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Büroalltag
Mit der Schippe auf den Kopf: 5 kindische Verhaltensmuster, die dich im Büro unreif wirken lassen

Mit der Schippe auf den Kopf: 5 kindische Verhaltensmuster, die dich im Büro unreif wirken lassen

Michelle Winner | 18.01.19

Viele Mitarbeiter benehmen sich unreif, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Statt ein klärendes Gespräch zu suchen, beginnen sie zu lästern und zu schmollen. Das schadet im Zweifel der Karriere.

Dein inneres Kind in gewissen Maßen aufrechtzuerhalten, ist auf jeden Fall wünschenswert. Manchmal sollte man sich selbst oder gewisse Situationen nicht zu ernst nehmen. Und auch eine unangebrachte Reaktion auf das Verhalten eines Anderen kann vorkommen. Das ist nur menschlich. Eine Studie zeigt, dass die folgenden Verhaltensweisen sogar oft bei Arbeitnehmern auftauchen: Jammern, Schmollen, Tratschen und Grimassen schneiden hinter dem Rücken eines Kollegen. Jedoch gibt es einen Unterschied dazwischen, Menschlichkeit zu zeigen oder ein Kindskopf zu sein. Kindisches Verhalten ist bei vielen Erwachsenen gerade am Arbeitsplatz zu beobachten. Und solltest du nicht fähig sein, dein unreifes Handeln zu unterbinden, kann deine Karriere extrem darunter leiden. Was genau unter „kindischem Verhalten“ zu verstehen ist, wollen wir dir in den folgenden Abschnitten klären.

1. Schlampiger Umgang mit Gemeinschaftsflächen

Eigentlich sollte man meinen, Erwachsene besäßen ein Grundverständnis dafür, dass Gemeinschaftsküchen und Toiletten mit Respekt zu behandeln sind. Schließlich werden diese auch von anderen Kollegen genutzt. Doch viel zu häufig kommt es dazu, dass die Badezimmer verschmutzt werden wie Schulklos und in den Küchen dreckiges Geschirr einfach gestapelt wird, anstatt es in die Spülmaschine zu stellen. Gerade was die Hygiene betrifft, fragt man sich, ob die Schuldigen sich in den eigenen vier Wänden oder im Haus ihrer Mutter genauso benehmen. Doch genau dieses Verhalten kann ein Karrierekiller für dich sein. Fühlst du dich jetzt angesprochen, solltest du dein Handeln schnell ändern. Denn die Kollegen werden bemerken, dass du häufig für Unordnung und Verschmutzungen verantwortlich bist. Deinem Ruf tut dies nicht gut, ebenso wenig wie dem Arbeitsklima. Du wirst als unkollegial und respektlos gelten. Und selbst wenn du gute Arbeit leistest: Dein Chef wird bei der nächsten Beförderung wohl eher nicht an dich denken.

2. Anderen die Schuld in die Schuhe schieben

Manchmal laufen die Dinge nicht so wie geplant. Und gerade wenn es sich um Projekte handelt, die von einer Gruppe oder mehreren Stellen bearbeitet werden, ist es leicht die Schuld für das Misslingen bei jemand anderem zu suchen. Doch beginnst du damit, ständig Fehler von dir zu weisen, wird dich das als kindisch und unkollegial dastehen lassen. Vom Zorn deiner Kollegen, welchen du auf dich ziehst, mal ganz abgesehen. Um deiner Karriere einen Kick zu geben, musst du Reife zeigen. Nimm die Schuld für eigene Fehler auf dich und steh dafür gerade, auch bei Gruppenprojekten. So erntest du den Respekt von Kollegen und Chef. Denn misslingen kann dir immer etwas. Jedoch dafür den Kopf hinzuhalten und aus deinen Fehlern zu lernen, beweist Größe und bringt dich weiter. Gründer Jason Patel erklärt:

This is a quick way to burn bridges. People will think you cannot be trusted and will avoid giving you work. No one will ask you for a favor if they think you’ll turn on them. The workplace is about supporting each other, and blaming others is the antithesis of that.

3. Zu impulsiv und beleidigend reagieren

Kindern fällt es schwer, ihre Impulse im Zaum zu halten. Sie sprechen aus, was sie denken oder bekommen einen Wutanfall im Supermarkt, weil man ihnen keine Süßigkeiten kauft. Zugegeben, als Erwachsener wirfst du dich vermutlich nicht auf den Boden und beginnst zu schreien, doch Impulsivität zeigt sich auch anders. Zum Beispiel indem du deine Stimme gegen einen Kollegen erhebst. Oder noch schlimmer, denjenigen beleidigst. Damit legst du nicht nur das kindischste Verhalten an den Tag, sondern zeigst, wie wenig Respekt du vor deinen Kollegen hast. Noch schlimmer ist es vermutlich, wenn du deinem Chef Schimpfworte um die Ohren haust. Als Erwachsener solltest du in der Lage sein, deine Impulse zu kontrollieren und die Situation zu analysieren, um Abstand zu gewinnen. Natürlich denkt man sich manchmal insgeheim „Idiot!“, jedoch solltest du das niemals aussprechen. Lieber solltest du einen Weg finden, die Situation zu entschärfen.

4. Unvorbereitet sein und die Kollegen hängen lassen

Teamprojekte erfordern, im Normalfall, gleiches Engagement von allen Beteiligten. Und braucht jemand Hilfe, sollte demjenigen unter die Arme gegriffen werden. Siehst du die Probleme anderer jedoch nicht als dein Problem an, ist das kindisch. Schließlich habt ihr ein gemeinsames Ziel und es sollte nicht deine Ambition sein, dich über das Scheitern der anderen zu profilieren. Hilfsbereitschaft sollte daher eine Eigenschaft sein, die alle Arbeitnehmer und -geber innehalten. Natürlich gibt es auch hier Grenzen und du solltest nicht zu jeder Bitte ja und Amen sagen. Doch dich gar nicht zu kümmern, ist ebenso schlimm.

Gleiches gilt übrigens auch für die verhassten Meetings. Du bist vermutlich nicht der einzige Kollege, der diese leid ist. Trotzdem müsst ihr alle da durch. Und genau deshalb ist es auch kindisch, aus Trotz unvorbereitet daran teilzunehmen. Auch wenn du keine Lust hast, solltest du dir im Voraus fünf Minuten Zeit nehmen und dich mental darauf einstellen und vielleicht sogar Punkte finden, die du ansprechen möchtest. Einfach herumsitzen und bei Fragen mit den Schultern zu zucken, ähnelt dem Verhalten eines trotzigen Schülers, der seine Hausaufgaben nicht gemacht hat. Zeige also deine reife Seite.

5. Gossip Girl am Arbeitsplatz spielen

Wir alle tun es ab und an. Etwas am Verhalten eines anderen Mitarbeiters passt uns nicht und deshalb laufen wir zu unserem Lieblingskollegen und tratschen mit ihm darüber. Manchmal lässt sich dieses Verlangen gar nicht abstellen und ist bis zu einem gewissen Grad menschlich. Jedoch sollte das Lästern nicht Überhand gewinnen oder sich in gezieltes Mobbing verwandeln. Kinder sind manchmal grausam zu einander – wir Erwachsenen sollten das nicht weiterführen. Das erklärt auch Gründer Justin Hussong:

People love to talk in the workspace because it makes the day go by quicker, but if those conversations veer toward the gossip side it will crater your perception in the workplace. There is a big difference between being the friendly co-worker who is always good for a quick chat and the sneaky troublemaker constantly spreading rumor.

Exzessives Lästern und Mobbing stören das Arbeitsklima und lassen dich zudem als kindisch und hinterlistig dastehen. Natürlich kommt man nicht mit allen Menschen gleich gut klar. Doch hast du ein ernsthaftes Problem mit jemandem, solltest du dieses auf eine erwachsene Weise lösen. Oft lassen sich Kompromisse in einem Vier-Augen-Gespräch finden. Und wenn das Verhältnis mit einem Kollegen gar nicht zu retten ist, solltest du zumindest versuchen auf respektvoller Ebene mit diesem zusammenzuarbeiten. Für einen Erwachsenen sollte das möglich sein.

Behalte ein bisschen Kindlichkeit inne, zeige aber reifes Verhalten

Sein inneres Kind sollte man nie verlieren, denn andernfalls würde einem viel Spaß im Leben entgehen. Manchmal muss man die Vernunft beiseitelassen und einfach mal verrückt sein und seinem Bauchgefühl trauen. Doch gerade für deine Karriere ist ein reiferes Verhalten am Arbeitsplatz wichtig. Neben den fünf genannten Punkten, die du vermeiden solltest, hier noch einmal fünf schnelle Tipps, die dir helfen einen erwachsenen Eindruck zu hinterlassen:

  1. Traue dich, deine Meinung in Meetings zu sagen.
  2. Bitte um Hilfe, wenn du nicht weiterkommst.
  3. Versuche auf deine Pünktlichkeit zu achten.
  4. Stehe hinter deiner Meinung oder Überzeugung, auch wenn andere sie kritisieren.
  5. Nimm am Büroleben teil, aber lasse dich nicht in „Schulhofdramen“ hineinziehen.

Erwachsen zu sein bedeutet nicht engstirnig und mit Scheuklappen durchs Leben zu laufen. Eher geht es darum, zu einem respektvollen Miteinander beizutragen und deine Impulse unter Kontrolle zu halten. Im Kindergarten löst man Probleme, indem man seinem Gegenüber mit einer Schippe auf den Kopf haut – auf der Arbeit solltest du diese mit vernünftigen Gesprächen lösen.

Kommentare aus der Community

Annika am 21.10.2019 um 11:29 Uhr

Das stimmt, sein inneres Kind sollte man nie verlieren, denn andernfalls würde einem viel Spaß im Leben entgehen.

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