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Überforderung und Angst: Coronakrise lässt Burnout-Risiko steigen

Überforderung und Angst: Coronakrise lässt Burnout-Risiko steigen

Michelle Winner | 29.05.20

Ängste und Sorgen sowie ein fehlender Ausgleich zum Alltag stellen eine hohe psychische Belastung für Mitarbeiter dar. Arbeitgeber stehen jetzt besonders in der Verantwortung.

Die Coronakrise birgt viele Hürden für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Eine neue könnte nun hinzukommen. Denn wie eine aktuelle Studie von LinkedIn zeigt, steigt durch die Pandemie auch das Burnout-Risiko bei Mitarbeitern. Steigender Stress, Unsicherheiten und das Fehlen von Freizeitaktivitäten bringen mehr und mehr Arbeitnehmer an ihre Grenzen. Die Folgen für die Betroffenen und deren Unternehmen können verheerend sein.

Mitarbeiter weltweit zeigen Zeichen von Burnout

Schon seit einigen Wochen führt LinkedIn gemeinsam mit der Plattform Glint Analysen durch, die zeigen sollen, wie sich die Stimmung von Arbeitnehmern während der Coronakrise verändert. Seit März werden dafür über 700.000 Mitarbeiter verschiedener Branchen auf der ganzen Welt befragt. Auch ihre Kommentare werden dafür ausgewertet. Aussagen in Verbindung mit Bournout, beispielsweise Schlagwörter wie Erschöpfung oder Überforderung, haben sich seit Beginn verdoppelt – von 2,7 Prozent auf 5,4 Prozent.

Besonders Mitarbeiter, die Probleme im Umgang mit den neuen Herausforderungen zugeben, scheinen anfälliger für Burnout geworden zu sein. Gleiches gilt für Arbeitnehmer mit gestiegener Workload. Die Ergebnisse spiegeln die Überforderung mit der neuen Situation wider. Home Office, finanzielle Sorgen und die Kinderbetreuung belasten Mitarbeiter zusätzlich. Hinzu kommt, dass Arbeit und Freizeit oft ineinander verschwimmen und ein Ausgleich zum Alltag fehlt. So kann vielen Hobbys derzeit nicht nachgegangen werden und kurze Ausflüge zur Erholung gestalten sich ebenfalls schwieriger.

Fehlende Kommunikation begünstigt Burnout-Risiko

Besonders Arbeitgeber stehen derzeit in der Verantwortung, für das Wohlergehen ihrer Angestellten zu sorgen. Der Schlüssel dabei lautet Kommunikation. In Unternehmen, in denen es an Kommunikation mangelt und es an Transparenz fehlt, gab es 2,7 mal öfter Aussagen, die ein steigendes Burnout-Risiko implizieren. Dahingegen zeigen die Ergebnisse der Befragung deutlich, dass ein regelmäßiger Austausch und Zukunftsperspektiven dabei helfen, Mitarbeitern ihre Ängste und Sorgen zu nehmen.

Positiv zu bemerken ist außerdem, dass sich Mitarbeiter und Unternehmen über die steigende psychische Belastung bewusst sind. Darauf deutet zumindest die steigende Nutzung von LinkedIns Mindfullness- und Stressbewältigungskursen hin. Seit April werden diese von zehnmal mehr Usern genutzt. Justin Black, Head of Glint, gibt zudem folgende Hinweise zum Schutz der Mitarbeiter:

The reality is, with the amount of uncertainty and distress we’re all facing, it’s unlikely that the threat of burnout will dissipate anytime soon. As a leader in your organization, you can promote employee well-being by checking in with employees regularly, encouraging managers and employees to have regular, meaningful conversations about how they’re doing, and modeling ruthless prioritization and re-prioritization.

Es bleibt zu hoffen, dass Untersuchungen wie diese, ein Bewusstsein für das Problem schaffen. Denn nur wenn es erkannt wird, kann darauf reagiert werden. Burnout ist schon vor Corona ein Problem für viele Berufstätige auf der ganzen Welt gewesen und kann nicht nur die Produktivität hemmen, sondern auch gefährliche gesundheitliche und psychologische Folgen haben. Die anhaltende Pandemie verstärkt Stressoren und Jagd das Risiko in die Höhe. Genau deshalb sollten sich Unternehmen das Wohl ihrer Mitarbeiter zu Herzen nehmen. Ein regelmäßiger Austausch und die Offenlegung entscheidender Informationen sind dabei ein wichtiger Schritt. Ebenso unabdingbar ist es aber auch, als Team zusammenzustehen und sich gemeinsam durch die Krise hindurch zu navigieren.

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