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Online-Studie von ARD und ZDF: Über 90 Prozent in Deutschland online – und zwar deutlich länger
Die Studie von ARD und ZDF, © ARD/ZDF

Online-Studie von ARD und ZDF: Über 90 Prozent in Deutschland online – und zwar deutlich länger

Niklas Lewanczik | 10.10.18

Die Studie von ARD und ZDF zum Online-Verhalten offenbart, dass erstmals über 90 Prozent der Menschen in Deutschland online sind; und dazu deutlich länger.

Die Internetnutzung in Deutschland wächst naturgemäß stetig an. Jetzt geben ARD und ZDF im Rahmen einer Studie an, dass zum ersten Mal mehr als 90 Prozent aller Einwohner ab 14 Jahren online sind. Zudem wird deutlich: die Nutzungsdauer nimmt stark zu, im Schnitt um eine Dreiviertelstunde. Jüngere Nutzer sind noch deutlich länger online. Aber womit verbringen die User am meisten Zeit?

Knapp eine Million Internetnutzer mehr: Auch wegen Mobile?

In diesem Jahr übertrifft die Zahl der Internetnutzer in Deutschland erstmals 90 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Das berichtet die Tagesschau unter Berufung auf die Studie ARD/ZDF-Onlinestudie 2018 im Rahmen der Studienreihe „Medien und ihr Publikum (MiP)“, durchgeführt vom Institut GfK MCR (Media and Communication Research). Demnach sind 63,3 Millionen der Menschen in Deutschland ab 14 Jahren online. Das ergibt sich aus 2.009 Stichproben bei deutschsprachigen Personen, die mindestens 14 Jahre alt sind. Gegenüber dem Vorjahr sind 900.000 neue Nutzer dazugekommen. Der Zuwachs mag auch durch die enge Bindung zum Internet bedingt sein, die in Zeiten von Mobile first mit der Smartphone-Nutzung einhergeht.

Bei der täglichen Nutzung liegt die Zahl derzeit bei 54 Millionen Usern (oder 77 Prozent); das zeigt im Verglich zu 2015 eine Steigerung um knapp zehn Millionen. Die tägliche Nutzungsdauer steigt ebenfalls stark an. Sie liegt heute 47 Minuten höher als im Vorjahr bei drei Stunden und 16 Minuten. Allerdings muss hier besonders zwischen den Altersgruppen unterschieden werden. Menschen ab 70 Jahren sind kaum eine Stunde pro Tag online, diejenigen unter 30 dagegen knapp sechs Stunden.

Neben der Individualkommunikation über Messengerdienste und Co. (87 Minuten) werden täglich durchschnittlich 82 Minuten mit konkreter Medienrezeption zugebracht. ARD und ZDF erkennen außerdem, dass die User in Kontext von Bewegtbild inklusive linearem Fernsehen (also im Zweifel auch offline) täglich im Schnitt 202 Minuten rezipieren. Davon entfallen bereits 39 Minuten auf On-Demand-Angebote. Die Relevanz von Mediatheken wächst also für die Öffentlich-Rechtlichen ebenso. Manfred Krupp, Intendant des Hessischen Rundfunks und stellvertretender Vorsitzender der ARD/ZDF-Medienkommission, meint:

Wir sehen dank der ARD/ZDF-Onlinestudie, dass die Mediennutzung zunehmend zeit- und ortssouverän über das Internet erfolgt, jetzt auch in den mittleren Altersgruppen. Neben der weiterhin eminenten strategischen Bedeutung der linearen Nutzung unserer Fernseh- und Radioprogramme, hat daher die Weiterentwicklung der ARD-Mediathek für uns höchste Priorität.

Wie und wofür nutzen die User ihre Zeit online? 

Eine Infografik zur Studie zeigt nicht nur, dass die tägliche Internetnutzung in Deutschland gestiegen ist, sondern auch, wohin sich die Audio- oder Videonutzung verlagert. Dabei offenbart sich, dass die Mediennutzung fast zu gleichen Teilen auf Sehen, Lesen und Hören aufgeteilt ist.

Die mediale Nutzungsdauer pro Tag ist recht gleichmäßig unterteilt, © ARD/ZDF

Video Streamingdienste und Videoportale sind bei der digitalen Bewegtbildnutzung am relevantesten; YouTube, Netflix, Twitch oder Amazon Prime lassen grüßen. Aber neben Facebook und Instagram werden im Netz auch vermehrt Fersehsendungen nachvollzogen. Bei der Audionutzung sind Streamingdienste für Musik ebenso zentral wie YouTube. Beide Kanäle bedienen immerhin ebenso die wachsende Nachfrage nach Podcasts.

So teilt sich die Audio- und Videonutzungszeit im Internet in Deutschland auf, © ARD/ZDF

Die Tendenzen, die die Studie aufzeigt, sind für Marketer ebenfalls von Interesse. Mit ihnen lässt sich einschätzen, wie das Nutzungsverhalten online in Deutschland im Einzelnen segmentiert ist. Während die Sendeanstalten den Schluss ziehen, dass sie ihre Online-Angebote weiter optimieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, mögen andere Unternehmen oder Publisher derlei Daten zum Ansatz nehmen, um zu ermitteln in welche Contentformate – zum Beispiel Podcast oder Blogcast – es sich zu investieren lohnt. Schließlich wird die Internetnutzung schon bald annähernd bei 100 Prozent liegen. Und mehr User die, wie sich schon jetzt abzeichnet, immer länger online sind, nutzen nicht nur immer mehr Dienste oder Websites, sondern sind potentiell auch mehr Werbung ausgesetzt. Wohl dem, der diese optimal zu platzieren weiß.

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