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Büroalltag
5 Arten von Mitarbeitern, die jeder kennt – und wie sie ticken

5 Arten von Mitarbeitern, die jeder kennt – und wie sie ticken

Michelle Winner | 05.07.19

Zu verstehen, wie Kollegen performen und was ihre Bedürfnisse sind, kann dabei helfen, die Effizienz am Arbeitsplatz zu steigern und gleichzeitig das Arbeitsklima zu verbessern.

Unser Berufsalltag bringt uns in den meisten Fällen mit den verschiedensten Persönlichkeiten zusammen. Unsere lieben Kollegen sind oft ein buntgemischter Haufen und jedes Teammitglied hat seine eigenen Stärken – aber auch Macken. Auch wir selbst. Wer bereits ein paar Jobwechsel hinter sich hat, wird wohl festgestellt haben, dass bestimmte Persönlichkeitstypen immer wieder auftreten. Welche das sind, wie sie performen und wie du am besten mit ihnen umgehst, um Mord und Totschlag am Arbeitsplatz zu vermeiden, zeigen wir dir in diesem Artikel.

1. Die Klassenbesten

 

Die einen mögen sie Streber nennen, die anderen Alleskönner. Die Klassenbesten sind durchorganisierte Mitarbeiter, die einen klaren Plan vor Augen haben und bei Projekten nie eine Deadline verpassen würden. Sie gehen bei der Arbeit systematisch vor, lassen sich nicht schnell ablenken und absolvieren ihre Arbeit gewissenhaft. Das Ergebnis überzeugt fast immer: Die Klassenbesten denken nicht nur viel nach, sondern handeln auch erfolgreich. Auf sie ist immer Verlass und sie werden gern mit Projekten betraut oder um Hilfe gebeten.

ABER: So hilfreich die Klassenbesten für das Team auch sein können – manche von ihnen sind Einzelgänger. Sie wissen, was sie können und erledigen die Arbeit am liebsten allein. In Sachen Teamwork sind sie die Work und der Rest das Team. Andere Kollegen können von der Art der Klassenbesten auch eingeschüchtert werden und sogar regelrechte Minderwertigkeitskomplexe entwickeln. Abgesehen davon, kann diese Art von Mitarbeiter sich auch schnell übernehmen, ist anfälliger für Stress und kann von den eigenen Ambitionen ausgebremst werden, denn Misserfolge verkraften die Klassenbesten nur selten.

Der richtige Umgang

Es gilt also im Umgang mit den Klassenbesten zwei Seiten zu beachten. Manchmal müssen sie ausgebremst werden und daran erinnert werden, dass trotz toller Performance noch andere Personen im Team sind, die ebenfalls wertvolle Beiträge leisten können. Das Miteinander im Team sollte also unbedingt gefördert werden, damit andere Kollegen sich nicht abgehängt fühlen. Gleichzeitig sollte ein Arbeitsklima herrschen, das den Druck von den Schultern der Klassenbesten nimmt und ihnen suggeriert, dass Fehlschläge vorkommen können – und dürfen.

2. Die Büromama, der Büropapa

 

Eltern kümmern sich um ihre Kinder. Genauso verhalten sich Büromama und -papa in ihrem Arbeitsalltag. Sie möchten, dass es allen gut geht und niemand sich ausgeschlossen und vernachlässigt fühlt. Sie sorgen mit Kuchen und anderen Kleinigkeiten für regelmäßige Snacks im Office Kitchen, vergessen keinen Geburtstag und sind gleichzeitig eine Schulter zum Ausheulen für ihre Kollegen. Die Mamas und Papas übernehmen auch gern kleinere Aufgaben von Anderen, um diese zu entlasten. In diesem Fall gibt es kein „aber“. Diese Art von Mitarbeitern ist eine Bereicherung fürs Unternehmen und sorgt oft für ein harmonisches, manchmal schon heimeliges Arbeitsklima.

Der richtige Umgang

Büromama und -papa erwarten keine Gegenleistung. Ihr Handeln basiert auf Harmoniebedürfnis und Nächstenliebe. Trotzdem ist es aber angebracht, dass der Rest der Kollegen die Mühen dieser Mitarbeiter anerkennt. Bedanke dich also für mitgebrachte Mahlzeiten oder eine übernommene Aufgabe. Letzteres solltest du zudem nicht ausnutzen, denn Büromama- und papa sagen nur selten nein. Und ab und an sollte diesen Mitarbeitern etwas zurückgegeben werden: Am besten eignet sich dafür der Geburtstag von Mama oder Papa. Dort kann das Team beweisen, wie sehr sie die liebevolle Fürsorge tatsächlich schätzen.

3. Die „Stars“

 

Die Stars halten sich für die Größten. Jeder kleine Erfolg wird zelebriert, als hätte man die Umsatzzahlen des Unternehmens plötzlich verdoppelt. Diese Mitarbeiter sind überzeugt von sich und ihrem Können – und bei den meisten von ihnen ist das auch gerechtfertigt. Die Stars spucken tatsächlich nicht nur große Töne, sondern liefern auch ab. Damit sind sie vergleichbar mit den Klassenbesten – nur bei Weitem extrovertierter. Die Stars geben außerdem auch gern Ratschläge, selbst wenn sie nicht danach gefragt werden. Nichtsdestotrotz können Teams von ihrer Arbeit profitieren, denn sie spornen ihre Kollegen dazu an, alles zu geben.

Aber: Leider ist das übermäßige Selbstvertrauen der Stars ein Konfliktherd. Kollegen können schnell genervt davon sein und sich degradiert fühlen – selbst wenn das nicht die Intention der Stars ist. Gleichzeitig steckt diese Art von Mitarbeitern nur schlecht ein. Übt man doch einmal Kritik an ihrer Arbeit, können sie sich schnell angegriffen fühlen und zum Gegenangriff übergehen. Und so kann es schnell sehr unschön werden.

Der richtige Umgang

Hilfreich ist es trotz allem, die Stars ab und an in ihre Schranken zu weisen, vor allem wenn sie sich zu sehr in die Belange anderer Kollegen einmischen. Nicht immer muss daraus eine Eskalation entstehen – der Ton macht hier die Musik. Viele Stars sind sachlichen Gesprächen gegenüber offen und nehmen sich die Worte ihrer Kollegen zu Herzen. Natürlich gibt es auch die Kehrseite der Medaille mit den Uneinsichtigen. Bei dieser Sorte von Star ist es besser, ihr Verhalten neutral zu betrachten – dadurch kann das Gehabe fast schon witzig und unterhaltsam wirken. Die absolut falsche Herangehensweise an diese Mitarbeiter ist es jedoch, sie offen vor versammelter Mannschaft anzugreifen. Dadurch wird eine unschöne Schlammschlacht vorprogrammiert.

4. Die Teamleader

 

In Gruppen gibt es in der Regel immer die eine Person, welche die Zügel in die Hand nimmt und einen Weg vorgibt. Teamleader sind die geborenen Anführer, haben keine Angst davor, Verantwortungen zu übernehmen und arbeiten ebenfalls zielorientiert. Sie verteilen Aufgaben, sind selbstbewusst und trauen sich auch mal über den Tellerrand hinaus zu denken. Mit dieser Art bringen die Teamleader Projekte schnell und effizient voran.

Aber: Das Anführen kann ihnen schnell zu Kopf steigen und sie werden zu „bossy“. Manche Teamleader neigen dazu, sich vor Gegenvorschlägen zu verschließen und Einwände geflissentlich zu ignorieren. Sie sehen ihren Weg als den einzig richtigen. Zudem fällt es Teamleadern oft schwer, Verantwortungen abzugeben. Dies kann zu Spannungen im Team führen, die die Projektarbeit wiederum behindern.

Der richtige Umgang

Teamleader wollen möglichst effizient das beste Ergebnis erzielen. Daher kann es von Vorteil sein, sie daran zu erinnern, dass es auch andere Teammitglieder mit Ideen gibt, die vielleicht einen besseren Weg zum Ziel darstellen. Die Leader brauchen manchmal einen solchen Dämpfer. Was das Delegieren von Aufgaben betrifft, müssen die anderen Kollegen die Initiative ergreifen. Bevor der Teamleader alles an sich reißt, sollte man entgegen wirken indem man sagt: „Hey, um diese Aufgabe kümmere ich mich.“ Natürlich gibt es auch Teamleader, die mit diesen Gegenbewegungen nicht umgehen können und daraufhin das beleidigte Kleinkind spielen und sich dem Projekt entziehen wollen. Frei nach dem Motto: „Dann macht es halt besser als ich!“

5. Die „Faulen“

 

Diese Art von Mitarbeitern zeigt, dass Erfolg nicht nur durch übermäßiges Engagement erzielt wird. Im Gegenteil: Die Faulen lassen sich nicht zu Überstunden hinreißen, verlassen das Büro pünktlich und nutzen Brückentage gern. Und trotzdem liefern sie teilweise die besten Ergebnisse ab. Ihr Geheimnis ist Effizienz. Die Faulen lassen sich weniger leicht ablenken und nutzen die Zeit, die sie auf der Arbeit verbringen voll aus – um alles erledigt zu haben, sobald der Feierabend naht. So können sie, unter Berücksichtigung der eigenen Ressourcen, mit halbem Aufwand das doppelte Ergebnis erreichen.

Aber: Leider begreifen viele Kollegen nicht, dass die Faulen die gleiche Arbeit leisten wie sie – nur eben in kürzerer Zeit. So kommt es dazu, dass sie diesen uncharmanten Namen erhalten und von den anderen Mitarbeitern mit verurteilenden Blicken und Tuscheleien gestraft werden. Zu den „Faulen“ zählen auch häufig Eltern, die aufgrund der Kinderbetreuung bereits am Nachmittag die Arbeit verlassen.

Der richtige Umgang

Eigentlich braucht es keinen „richtigen Umgang“ mit den Faulen, denn sie schaden niemandem und sind auch keine Kollegenschweine – auch wenn ihnen dies schnell nachgesagt wird. Diese Art von Mitarbeitern hat feste Prioritäten und wenn sie pünktlich Feierabend machen wollen, tun sie dies auch. Dabei vernachlässigen sie ihre Arbeit jedoch nicht. Hier sollten die anderen Kollegen lernen, vor der eigenen Tür zu kehren. Denn bevor jemandem unterstellt wird „faul“ zu sein, sollte ein Blick auf dessen Ergebnisse geworfen werden. Und sie selbst sollten sich fragen: „Wieso erzielt mein Kollege bessere Ergebnisse, obwohl ich doch derjenige bin, der ständig Überstunden macht“? Unter dem Strich kann man sich also durchaus ein Beispiel an den „Faulen“ nehmen, die Arbeit und Privatleben problemlos unter einen Hut bekommen.

Eine unvollständige Liste mit viel Potential

Und, hast du dich selbst oder deine Kollegen in den Beschreibungen wiedererkannt? Probleme gefunden, die auch in deinen Teams vorherrschen? Dann herzlichen Glückwunsch, damit bist du einen Schritt näher an der effizienteren Zusammenarbeit von Teams am Arbeitsplatz gekommen. Zugegeben, wir erheben keinen Anspruch darauf, dass diese Liste vollständig ist. Im Gegenteil, es gibt noch viele weitere Mitarbeiterarten, auf die wir hier nicht weiter eingehen konnten. So gibt es die Freidenker, die Entertainer, die Diven, die Urgesteine, und, und, und. Außerdem gibt es auch Hybridformen und nicht jeder Mitarbeiter kann ganz klar einem Typ zugeordnet werden. Dafür sind wir Menschen zu verschieden.

Jedoch hast auch du beim Lesen sicherlich Parallelen zwischen den theoretischen Beschreibungen und dem echten Leben gefunden. Was kannst du damit nun anfangen? Ganz einfach: Um Teams effizient zu gestalten und das Arbeitsklima zu verbessern, ist es gut über die verschiedenen Mitarbeitertypen Bescheid zu wissen und auf diese eingehen zu können. So lassen sich die oben genannten Probleme vermeiden. Und auch wenn die Beschreibungen keine eins zu eins Reflexion der Praxis sind, können sie ein erster Indikator für dich sein. Es lohnt sich also einen Blick hinter die Fassade deiner Mitarbeiter oder Kollegen zu werfen – um so Effizienz und Arbeitsklima zu verbessern.

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