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Absurde AdWords Suchbegriffe: Diese nutzlosen Kampagnen wurden aus Versehen ziemlich teuer

Absurde AdWords Suchbegriffe: Diese nutzlosen Kampagnen wurden aus Versehen ziemlich teuer

Stefanie Schröer | 17.08.16

Suchbegriffanalyse kann auch lustig sein. Wir haben einige der kuriosesten (und teuersten) Perlen unter den AdWords Search Terms zusammengetragen.

Da sage nochmal jemand, AdWords Manager hätten keinen Humor! Zwar beschäftigen sie sich überwiegend mit Daten und Zahlen, aber am anderen Ende der Suchmaschine sitzen eben doch Menschen.

Und was die so alles eingeben, sorgt regelmäßig für Heiterkeitsausbrüche. Nicht selten aber auch für bewölkte Stimmung in der Abrechnungsabteilung.

Die Rede ist natürlich von Suchbegriffen.

AdWords Suchbegriffe: Kurios und teuer

Jacob Baadsgaard stellte kürzlich seine Top Suchbegriffe aus über 2.000 AdWords Accounts vor. Unsere Favoriten:

1. Whack your boss (Schlag deinen Boss)

Das Keyword dazu: “boss” mit Option Wortgruppe. Diese Firma bietet allerdings weder Konfliktschlichtungs- noch Aggressionsbewältigungskurse an. 3.000 Dollar wurden umsonst ausgegeben, bevor es jemandem auffiel.

Trends und Neuheiten mit ähnlichen Namen, wie in diesem Beispiel das beliebte Spiel “Whack your boss” können auch aus sonst profitablen Kampagnen Geldfresser machen. Es kann durchaus sinnvoll sein, zu solchen Keywords Google Alerts einzustellen, um über Neuigkeiten außerhalb der eigenen Branche informiert zu bleiben.

2. A$AP rocky

Keyword: SAP mit Option ‘Weitgehend passend’

Leider hatten die Fans des Rappers keine Verwendung für die SAP-Dienstleistungen dieses Kunden. Das Versehen war in diesem Fall finanziell nicht sonderlich dramatisch, aber die CTR von 0,1% ruinierte den Qualityscore für das wichtigste Keyword ‘SAP’.

Die Keyword-Option ‘weitgehend passend’ öffnet Tür und Tor für alle Arten kurioser (und häufig teurer) Suchbegriffe. Gerade kurze Keywords oder Abkürzungen wie ‘SAP’ sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie natürlich auch in zahlreichen anderen Worten vorkommen.

3. “******@aol.com)

Hier wurde für verschiedene Keywords zum Thema E-Mail geboten. Dieser Kunde bietet Computer- und E-Mail-Dienstleistungen an. Die Anzeigen wurden aber auch einer Dame angezeigt, die ihre E-Mailadresse in Google eingab. Wohl in der Hoffnung, sich so dort einloggen zu können.

Das Resultat: 127 Impressionen und 84 Conversions von dieser einen Dame zu insgesamt 250 Euro Kosten für den Anzeigenkunden. Sie wollte aber gar keinen Dienstleister und schon gar keinen Wartungsvertrag.

Auch die Conversionrate ist nicht immer das ausschlaggebende Kriterium. Der tatsächliche Wert einer Conversion sollte im Idealfall ebenfalls berücksichtigt werden.

Unterhaltsame Longtail-Suchbegriffe

Zwar ohne Angabe der Kosten, aber trotzdem sehr unterhaltsam ist dieser Auszug von Whitesharkmedia:

  • “Cat runs for senate”
  • “GPS your boyfriend”
  • “Marijuana vending machine”
  • “Catering that accepts food stamps”
  • “Can i search hotel logs to see who is staying there”

Die Top 5 von PPC Hero, jeweils mit der Anzeigengruppe dazu:

  • “archery lessons”(Kunstschule)
  • “fencing”(Inneneinrichtung)
  • “list of dirty things (Online Kalender)
  • “landscape companies”(PPC Management)
  • “dr dre beats laptop software” (Betriebskontinuitätsmanagement)

Suchbegriffe in Europa – eher nüchtern

Im europäischen Raum dagegen scheinen PPC-Manager weniger Humor oder keine Zeit für Top-Listen verrückter Suchbegriffe zu haben. Vielleicht werden die Kampagnen hier aber auch besser gemanagt oder Europäer sind generell eher nüchterner. Nach der Analyse aller Kampagnen, die ich in den letzten Monaten begleiten durfte, tendiere ich fast zu letzterem, aber ich freue mich auf deine Beispiele in den Kommentaren!

Ein Beispiel aus den Niederlanden, eher wolkig als heiter:

Mit mehr als 158.000 Impressionen, immerhin 136 Klicks und knapp 50 EUR Kosten schlug das “Royal Albert Service” zu Buche.

Leider ist der Anzeigenkunde kein Anbieter hochwertigen Geschirrs, sondern Eigentümer des 4,5 Sterne Hotels Royal in Italien. Das Keyword ‘+Royal’ war hier sicherlich nicht glücklich gewählt, aber Hoteleigentümer neigen generell dazu, bei der Wahl des Hotelnamens nicht an die armen PPC-Manager zu denken, die das Haus möglichst kostengünstig füllen sollen.

Ein Phänomen, das vor allem im deutschsprachigen Raum gern auftritt. Gut zu sehen am beliebten “Grüner Baum”. Ganz abgesehen von den zahlreichen möglichen Keywordkombinationen ist der Grüne Baum ein äußerst beliebter Hotelname.

grüner-baum
Screenshot Google Maps

Oder am Hotel Hawaii, das wahlweise auf Ibiza, Mallorca oder in der Türkei zu haben ist.

Dieses Problem tritt fast immer auf, wenn automatische Tools zur Kampagnenerstellung verwendet werden. Generell sind Hotelnamen und Kombinationen aus Hotelnamen und häufig gesuchten Worten wie “Urlaub”, “lastminute”, dem Ort oder Land des Hotels sehr sinnvoll, nur fehlt dem Tool die menschliche Komponente und es versteht einfach nicht, dass “Royal” kein aussagekräftiger Name ist.

Fazit

Suchbegriffe sind eine nahezu unerschöpfliche Informationsquelle, die dir umfangreiche Anhaltspunkte zur tatsächlichen Suchintention hinter den Keywords geben. Je allgemeiner deine Keywords, desto häufiger sollte der Suchbegriffe-Bericht analysiert werden, um nutzlose, aber teure Klicks zu vermeiden.

Das ist umso wichtiger, wenn die Keyword-Optionen ‘weitgehend passend’ und ‘modifiziert weitgehend passend’ verwendet werden und / oder Keywords mehrere Bedeutungen haben können, wie am Beispiel der Hotelnamen zu sehen ist.

Automatische Tools wie Marin oder Adcore sind Gold wert, wenn es um den Aufbau großer Kampagnen geht. 15.000 Hotels sind von Hand nicht zu bewerben. Trotzdem sollte eine solche Kampagne umgehend auf Fehlerquellen kontrolliert werden.

Wenn du selbst solche kuriosen Suchbegriffe in deinen Kampagnen entdeckt hast, teile sie doch in den Kommentaren!

Kommentare aus der Community

Alexandra André am 17.06.2016 um 21:12 Uhr

Oh ja, so eine Analyse haben wir spaßeshalber auch schon mal gemacht. Wir bewerben einen DJ Service – nachdem ich sämtliche Keywords mit „Mix“ ausgeschlossen habe (Main Coon Mix, Perser Mix und jede noch erdenkliche Katzen- und Hunderasse) blieben immer noch ein paar Kuriositäten übrig… Kann man in unserem Blog nachlesen:
https://djsam69.wordpress.com/2015/12/23/freaky-adwords-google-weiss-alles/

Viele Grüße,
Alexandra André

Antworten
Rufino am 17.06.2016 um 03:20 Uhr

Falsche Suchergebnisse kennt jeder aus eigener Erfahrung. Sehr typisch ist es, wenn man z. B. einen Urlauf auf den Kanaren buchen will, dass dann Suchergebnisse von anderen Urlaubsorte angezeigt werden. So verbrennt man richtig Geld.

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