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Büroalltag
9 Eigenschaften, die dich als nervigen Chef enttarnen

9 Eigenschaften, die dich als nervigen Chef enttarnen

Michelle Winner | 29.01.18

Undankbarkeit, Sturheit, Engstirnigkeit - all diese Eigenschaften lassen sich miesen Managern zuweisen. Gehörst du zu ihnen, oder gehst du mit gutem Beispiel voran?

Hergehört, liebe Chefs: Habt ihr selbst schon einmal mitbekommen, wie Bekannte über ihren Boss lästern? Und habt euch dabei gedacht, dass ihr eure Mitarbeiter niemals so sehr zur Weißglut treiben würdet? Doch vielleicht ist es nun an der Zeit, euer Verhalten zu überdenken. Denn wenn die meisten der folgenden Handlungen auf euch zutreffen, seid ihr eindeutig nervige Manager. Doch keine Sorge, gleichzeitig findet ihr auch ein paar Hinweise, wie ihr euren Umgang mit den Mitarbeitern verbessern könnt.

1. Du vergisst ständig, was du gesagt hast

Aufgaben zu koordinieren gehört zu deinen täglichen Aufgaben. Doch hast du dabei schon einmal den Überblick verloren und eine doppelt verteilt? Natürlich vergisst jeder einmal etwas, gerade wenn der Stresspegel seinen Zenit erreicht. Aber deine Mitarbeiter nervt es mächtig, wenn zwei von ihnen dieselbe Aufgabe erledigen mussten, nur weil du nicht aufmerksam bei der Sache warst. Schließlich haben sie beide Zeit und Energie in ihr Projekt gesteckt. Versuche daher solche Missverständnisse zu vermeiden, indem du dir Notizen zur Arbeitsverteilung machst. Und sollte dir der Fehler trotzdem unterlaufen, dann steh dazu und entschuldige dich.

2. Du weißt nicht, wie man Kritik anbringt

Jeder hat Schwächen und als Chef solltest du fähig sein, diese bei deinen Mitarbeitern in Form von konstruktiver Kritik anzusprechen. Stürze dich dabei aber nicht auf jeden kleinen Fehler oder jede kleine Eigenart, denn dadurch bekommen deine Angestellten schnell das Gefühl, dass du ihre größeren Leistungen nicht wertschätzt. Und ganz wichtig: Kritik ist etwas, das du in einem Vieraugengespräch anbringst. Nichts ist schlimmer, als wenn du die Probleme eines Mitarbeiters vor dessen (oder gar mit dessen) Kollegen ausdiskutierst. Genauso unangebracht ist es, direkt mit dem Personalmanagement zu sprechen, ohne vorher das Gespräch mit dem Betroffenen zu suchen. Beweise also Rückgrat und tritt deinem Mitarbeiter persönlich Gegenüber. So lassen sich Probleme am effektivsten lösen.

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3. Du zeigst keine Transparenz

Deinen Mitarbeitern Informationen vorzuenthalten, die zur Bewältigung eines Projekts beitragen, ist ein No-Go. Wenn sie dir Fragen um das Drumherum stellen, wie zum Beispiel worauf das Ganze hinausläuft, wer noch involviert ist, etc., dann beantworte diese auch. Vielleicht erscheinen dir einige dieser Informationen unwichtig, doch scheinbar helfen sie deinen Kollegen bei der Herangehensweise an die Arbeit.

Zudem stellt das ganze auch eine Form von Motivation dar: Wissen deine Mitarbeiter, was ihre Aufgabe im Gesamtbild für eine Rolle spielt, arbeiten sie oft effizienter und zielgerichteter. Übrigens kann es nicht schaden, wenn auch du ab und an preisgibst, an was du arbeitest. Gib dich also nicht als mysteriöser Chef, der sich den ganzen Tag in seinem Büro verkriecht und an ominösen Aufgaben sitzt. Zeige Transparenz.

4. Du stehst nicht hinter deinen Mitarbeitern

Trotz bestimmter Hierarchien am Arbeitsplatz, bist du der Teil eines Teams und kein einsamer Wolf. In einer leitenden Position ist es wichtig, dass deine Mitarbeiter auf deine Unterstützung bauen können. Gerade bei der Arbeit an großen, innovativen Projekten kann es dazu kommen, dass bestimmte Firmenpolitiken euch im Weg stehen. Wenn es darum geht, diese irgendwie zu umgehen, unterstütze deine Mitarbeiter und zieh nicht den Kopf ein, nur weil du es mit deinen eigenen Vorgesetzten zu tun hast. Dadurch verlierst du nämlich sämtlichen Respekt deiner Unterstellten.

Das gleiche gilt natürlich auch dann, wenn von Führungsebene her Neuerungen eingeführt werden, die sich in der Praxis als unpraktikabel erweisen und schnellst möglich wieder abgeschafft werden sollten. Ihr seid ein Team, also zeige dies auch und vertritt die Interessen deiner Mitarbeiter.

5. Du schätzt die Freizeit deiner Mitarbeiter nicht wert

Am Arbeitsplatz soll gearbeitet werden. Andersherum haben deine Mitarbeiter auch ein gutes Recht auf Feierabend und freie Tage. Daher ist es extrem nervig, wenn Anliegen wie Urlaubsanträge wochenlang in deinem Büro versauern, ohne dass du sie bearbeitest. Deine Angestellten möchten ihre Zeit planen können, sorge also dafür, dass dies möglich ist.

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Mindestens genauso schlimm ist es, wenn du jemanden zu Überstunden überredest, indem du demjenigen ein schlechtes Gewissen machst. „Bleib doch bitte etwas länger heute, schließlich hängt das ganze Team von diesem Projekt ab.“, ist eine Aussage, die nervige Chefs gern tätigen. Natürlich müssen Aufgaben in einem bestimmten Zeitrahmen erledigt werden. Daher solltest du von Anfang an Deadlines setzen, an denen sich die Angestellten orientieren können. Eine halbe Stunde vor dem Feierabend Überstunden aufzubrummen, wird dich im Ansehen deiner Angestellten nur sinken lassen.

6. Du beharrst zu sehr auf deiner Meinung

Ja, du bist der Chef. Nein, deine Meinung ist nicht gottgleich. Siehst du das anders, bist du vermutlich nicht für eine leitende Position geschaffen, denn es ist essentiell für eine gute Mitarbeiterführung, auch deren Meinung anzuhören und zu akzeptieren. Natürlich kannst du einen eigenen Standpunkt zu gewissen Fragen vertreten, diesen solltest du aber logisch und argumentativ belegen können. Und hat einer deiner Angestellten eine bessere Idee, dann erkenne diese auch an. Versuche außerdem Gegenmeinungen zu verstehen und von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Das Schlimmste, was du machen kannst, ist einem Mitarbeiter den Mund zu verbieten. Es geht nicht um deinen persönlichen Stolz, sondern um ein erfolgreiches Projekt. Sei offen.

7. Du gibst kein Feedback

Ein Angestellter hat eine größere Aufgabe erledigt und sucht dich auf, um mit dir darüber zu reden. Du antwortest jedoch lediglich: „Okay, gut gemacht.“ Kommt dir das bekannt vor? Dann bist du definitiv nervig. Dein Mitarbeiter möchte Feedback bekommen und ein „gut gemacht“ besitzt keinerlei Aussagekraft. Im Gegenteil, es lässt dich nicht nur desinteressiert wirken, sondern wertet im schlimmsten Fall die Arbeit deines Angestellten ab. Deshalb setze dich mit dem erledigten Projekt auseinander und erkläre deinem Gegenüber, was gelungen ist und wo es noch Verbesserungen geben könnte. Nur so kann jemand lernen und an sich arbeiten.

8. Du machst Witze auf Kosten deiner Angestellten

Zugegeben, dies könnte eine der schlimmsten Handlungen als Chef sein. Dumme Witze, die auf Stereotypisierungen und Vorurteilen basieren, haben sowohl im Alltag, als auch im Arbeitsleben keinen Platz. Daher dürfen Aussehen, Kleidung, Herkunft, sexuelle Orientierung und Sonstiges keine Rolle in deiner Wahrnehmung von Mitarbeitern spielen. Du hast sie rein nach ihren Leistungen und ihrem Verhalten im Job zu beurteilen.

Kannst du es dennoch nicht lassen, „witzige“ Bemerkungen über deine Angestellten zu machen, ist das respektlos und degradierend. Und außerdem benimmst du dich wie ein Prolet. In deinem Freundeskreis könnt ihr sicherlich Witze übereinander machen, doch deine Kollegen kennst du in der Regel nicht so gut und kannst daher auch nicht abschätzen, ob der Betroffene darüber lachen kann. Behalte solche Sprüche also für dich, denn im Grunde genommen sind sie nur eines: Mobbing.

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9. Du sagst nie Danke

Manchmal sagt ein einfaches Dankeschön mehr als tausend Worte. Scheu also nicht davor zurück und bedanke dich auch einmal für die kleineren Aufgaben. So zeigst du deinen Angestellten Respekt und Wertschätzung, welche diese in positive Arbeitsenergie umwandeln.

Und? Hast du dich selbst als nervigen Chef enttarnt? Auch wenn nur ein paar dieser Handlungen auf dich zutreffen, solltest du versuchen diese zu ändern. Denn so kannst du zu einem gesunden Arbeitsklima beitragen.

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