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Digitalpolitik
Google-Mutter Alphabet: Kosten steigen stärker als die Einnahmen

Google-Mutter Alphabet: Kosten steigen stärker als die Einnahmen

Niklas Lewanczik | 05.02.19

Alphabets Zahlen zum 4. Quartal 2018 zeugen von gesundem Wachstum beim Einkommen, doch Investoren sorgt der starke Anstieg der Ausgaben.

Um drei Prozent fiel die Aktie von Googles Mutterkonzern am Montag nach Bekanntgabe der Quartalszahlen. Dabei hatten die Einnahmen von 39,276 Milliarden US-Dollar die Erwartungen der Wall Street sogar übertroffen. Was die Anleger beunruhigt ist, dass das Wachstum der Ausgaben jenes der Einkünfte prozentual überboten hat. Allerdings werden die Investitionen Google langfristig nur stärken. Die Macht des Unternehmens lässt sich schon an der riesigen Zahl der Mitarbeiter erkennen.

Zuwachs der Mitarbeiter um beinahe ein Viertel

Die Zahl der Googler und Co. bei Alphabet ist im viertel Quartal 2018 auf ganze 98.771 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr (80.110) ist das eine Steigerung von 23 Prozent. Viele neue Kräfte stellte Google im Kontext der Cloud Computing-Abteilung ein, wie Reuters berichtet. Aufgrund der vielen Neueinstellungen sind die Kosten unweigerlich gestiegen. Doch dafür gibt es weitere Gründe. Es wurden Bürogebäude im Silicon Valley oder in New York City erworben. Auch das neue Büro in Berlin wird viel Geld gekostet haben.

Alphabet selbst hatte seinen Quartalsbericht damit eingeleitet, auf das Potential der Investitionen einzugehen:

With great opportunities ahead, we continue to make focused investments in the talent and infrastructure needed to bring exceptional products and experiences to our users, advertisers and partners around the globe.

Mit 31,07 Milliarden US-Dollar sind die Kosten im Jahresvergleich letztlich um 26 Prozent gestiegen. Die Kapitalaufwendungen wiederum haben sogar um 64 Prozent zugenommen und lagen Ende Dezember 2018 bei 7,08 Milliarden US-Dollar. Ruth Porat, Chief Financial Officer bei Alphabet und Google, erklärte aber, dass die Kapitalausgaben in 2019 deutlich moderater ausfallen würden – und beruhigte damit die Investoren. Nichtsdestotrotz werde man auch künftig in Hardware für die Kunden, neue Märkte und insbesondere in KI-Technologie und -lösungen investieren.

Das Wachstum der Einnahmen bleibt konstant stark

Zwar hat Alphabet einen sehr starken Anstieg bei den Kosten insgesamt verzeichnet, der sogar das Wachstum bei den Einnahmen prozentual überbot. Doch ist dieses weiterhin überzeugend. Um immerhin 22 Prozent sind die Einkünfte gestiegen, und zwar auf 39,276 Milliarden US-Dollar. Das übertraf sogar die Erwartungen der Wall Street. Davon gehen 32,635 Milliarden auf Googles Werbesystem zurück. Fast 6,5 Milliarden werden aber inzwischen mit weiteren Einkünften über Google generiert. Dazu zählt dann auch Hardware wie Google Home-Geräte. Dieser Bereich ist besonders gewachsen – und wird es künftig wohl weiter tun.

Der Profit für das vierte Quartal 2018 lag bei knapp 8,95 Milliarden US-Dollar, was einen Wert von 12,77 US-Dollar pro Aktie bedeutet. Auch damit wurden die Prognosen übertroffen.

In diesem Jahr wird Alphabet an vielen Entwicklungen bei Google arbeiten. Darunter Waymo, Googles Unternehmen, das auf autonomes Fahren setzt, und diverse Optionen des Cloud Computing-Systems. Gerade gab Google etwa bekannt, dass die auf diesem basierende G Suite nun von fünf Millionen Unternehmen genutzt wird.

Trotzdem das prozentuale Wachstum der Ausgaben und die hohen Kapitalkosten die Anleger bei Alphabet etwas verunsichert haben, dürfte der Konzern dank Googles anhaltender Marktmacht, die außerdem den Eintritt in zahlreiche zukunftsgerichtete Märkte erlaubt, weiter profitabel und an der Börse stark bleiben. Im Cloud-Bereich und womöglich auch mit Waymo sowie mit der eigenen Hardware kann Google sein einstmals eher eindimensionales Feld der Einkünfte aus dem Advertising erweitern. Daher haben all die Investitionen aus 2018 – und alle folgenden – für Google und schließlich Alphabet langfristig einen besonderen Mehrwert. Anleger brauchen angesichts der zusehends facettenreichen Marktorientierung Googles also wenig Bedenken zu haben.

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