismus fehlen würde. Doch leider ist dieser immer noch allgegenwärtig in unserer Gesellschaft. Doch zum Glück herrschen rege Diskurse zu diesem Thema, sowohl wissenschaftlicher Art als auch in Social Media. Ein Spot wie der von Peloton regt diese Diskussionen weiter an und bringt die Menschen zum nachdenken und hinterfragen. In meinem Artikel habe ich auch Meinungen von Personen inkludiert, die den Spot, ebenso wie du, harmlos fanden. Dennoch lässt sich die Gegenseite nicht verleugnen. Auch wenn du etwas „harmlos“ findest, kann es doch jemand anderes verletzen. Sprich: Nur weil du keinen Sexismus erkennen kannst, heißt es nicht, dass es ihn nicht gibt. Vielleicht hilft es dir, die verschiedenen Meinungen und Argumentationen auf Twitter zu verfolgen – So könntest du dir auch ein umfassendes Bild der Sachlage machen und reflektieren, was die Menschen an der Darstellung in dem Spot stört.

Und zu diesem Artikel: Es handelt sich hierbei um einen nicht ganz ernst gemeinten Artikel mit witzigen Ausreden oder Entschuldigungen. Mit keinem Wort habe ich erwähnt, dass ich das ständige Fernbleiben von der Arbeit unterstütze oder gut heiße. Gleichzeitig ist es nur natürlich, dass Menschen sich manchmal einfach nicht in der Lage fühlen, morgens den Arbeitsweg anzutreten. Der Grund muss nicht immer eine physische Erkrankung sein, sondern auch Erschöpfung etc. Was mich direkt zu deinem Vorwurf mit dem Krankschreiben bringt: Ich gebe keinesfalls den Tipp, sich grundlos krankschreiben zu lassen. Ich schreibe im letzten Absatz explizit, dass man sich auch aufgrund psychischer Beschwerden vom Arzt befreien lassen kann – denn diese sind genauso ernstzunehmen wie eine Grippe. Weiter oben rede ich dann lediglich davon, dass man sich auch einfach krank melden könnte, anstatt die dort genannte, pikante Entschuldigung zu nutzen. Es gibt viele Arbeitgeber, die bei einem einzigen Krankentag nicht extra eine Krankschreibung verlangen. Genau darauf beziehe ich mich.

Ich hoffe meine Ausführung konnte dir beim Verständnis der beiden Artikel und ihrer Themen weiterhelfen.

Liebe Grüße,
Michelle

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