Bevor es 2020 zur Coronapandemie kam, war das Einkaufen von Lebensmitteln für die meisten Menschen eine typische Offline-Aktivität. Doch das hat sich in Zeiten von Lockdowns, Kontaktbeschränkungen und Infektionsrisiken für viele geändert. Die populäre Inspirationsplattform Pinterest veröffentlichte Daten, die das untermauern. YoY haben sich 40 Prozent mehr US User auf den Online-Lebensmitteleinkauf verlegt. Und Pinterest selbst trägt dank Food-Pinnwänden und Co. dazu bei, dass die Retailer profitieren.
Für 65 Prozent der Pinner ist der Online-Lebensmitteleinkauf neu
Wie groß die Veränderung im Rahmen des grundlegenden Einkaufs von Lebensmitteln sein kann, belegen einige Zahlen, die Pinterest auf dem eigenen Business Blog anführt. Dabei wird etwa eine Studie von Coresight Research zitiert, nach der nun 50 Prozent aller US-Konsumenten bereits online Lebensmittel gekauft haben. Ein 40-prozentiges Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Zudem gibt Pinterest selbst an, dass die Online-Version des Lebensmitteleinkaufs für 65 Prozent der User – inzwischen über 335 Millionen monatlich aktive – eine neue Erfahrung ist.
Gerade auf der Inspirationsplattform Pinterest aber finden die User einen guten Ausgangspunkt, um gezielte Einkäufe zu tätigen. Immerhin bietet die Plattform zahlreiche Rezeptideen, visuell ansprechende Vorschläge für Drinks oder Snacks und sogar mögliche Einkaufslisten. Dementsprechend hat Pinterest die Zahl der Online-Käufe, die unmittelbar dank der Plattform bei Retailern generiert wurden, von Februar bis März um 70 Prozent gesteigert. Und die Entwicklung hielt im April an.

Bleiben User auch nach Lockerungen beim Online-Lebensmittelkauf?
Der Einkauf von Lebensmitteln dürfte insbesondere in den USA noch stärker als Online-Phänomen auftreten als beispielsweise in Deutschland. Trotzdem lässt sich eine Entwicklung erkennen, die auch dann noch Wirkung zeigen könnte, wenn diverse Lockerungen der Kontaktbeschränkungen und dergleichen eingeführt wurden. Vielleicht hat die Pandemie in diesem Bereich eine Innovation im User-Verhalten initiiert.
Pinterest gibt an, dass die User der Plattform als Early Adopters im Tech-Bereich gelten dürfen.

Nicht zuletzt deshalb shoppen diese User zu 14 Prozent häufiger online im Lebensmittelkontext als User, die nicht auf der Plattform sind. Pinterest geht zudem davon aus, dass die User künftig mit einer höheren Frequenz Lebensmittel online kaufen. Derzeit sind es bereits 66 Prozent aller Pinterest User, die mindestens alle zwei Wochen ein Mal online den Lebensmitteleinkauf machen.

Zusätzlich geben die Pinner, wie die User auf Pinterest auch genannt werden, 27 Prozent mehr Geld für Click and Collect Shopping in diesem Bereich aus als Non-Pinner.

Pinterests Tipps für Retailer im Lebensmittelbereich
Um 153 Prozent wuchsen die Suchanfragen für „quick easy meals for dinner“ bei Pinterest im April. Dieser Aspekt und die oben beschriebene Entwicklung veranlassen Pinterest dazu, Retailern aus der Nahrungsbranche Tipps an die Hand zu geben. Die simplen Vorschläge beinhalten:
- den Aufbau der Kundenbeziehung, gerade bei erstmaligen Online-Lebensmittelkäufern, über Angebote, Ads oder auch Rezeptvorschläge
- die Vereinfachung des Shopping-Erlebnisses, etwa indem digitale Inhalte reibungslos shoppbale gemacht werden, auch auf Social Media
- die Shopping-Erfahrung gerade im Lebensmittelbereich (einem alltäglichen Kontext) unkompliziert zu gestalten, zum Beispiel mit klaren Visuals zu Produkt und Preis
Der Online-Lebensmitteleinkauf wird inzwischen wieder von der Notwendigkeit zur Wahl für viele User. Daher tun Marken gut daran, ihre Produkte möglichst in diversen Medien präsent zu halten, die für die Inspiration der Menschen herhalten. Pinterest dürfte daher für diese Marken von besonderen Interesse sein.

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