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OpenAI: Gründer gehen zu Microsoft – neuer CEO ist alter Bekannter von Sam Altman

OpenAI: Gründer gehen zu Microsoft – neuer CEO ist alter Bekannter von Sam Altman

Niklas Lewanczik | 20.11.23

Sam Altman muss als OpenAI CEO gehen. Nach Mira Murati folgt jetzt Twitch-Mitgründer Emmett Shear. Dem populären KI-Unternehmen könnte eine Aufspaltung bevorstehen. Brockman und Altman leiten künftig ein AI Team bei Microsoft.

Noch ist das Hin und Her bei OpenAI längst nicht vorüber. Das KI-Unternehmen, das seit der äußerst erfolgreichen Markteinführung von ChatGPT vor rund einem Jahr zu großer Bekanntheit und Popularität gelangt ist – von finanzieller Unterstützung durch Microsoft und einem großen Umsatzplus ganz zu schweigen –, hat kürzlich überraschend den CEO und Mitgründer Sam Altman gefeuert.

[…] The board no longer has confidence in his ability to continue leading OpenAI,

hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Nach der Ausbootung Altmans verließ auch der Mitgründer und vorherige OpenAI-Präsident Greg Brockman das Unternehmen.

Auf Interimsbasis wurde CTO Mira Murati als CEO eingesetzt. Nur wenige Tage nach ihrem Aus bei OpenAI waren Altman und Brockman dann wieder in der Hauptstelle des Unternehmens; es soll Verhandlungen über eine Wiedereinsetzung gegeben haben. Laut Alex Heath und Nilay Patel von The Verge wäre dafür ein Rücktritt des Vorstands vonnöten gewesen. Inzwischen ist allerdings klar, dass Altman und Brockman nicht zum Unternehmen zurückkehren. Emmett Shear, der ehemalige Twitch-Chef und Mitgründer der Streaming-Plattform, übernimmt die Rolle des CEO, während die OpenAI-Gründer ein AI Research Team für Microsoft leiten sollen – zusammen mit weiteren Kolleg:innen, die vom KI-Unternehmen folgen könnten.

Umstrukturierung bei OpenAI: Emmett Shear und Sam Altman kennen sich von früher

Die Rolle des CEOs bei OpenAI wird laut Informationen der BBC Emmett Shear übernehmen. Shear ist vor allem durch sein Mitwirken bei der Gründung von Justin.tv und der populären Streaming-Plattform Twitch bekannt. Er war ebenso wie Sam Altman in der ersten Klasse des Gründungszentrums Y Combinator und wurde 2011 als Alumnus Partner des Unternehmens, wie Sam Altman auch. Obwohl OpenAI Shear noch nicht als CEO bestätigt hat, gibt Microsofts CEO Satya Nadella bereits an, dem Kennenlernen mit ihm und dem neuen Führungs-Team des Unternehmens entgegenzusehen. Microsoft unterstützt das KI-Unternehmen mit Zahlungen in Milliardenhöhe.

Nadella sorgt auf X für einen Paukenschlag, denn er erklärt, dass Sam Altman und Greg Brockman künftig für Microsoft arbeiten werden, um ein AI Research Team zu führen. Dabei schreibt er auch, dass weitere Kolleg:innen der beiden OpenAI-Gründer zum Team dazustoßen könnten. Das deutet auf eine mögliche Abwanderung bei OpenAI hin.

Viele Herzen für Altman: Geht ein Gutteil der Teams jetzt zu Microsoft?

Sam Altman hatte auf X mehrere Posts zu seiner aktuellen Situation abgesetzt, ehe sich herausstellte, dass er nach den Verhandlungen am Wochenende nicht zum Unternehmen zurückkehren werde. Darunter erhielt er teils großen Zuspruch von Team-Mitgliedern, auch in Form von Herz-Emojis. Zwischen dem OpenAI-Vorstand und Altman gab es womöglich aber ein Zerwürfnis, das eine weitere Zusammenarbeit ausschließt. Im Post zur Management-Umstrukturierung hieß es:

Mr. Altman’s departure follows a deliberative review process by the board, which concluded that he was not consistently candid in his communications with the board, hindering its ability to exercise its responsibilities […].

Aktuell sieht es so aus, dass der Vorstand von OpenAI, zum Board of Directors gehören Ilya Sutskever, Adam D’Angelo, Tasha McCauley und Helen Toner, bestehen bleibt. Es ist allerdings möglich, dass viele Mitarbeiter:innen Altman und Brockman zu Microsoft folgen, um dort ihre Arbeit fortzuführen. Was das für künftige KI-Entwicklungen und die Branche bedeuten würde, ist noch nicht abzusehen. Zunächst ist die gesamte Digital- und KI-Welt in Aufruhr versetzt; das zeigt, welchen Stellenwert OpenAI bereits eingenommen hat.

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