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Büroalltag
Bloß keine Kaffeekoch-Hölle: So findest du das richtige Praktikum

Bloß keine Kaffeekoch-Hölle: So findest du das richtige Praktikum

Linda Ewaldt | 08.04.16

Praktikum ist nicht gleich Praktikum. Wir verraten dir, wie du Karrieresprungbrett erfolgreich von Kaffeekoch-Hölle unterscheidest.

Berufserfahrung sammeln, schon während des Studiums, ist wichtig und erleichtert den Karriereeinstieg. Soweit ist alles klar. Und um Berufserfahrung zu sammeln, sind Praktika eine gute Möglichkeit – sofern man die richtigen erwischt. Denn nicht jedes Praktikum ist tatsächlich ein Karrieresprungbrett oder wenigstens ein neuer Pflasterstein auf dem Weg zum Ziel. So manche berufliche Chance entpuppt sich im Nachhinein als Kaffeekoch-Hölle. Damit du deine wertvolle Zeit bis zum „richtigen“ Berufseinstieg sinnvoll nutzen kannst, darfst und musst du bei der Auswahl deiner Praktika kritisch sein. Hier ein paar Tipps, wie du an ein gutes Praktikum gerätst.

Kenne dein Ziel

Der eine oder andere „Experte“ rät vor allem Studierenden mit „schwer vermittelbaren“ Fächern, wie zum Beispiel Geistes- und Sozialwissenschaften, sich möglichst breit aufzustellen, um seine Berufschancen später zu erhöhen. Wieder andere warnen genau davor. Auch um einen guten Praktikumsplatz zu finden, der dich tatsächlich beruflich weiter bringt, solltest du dein Ziel kennen. Wohin soll sich deine Karriere entwickeln? Möchtest du zum Beispiel Social Media Manager werden, dann suche dir ein Unternehmen, dass in diesem Bereich bereits glänzen konnte. Lass dich nicht von großen Namen blenden, sondern versuche sicher zu gehen, dass dein ausgewähltes Unternehmen in dem von dir gewünschten Bereich tatsächlich eine Expertise hat. Und wenn es an das Bewerben geht, kenne nicht nur dein Ziel, sondern auch deinen Nutzen für ein Unternehmen. Möchtest du Social Media Manager werden, solltest du zumindest bereits verschiedene Profile auf sozialen Netzwerken erfolgreich laufen haben. Einmal im Monat auf Facebook posten reicht nicht. Dein Lieblingsunternehmen muss deine Leidenschaft erkennen können, damit die Bewerbung und ein eventuelles Jobinterview erfolgreich verläuft. Vor allem, wenn du schon Erfahrung hast, bist du auch in der Position, Bedingungen zu stellen. Sage konkret, was du lernen möchtest und frage nach, ob das Praktikum, auf das du dich beworben hast, dies auch tatsächlich bieten kann.

Netzwerken zum Erfahrungsaustausch

Oft bist du nicht der erste Praktikant, der in einer Firma nach Berufserfahrungen sucht. Andere Praktikanten, zum Beispiel in deinem Freundeskreis, können dir vielleicht sogar Praktika in Unternehmen empfehlen, die sie selbst besucht haben. Das kann dir nicht nur bereits die erste Tür aufstoßen, sondern dich auch vor der einen oder anderen Kaffeekoch-Hölle bewahren. Auch Bewertungen auf Kununu können dir helfen, eine Entscheidung zu treffen. Zum Beispiel auch, ob du überhaupt die Bewerbungszeit auf dich nehmen willst oder dich besser gleich nach einem geeigneteren Praktikum umsiehst.

Startups und kleine Unternehmen als Goldgruben des Wissens

Jetzt mal Butter bei die Fische: Praktikanten, vor allem solche mit Erfahrung, sind billige Arbeitskräfte. Dass Unternehmen nicht aus lauter Nächstenliebe ihre Türen für Berufsanfänger öffnen, ist auch völlig in Ordnung – solange die Gegenleistung stimmt. Und diese misst sich nicht in Euro, sondern in Wissensvermittlung. Letzteres können in der Regel vor allem Start Ups gut leisten. Junge Unternehmen leben am Puls der Zeit. Auch deshalb, weil sie um das Überleben noch kämpfen müssen. Eingefahrene Strukturen und „das haben wir immer so gemacht“ findest du hier eher selten. Und: Start Ups sind meist offen für Ideen. Hier wirst du ins kalte Wasser geschmissen und lernst schwimmen, aber du hast auch die Möglichkeit, dich selbst einzubringen. Und damit, im Idealfall, bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Gute Namen im Lebenslauf

Zugegeben, auch große Unternehmen haben ihre Vorteile. Und natürlich ist nicht gleich jeder Wirtschaftsriese verstaubt und schleicht dem Fortschritt mit schlurfenden Schritten hinterher. Auch auf der Suche nach einem Praktikumsplatz lässt sich eben nichts in Schwarz und Weiß einteilen. Zudem machen sich Namen von großen Unternehmen eben gut im Lebenslauf. Zumindest dann, wenn sie auf dem Gebiet, in dem du dein Praktikum gemacht hast, wirklich etwas leisten konnten. Als Social Media Manager bringt es dir eben nichts, wenn dein Unternehmen über 1.000 Mitarbeiter und ordentlich Asche in der Hinterhand hat, auf Facebook aber gerade einmal seine neuen Sonderangebote postet. Da bringt dir auch der gute Name hinterher nichts mehr, denn andere Unternehmen, die auf deinem Karriereweg folgen werden, erkennen in der Regel ihre Pappenheimer, bei denen viel Schall und Rauch ist. Wenn aber dein Unternehmen groß ist und in deinem Bereich schon einiges an Pionierarbeit geleistet hat – ran an den Speck!

Kurz und knapp: 3 Fragen im Bewerbungsgespräch um ein Praktikum

Du hast inzwischen eine Stellenausschreibung für ein Praktikum gefunden, das vielversprechend klingt. Du hast dich beworben und bist auch zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Super! Aber jetzt nur nicht in vorschnelle Euphorie verfallen. Das Bewerbungsgespräch ist eine gute Möglichkeit, um deinem Wunschunternehmen auf den Zahn zu fühlen. Zum Beispiel mit folgenden Fragen:

  • „Ist der Praktikant vor mir noch hier?“
    Wenn die Frage bejaht wird, hast du vielleicht während oder nach dem Gespräch noch Zeit, mit ihm zu sprechen. Frage ruhig ganz offen danach, wie ihm das Praktikum gefällt – und lausche zwischen den Zeilen. Ein lapidar dahingemurmeltes „gut“ kann darauf hindeuten, dass es nicht viel zu erzählen gibt – weil man eben nicht viel gelernt hat. Sprudelt dein Vorgänger jedoch vor Begeisterung und kann dir sogar erzählen, woran er gearbeitet hat, ist das ein gutes Zeichen.
  • „Wie werde ich während meines Praktikums eingesetzt?“
    Schwammige Antworten sind hier ein Alarmsignal. Je konkreter die Vorstellungen des Vorgesetzten, der dein Praktikum auch betreuen wird, desto besser. Wenn du zudem noch eigene Ziele hast und diese ansprichst, kannst du die Flexibilität deines Praktikums überprüfen.
  • „Was kannst du in das Praktikum einbringen?“
    Nein, diese Frage stellst nicht du. Sie wird dir aber gestellt. Im Idealfall. Wenn nicht, kann das darauf hindeuten, dass das Unternehmen nur „irgendeinen Praktikanten“ sucht, der unliebsame Aufgaben übernimmt. Wirst aber genau du gesucht, beispielsweise aufgrund deiner Fähigkeiten oder Vorerfahrungen, ist die Chance groß, dass du dich auch tatsächlich einbringen darfst und man dein Potential nicht an der Kaffeemaschine verschwendet.

Eines noch zum Schluss: Trotz guter Vorbereitung und sorgfältiger Suche kann es passieren, dass du in einem schlechten Praktikum landest. Wenn du intern nichts an der Situation ändern kannst, scheue dich nicht, das Praktikum abzubrechen. Vor allem Unterforderung kann dir langfristig die Lust an deiner Karriere nehmen und zu einem Klotz am Bein werden. Langeweile im Job ist Zeitverschwendung. Manchmal lohnt es sich daher, die Notbremse zu ziehen.

Du hast auch Erfahrungen mit Praktika? Verrate uns deine Tipps, um ein gutes Praktikum zu erkennen!

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