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Bloodvertising: Abschreckendes Marketing auch bald online?

Bloodvertising: Abschreckendes Marketing auch bald online?

Heiko Sellin | 02.09.15

Magazine, die mit HIV-Blut gedruckt sind, Portraits aus der Tinte von Raucherlungen - dies nennt sich Bloodvertising. Sehen wir das künftig auch online?

„Rauchen kann tödlich sein“ – jeder kennt diesen Schriftzug auf den Zigarettenverpackungen. Vielmehr als dies ist in Deutschland darauf nicht zu sehen. In Thailand hingegen erwarten Raucher Bilder von Zungen-, Lungen- oder Hautkrebs auf den Schachteln. Dies ist Teil einer Bewegung im Marketing, die in vergangener Zeit immer mehr zunimmt. Adweek hat dies kurzerhand Bloodvertising getauft.

Bloodvertising im Marketing

So hat BBDO Proximity Thailand beispielsweise eine Nichtraucher-Kampagne entwickelt, bei die Tinte aus der Lunge von starken Rauchern genommen wurde und Menschen damit etwas schreiben durften. Suthisak Sucharittanonta, CCO von BBDO Bangkok:

Diese Art von Werbung erfährt Aufmerksamkeit und schafft Begeisterung, genau das, was wir brauchen, um durch die generelle Teilnahmelosigkeit in Bezug auf Anti-Raucherkampagnen zu schlagen.

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Quelle: Adweek

Knallhartes Marketing. Genauso ist auch Glorix vorangegangen. Das Unternehmen, das auf Insekten-Abwehrmittel spezialisiert ist, hat in Zusammenarbeit mit BBDO Russland eine Kampagne für das Blutspendenetzwerk DonorSearch verabschiedet. Dabei wurden aus menschlichem Blut, das aus gestorbenen Moskitos stammt, Portraits gemalt.

Ein weiteres interessantes Beispiel hat Adweek in Österreich gefunden. Das Männermagazin Vangardist hat in Kooperation mit Saatchi & Saatchi aus der Schweiz eine Ausgabe aus Blut von HIV-erkrankten Menschen gedruckt. Anlass war der jährliche HIV/AIDS Life Ball, eine Charity Veranstaltung.

Quelle: adweek.com
Quelle: Adweek

Bloodvertising – auch demnächst verstärkt im Online Marketing?

Jason Romeyko, Executive Creative Director bei Saatchi & Saatchi Switzerland beschreibt das Bloodvertising folgendermaßen:

Es geht darum, Unbekanntes bekannt und etwas Unfassbares fassbar zu machen.

Ein sozialer Hintergrund wird thematisch aufgegriffen und mithilfe von drastischen Maßnahmen Werbung kreiert. Dinge, die auch im Online Marketing funktionieren könnten.

Im Internet wirken Visualisierungen enorm. Um sich abzusetzen, kann Bloodvertising durchaus ein erfolgreiches Werkzeug sein. Einige Experten sprechen sogar schon davon, dass Bloodvertising immer noch eines der größten Marketing-Trends 2015 werden könne.

Es geht darum, Taboos zu durchbrechen, ein paar Schrecksekunden beim User zu schaffen. Es ist eine Art von Guerilla Marketing und ein hoher Grad an Kreativität gehört dazu. Sicher, muss man – wie immer im Marketing – darauf achten, dass man nicht übertreibt. Zu perfide Aktionen können auch schnell nach hinten losgehen und das Image der Firma beschädigen. Aber Potential haben solche Kampagnen allemal.

Seit wann gibt es Bloodvertising?

Seine Ursprünge hat Bloodvertising tatsächlich in einem TV-Spot. Im Jahr 2006 hat die Internetseite TheTruth.com ein Video produziert, in dem hunderte Leichensäcke vor ein Tabakunternehmen gelegt wurden. Dies sollte zeigen, wie viele Menschen aufgrund von Zigaretten sterben:

Insbesondere aufgrund der heutigen Möglichkeit von Messaging-Diensten und Share-Funktionen in den sozialen Netzwerken sei Bloodvertising ein nutzvolles Mittel, so Drew Neisser, CEO vom Marketing-Untenehmen Renegade. Da können wir nur zustimmen und sind gespannt, welche abschreckenden Kampagnen auf uns zukommen.

Quelle: Adweek

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