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Büroalltag
Warum dein Name ausschlaggebend für deine Karriere sein kann

Warum dein Name ausschlaggebend für deine Karriere sein kann

Annina Frey | 12.09.17

Elisabeth oder Mandy? Kevin oder Alexander? Chantal oder Mia? Was denkst du, wer am ehesten Karriere machen wird?

Als Baby kommen wir alle nackt und unbeholfen auf die Welt. Unser Schicksal liegt ganz und gar in den Händen unserer Eltern. Sie haben vielleicht lange darüber nachgedacht oder möchten sich spontan „inspirieren“ lassen, wenn sie den kleinen Knirps in den Armen halten: So oder so ist die erste wichtige Entscheidung der frischgebackenen Eltern jene über den Namen des Kindes. Dass sie damit allerdings bereits den Grundstein für den Erfolg ihres Kindes legen – oder auch nicht – ist nur den wenigsten bewusst. Bill Murphy Jr. ist sich auf Inc.com jedenfalls sicher: Die wichtigste nicht-finanzielle Entscheidung von Eltern ist jene über den Vornamen ihres Kindes. Dieser entscheidet später in allen Bereichen seines Lebens über dessen Fremdwahrnehmung und damit auch über gute oder schlechte Erfolgschancen bei der Partnerwahl und ja, sogar im Beruf.

Peppermint, Nemo oder Pumuckl: Zum Glück kennen deutsche Gerichte Grenzen

„Der Name klingt schön“ oder „Die Großmutter hieß auch so“ sind nicht die besten Kriterien zur Namenswahl, so viel ist klar. Jeder Vorname hat schließlich auch eine oder mehrere Bedeutungen, welche über die Selbst- und Fremdwahrnehmung des Kindes entscheiden können. Wer sein Kind zum Beispiel nach dem niedlichen animierten Fisch „Nemo“ benennen möchte, straft es mit der Bedeutung „Niemand“ beziehungsweise „kein Mensch“ ab. Auch Pumuckl oder Rosenherz lagen als Wunschnamen bereits deutschen Gerichten zur Prüfung vor – und wurden glücklicherweise abgelehnt. In anderen Ländern, zum Beispiel den USA, hat der Staat keine Gnade für Kinder mit besonders kreativen Eltern: Apple, Poppy Honey oder Peppermint werden mit großer Wahrscheinlichkeit keine einfache und mobbingfreie Schulzeit genießen. Doch auch weniger exotische Namen können in Deutschland zum Karrierehemmnis mutieren. Ob du Erfolg im Beruf hast oder nicht, kann also tatsächlich mit deinem Vornamen zusammenhängen. Zudem solltest du noch einmal genau überlegen, wie du deinen zukünftigen Nachwuchs nennen möchtest. Manchmal ist „08/15“ eben doch nicht so schlecht!

Klassische Vornamen machen das Rennen

Jacqueline, Morgan und Elizabeth sind laut Bill Murphy Jr. diejenigen weiblichen Vornamen, welche in den USA von den meisten Menschen mit Erfolg assoziiert werden. Jacqueline auf dem ersten Platz? In Deutschland ist genau das Gegenteil der Fall: Ebenso wie Mandy, Chantal, Peggy und Cheyenne gehört Jacqueline hierzulande zu den Namen, welche mit Verhaltensauffälligkeiten, niederen sozialen Schichten und auf gut Deutsch „Dummheit“ in Verbindung gebracht werden. Ebenso wie besonders exotische Ideen á la Galaxina, Letitia oder Sarafina. Wie ein Vorname wahrgenommen wird, hängt demnach stark von der jeweiligen Kultur ab. In Deutschland sind jedenfalls echte Klassiker wie Anna, Marie oder Viktoria die Spitzenreiter im Erfolgs-Ranking. Und auch die deutsche Variante der Elisabeth gehört hierzulande zu den Spitzenreitern. Bei den Herren der Schöpfung machen ebenfalls klassische Vornamen wie Alexander, Maximilian oder Tim das Rennen. Wenn du hingegen Kevin, Ronny oder Detlef heißt, könnte eine stagnierende Karriere auch an deinem Vornamen liegen. Auffallend ist zudem, dass bei Männern eher kürzere, bei Frauen hingegen eher längere Namen mit Erfolg assoziiert werden.

Die Mischung macht’s: Lieber Mandy Smith als Cheyenne Müller

Bei der Namensgebung sollten die Eltern unbedingt auch den Nachnamen des Kindes berücksichtigen. Ob ein Name in seiner Gesamtheit eher der sozialen Ober- oder Unterschicht zugeordnet wird, hängt nämlich stark davon ab, ob Vor- und Nachname klanglich zusammenpassen. So verlieren exotische Vornamen eher ihre abschreckende Wirkung, wenn diese einen passenden Nachnamen besitzen. Eine Peggy Cooper hat demnach bessere Chancen auf beruflichen Erfolg als eine Chantal Huber. Schließlich ist davon auszugehen, dass Peggy Cooper oder Mandy Smith tatsächlich englischsprachige Wurzeln haben. Eine Cheyenne Müller oder Chantal Huber werden hingegen mit dem Trend des bunten „Sprachenmixes“ assoziiert, welcher sich in den letzten Jahren in weniger gebildeten sozialen Schichten beobachten ließ. Selbiges gilt für Doppelnamen wie Tyler-Jürgen oder Justin-Peter. Am erfolgversprechendsten sind in Deutschland immer noch klassisch deutsche Kombinationen wie Elisabeth Schwarz oder Marianne Kuhn. Leider bedeutet das im Umkehrschluss, dass Namen, welche auf einen Migrationshintergrund schließen lassen, nach wie vor mit Vorurteilen belastet sind.

Eine Namensänderung kann sich lohnen

Kreativität in allen Ehren, doch deinem Kind tust du mit exotischen Vornamen, seltsamen Namenskombinationen oder unnötigen Doppelnamen keinen Gefallen – weder beruflich noch privat. Solltest du selbst unter einem Namen leiden, der zu Mobbing, Vorurteilen oder beruflichem Misserfolg führt, kann sich eine Namensänderung positiv auf deine Karriere und vor allem dein Selbstbewusstsein auswirken. Dabei kann es bereits völlig ausreichend sein, deinen zweiten Vornamen als Rufnamen zu definieren. Möchtest du deinen Vornamen hingegen behalten, bleiben eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten übrig: Entweder du suchst dir einen Job, in welchem du ohnehin gesiezt und mit dem Nachnamen angesprochen wirst, oder du findest dich mit der Namenswahl deiner Eltern ab und trägst sie mit Stolz. Ausschlaggebend für die Karriere sollten schließlich deine Leistungen sein und nicht dein Name.

Dennoch bleibt als Verteidigung zu sagen: Die Namensassoziationen finden bei jedem Menschen völlig unwillkürlich statt – auch bei dir. Da verschiedene Vornamen nachweislich in unterschiedlichen sozialen Schichten seltener beziehungsweise häufiger anzutreffen sind, haben die Klischees teilweise sogar einen wahren Kern. Was du dagegen tun kannst? Die Vorurteile bei der Namenswahl berücksichtigen und deine Kinder irgendwann einmal mit erfolgversprechenden Namen segnen!

Welche Namen verbindest du mit Erfolg? Und welche hinterlassen in deinen Ohren eher negative Assoziationen? Hast du vielleicht selbst Probleme mit deinem Vor- oder Nachnamen? Käme eine Namensänderung für dich infrage? Wir freuen uns auf deine persönliche Geschichte und Meinung in den Kommentaren!

Kommentare aus der Community

Friedrich am 18.10.2017 um 15:18 Uhr

Willkommen in der pseudo-intellektuellen Welt, die an Oberflächlichkeit weiter zunimmt und an Verstand offensichtlich stätig abnimmt.

Ich würde jeden Personaler feuern, der nicht in der Lage ist, diese allgemeinen Vorurteile in seiner Denkweise zu überblicken und sich auf unternehmensrelevante Eigenschaften zu konzentrieren.

By the way: Lieber ein Luka als ein Friedrich!

Antworten
Friedrich Howanietz am 11.05.2017 um 06:26 Uhr

Der Name ist total wichtig. Wenn man überlegt wieviel man für den Namen einer Firma investiert so ist es nicht unklug, einen eigenen guten Namen zu haben. Heute ist jeder seine eigene Marke

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