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Technologie
Marken als Geschichtenerzähler: So beeinflusst die Technologie Visuelles Storytelling

Marken als Geschichtenerzähler: So beeinflusst die Technologie Visuelles Storytelling

Anton Priebe | 09.09.16

Marketer verkaufen heute Storys statt Produkte. Mit dem technischen Fortschritt erweitern sich deren Möglichkeiten. 5 Entwicklungen im Visual Storytelling.

Storytelling ist aus der Unternehmenskommunikation nicht mehr wegzudenken, seitdem das Marketing dieses uralte Prinzip für sich entdeckte, um starren Produkten Leben einzuhauchen. Die moderne Technologie gibt Unternehmen hier verschiedene Möglichkeiten an die Hand, um eindrucksvolle Geschichten zu erzählen und Visual Storytelling zu betreiben. Fünf davon stellen wir im Folgenden vor.

Wie Storytelling den Weg ins Marketing gefunden hat

Immer wieder hören Marketer dieser Tage, dass erfolgreiche Kampagnen eine konsistente Geschichte erzählen, anstatt ein Produkt oder eine Dienstleistung stumpf zu bewerben. Der Leitspruch lautet: „Verkauf nicht die Dienstleistung, sondern eine Story“. Insbesondere trockene Themen in spannende Inhalte einzubetten, die gerne von Nutzern konsumiert werden, ist jedoch eine Kunst für sich.

Der Anspruch von Kundenseite ist dabei extrem hoch. Der Content muss die User unterhalten, ihnen etwas beibringen oder sie inspirieren. Er muss Emotionen wecken und sie mit hineinziehen in den Plot. Marken wie GoPro beispielsweise verkaufen keine Kameras mithilfe ihres Marketings, sondern das Abenteuer, die Lebensfreude und Action. Die Kampagnen kreieren eine Story und vermitteln dem Konsumenten ein Gefühl dafür, was sie zusammen mit der Marke erreichen können. Der Protagonist der Geschichten ist oftmals der Nutzer selbst. Und diese Geschichten werden gerne weitererzählt, heute vorrangig via Social Media, was die Kunden automatisch zu Markenbotschaftern macht.

Die Unternehmen, die Storytelling gekonnt umsetzen, stehen für Werte, die in den Geschichten transportiert werden und mit denen sich ihre Kunden identifizieren möchten. Dabei verlieren sie nie den Kontext zu ihrem Produkt aus den Augen. Wie immer im Marketing spielt auch die Problemlösung eine Rolle. Das Problem der User im Falle von GoPro wäre, dass ihr Leben zu wenig Abenteuer beinhaltet. Hier kann GoPro Abhilfe schaffen – mit einer Kamera, die für den nötigen Anreiz sorgt und deine Abenteuer zugleich einfängt.

Dem Fokus auf Bildsprache kommt in unserem Zeitalter eine entscheidende Bedeutung zu. Das Netz ist visuell und dementsprechend sollten auch die Storys visuell konzipiert sein. GoPro fällt es zugegebenermaßen leicht mit Bildsprache zu arbeiten, was auf das eigene Angebot selbst zurückzuführen ist. Doch es existieren bestimmte Strategien hinsichtlich der Erzählperspektiven, die dir eine Idee dafür geben können, wie du deine Story aufbaust. Nayomi Chibana nennt im Blog von Jeff Bullas darüber hinaus fünf aktuelle Trends im Visual Storytelling, die das Geschichtenerzählen von Brands nachhaltig verändern werden.

5 Entwicklungen, die zeigen, wie Marketer in Zukunft Geschichten erzählen

I. Fakt und Fiktion werden eins

Geschichten veranlassen den Zuhörer dazu, sich von der Realität zu entfernen und in die Handlung hineinzudenken. Dank Virtual Reality entstehen ganze Welten, in denen sich Nutzer aufhalten können. Marken sind somit in der Lage, ihre Geschichte zu einer einzigartigen Erfahrung werden zu lassen, in der die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion komplett verschwinden. Die Rahmenbedingungen bestimmt das Unternehmen dabei selbst. Chibana nennt Allumette als Beispiel dafür, wie das aussehen könnte. Der Animationsfilm stammt aus dem Hause Penrose Studios und wurde Anfang des Jahres auf dem Sundance Festival vorgestellt.

II. Ich bin du, du bist ich

Ein Trend, der in eine ähnliche Richtung weist, ist die Aufhebung der Grenzen zwischen verschiedenen Personen. Während des Lesens einer Geschichte, kann man sich in den Protagonisten hineinversetzen – dank Virtual Reality kann man der Protagonist sein. Das Projekt A Walk Through Dementia von Alzheimer’s Research UK macht dies deutlich. Hier erlebt der Zuschauer die Umwelt aus der Sicht eines Demenzkranken. Nicht nur Hilfsprojekte schaffen es damit, neue Sichtweisen – im wahrsten Sinne des Wortes – für ihre Dienstleistungen aufzuzeigen.

III. Die Geschichtenerzähler in der Geschichte

Die preisgekrönte Dokumentation „The Displaced“ von der The New York Times, die von Kriegsflüchtlingen handelt, nimmt den Zuschauer direkt mit zu den Geschichtenerzählern. So befinden sich die User tatsächlich hautnah in der realen Story.

Mercedes-Benz hat für eine Werbekampagne bereits ein ähnliches Format genutzt. In dem 360-Grad-Videoclip geht der Zuschauer auf einen Ausflug mit einem SUV inklusive des Huskys.

Ebenso funktioniert das 360-Grad-Video von The North Face. Es gestattet dir, einen Bergsteiger bei seiner realen Reise durch das Himalaya-Gebirge zu begleiten und dich dabei umzusehen.

IV. Arbeit wird zu Spaß

Das Projekt Zombies, Run! verdeutlicht, wie dank des Storytellings Arbeit und Spaß miteinander verschmelzen. Die App simuliert die Zombie-Apokalypse, um dein persönliches Fitnessprogramm auf spielerische Weise spannender zu gestalten. Der Hype um Pokémon Go hat ebenso dazu geführt, dass sich die Spieler fortwährend bewegt haben.

V. Der Protagonist erzählt die Geschichte weiter

Ambitionierte Produktionen wie Late Shift befähigen den Konsumenten, selbst Entscheidungen zu treffen und damit Einfluss auf die Geschichte zu nehmen. Je nach Eingriff in die Handlung verändert dies den Ausgang der Story.

Fazit

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das Visual Storytelling im Marketing grundlegend verändern wird. Die einzelnen Beispiele zeigen auf, in welche Richtung es sich bewegen könnte. Wegweisende Marken wie Mercedes-Benz und The North Face setzen die innovativen Möglichkeiten bereits für ihr Storytelling ein, was die anderen auf den Geschmack bringen wird.

Quelle: Jeff Bullas

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