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E-Commerce
Geschönte Bewertungen – Amazon verbietet Incentivized Reviews

Geschönte Bewertungen – Amazon verbietet Incentivized Reviews

Niklas Lewanczik | 04.10.16

Nach einem Update zu Kundenbewertungen verbietet Amazon nun Incentivized Reviews, die an reduzierte oder Gratisprodukte geknüpft sind.

In einem Update der allgemeinen Richtlinien gab Amazon bekannt, dass sogenannte „Incentivized Reviews“ verboten werden. Damit will der Onlinehändler die positive Bewertung von Produkten, die der Reviewer gratis oder rabattiert vom Anbieter erhalten hat, verhindern und eine weitere Kritik am Bewertungssystem des E-Commerce-Riesen eindämmen.

Incentivized Reviews werden verboten – mit einer Ausnahme

Im  Amazon-Blog gab Chee Chew, Vice President of Customer Experience, an, dass ab jetzt auch Incentivized Reviews verboten sind, die als Reaktion auf umsonst oder mit starkem Preisnachlass erhaltene Produkte erstellt wurden. Auch betont Amazon, dass die Plattform schon immer Belohnungen für Produktbewertungen untersagt habe; mit Ausnahme der gerade genannten.

Incentivized Reviews, Produktbewertungen, die wegen des materiellen Anreizes meist positiv ausfallen und so unvoreingenommene Bewertungen auf Amazon verfälschen, wurden im Bewertungssystem von Amazon immer wieder kritisiert. Obwohl gesetzlich vorgeschrieben war, dass in der Bewertung ein Verweis auf den Produkterhalt gegeben sein muss, gab es Unmut in Bezug auf diese Praxis. Daher kommt nun das Verbot von Amazon, allerdings mit einer Einschränkung: Haben Reviewer solch produktgebundene Bewertungen im Amazon Vine Program erstellt, werden sie weiterhin akzeptiert. In dieses Programm sind ausschließlich vertrauenswürdige Amazon-User mit besonders gutem Reviewer-Ranking zu finden, um Bewertungen abzugeben. Dabei ist eine Kommunikation zwischen Händler und dem Reviewer zwar nicht möglich, doch bekommt dieser ein vom Händler dem Amazon Vine Program kostenfrei zur Verfügung gestelltes Produkt.

Chee Chew spricht im Hinblick auf die Incentivized Reviews von einem winzigen Teil aller Bewertungen, während The Next Web mit Verweis auf Review Meta angab, dass 20 Prozent aller Produktbewertungen Incentives, also Anreize, als Grundlage haben. Mit Ausnahme von Büchern sind alle Kategorien bei Amazon von dem neuen Verbot betroffen.

Quelle: Amazon Blog

Kommentare aus der Community

Micha am 11.10.2016 um 08:59 Uhr

Produktbewertungen von Kunden, die ein Produkt nicht tatsächlich benötigen und im Alltag nicht gebrauchen, sind ohnehin überflüssig. Nur wer etwas benötigt, wird es seiner Funktion entsprechend nutzen und dabei automatisch testen und bewerten können, ob das Produkt gut ist oder ob und welche Kritikpunkte es gibt.

Antworten
Christian am 04.10.2016 um 19:22 Uhr

Das ganze Bewertungssystem ist Mist. Jeder Idiot kann dort seinen Senf reinschreiben. Einfach Antworten vorgeben und fertig.

Ach ja stimmt. Dann bekommt Amazon ja keinen Content mehr.

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Tom am 04.10.2016 um 16:00 Uhr

Gut. 20% der Bewertungen klingt erstmal wenig, aber die sind ja nicht gleichmäßig verteilt.
Produkte wie Premiumrasierer oder Zahnbürsten von z.B. Philips sind extrem verseucht mit solchen Bewertungen. Die meisten davon sind natürlich positiv (sonst bekommt man ja nichts mehr gratis!) und wurden schnell erstellt. Erst in den negativen Bewertungen von „echten“ Käufern erkennt man wie scheiße die Produkte auf lange Sicht sind.

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