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Social Media Marketing
Einmal und nie wieder – Der richtige Umgang mit Influencern

Einmal und nie wieder – Der richtige Umgang mit Influencern

Tina Bauer | 22.07.15

Die Arbeit mit Influencern solllte langfristig ausgelegt sein und bedarf einiges an Einfühlungsvermögen, denn nur so lassen sie sich für Projekte gewinnen.

Influencer sind die neuen Stars am Online Marketing Himmel und werden immer mehr Teil der Content Strategien vieler Unternehmen. Das verwundert nicht, versprechen sie doch enorme Reichweiten und üben zusätzlich auch starken Einfluss auf ihre Follower aus. Bevor Unternehmen sich aber dazu entscheiden auf Influencer zu setzen, sollte ihnen klar sein, dass die Beziehung aus Geben und Nehmen besteht und beide Seiten davon profitieren sollten – und zwar langfristig.

Um Influencer für deine Kampagne ins Boot zu holen und die Beziehung auf lange Sicht pflegen zu können, musst du auf Dinge achten, die auch für zwischenmenschliche Beziehungen jeder Art relevant sind. Jack Simpson hat auf Econsultancy einige relevante Punkte zusammengefasst, die wir gern mit aufgreifen, damit einer Zusammenarbeit mit Influencern nichts im Weg steht.

Interesse wecken

Mit Influencern verhält es sich ähnlich wie mit dem E-Mail Marketing: Du kannst noch so viel Zeit und Mühe in die Kundenmail stecken, weckst du sein Interesse mit deiner Offerte nicht, wird er nicht reagieren. Einen Influencer, der sich auf Fashion spezialisiert hat, wirst du mit deiner Biosalami vom Deichschwein kaum überzeugen können. Es gibt inzwischen einige Datenbanken für Influencer, die auch genauestens aufführen, welche Interessen die Social Media-Celebrities bedienen. Mit ein bisschen Recherche und Know How kannst du aber auch allein herausfinden, wo du den richtigen Influencer für dich findest. Dafür solltest du dich auf der relevanten Plattform gut auskennen und User beobachten. So oder so ist es in jedem Fall notwendig, sich zu informieren und gut vorzubereiten, bevor du mit deiner Anfrage an den ausgewählten User herantrittst. Nur so stellst du sicher, dass Inhalte authentisch sind und der Geschäftspartner auch hinter deiner Kampagne steht.

@justinliv ©instagr.am
@justinliv ©instagr.am

Justin Livingston hat seine Instagram-Karriere damit begonnen Fotos zu teilen, die ihn in seiner täglichen Garderobe zeigten. Inzwischen wird er als Influencer erfolgreich von einer ganzen Bandbreite an Bekleidungsmarken engagiert.

Etwas für den Ruf tun

Seit einigen Jahren ist es angebracht, sich für Soziales und Nachhaltigkeit einzusetzen. Unternehmen, die auf Corporate Social Responsibility setzen, haben bessere Karten bei den Konsumenten, die nun vermehrt darauf achten, dass Konzerne sich auch um Umweltbelange und Menschenrecht kümmern. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Influencer, die sehr darauf bedacht sind, ein hohes Ansehen bei ihrer Userbase zu genießen. Eine beispielhafte Kampagne hat Boxed Water vor einiger Zeit in Kooperation mit der National Forest Foundation ins Leben gerufen. Für jedes Posting, das den Hashtag #Retree enthielt, sollten jeweils zwei Bäume gepflanzt werden. Um die Reichweite für die Kampagne zu erhöhen, wurden Influencer engagiert, die mit der Verbeitung zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnten: Sie haben etwas für ihre Reputation getan und damit Geld verdient.

@aidanalexander engagierte sich für die #Retree-Kampagne von Boxed Water
@aidanalexander engagierte sich für die #Retree-Kampagne von Boxed Water. Mit nur einem Post erzielte er mehr als 32.000 Likes.

PR-Sprech vermeiden

Du hast also den richtigen Influencer für deine Kampagne ausgewählt und musst jetzt an ihn herantreten. Dabei solltest du versuchen, dein Anliegen so natürlich und persönlich wie es nur geht vorzutragen. Sie mit deinem Fachsprech zu langweilen führt in den seltensten Fällen zum Erfolg. Das Interesse weckst du am ehesten mit einer individuellen Ansprache (keine Massenmails versenden!), weshalb du deine Kampagne am besten ganz simpel darlegst und dem Influencer auch erklärst, warum die Wahl auf ihn gefallen ist. Dabei sollte auch deutlich werden, dass du dich im Vorwege mit ihm und seiner Arbeit auseinandergesetzt hast, indem du etwa auf seine vorangegangenen Zusammenarbeiten verweist.

Nicht fallen lassen

Das Schlechteste was du tun kannst, ist den Influencer nach getaner Arbeit fallen zu lassen und dich nie wieder, oder nur bei Bedarf bei ihm zu melden. Orientiere dich bei der Zusammenarbeit einfach immer an den Grundregeln zwischenmenschlicher Beziehungen und halte dir vor Augen, wie unhöflich und unpersönlich du es empfinden würdest, wenn dein Chef dich nach einem Projekt ignorieren würde. Bei Beziehungen mit Influencern solltest du langfristig denken und sie hin und wieder kontaktieren – auch um nur zu fragen, wie die Geschäfte so laufen.

Influencer solltest du mit deinen Inhalten überzeugen und dich auf Augenhöhe begeben. Sie wie ein Tempotaschentuch zu benutzen und fallen zu lassen, sobald sie ihre Arbeit getan haben ist keinesfalls der Weg, der dich zum Erfolg führt. Mit Influencern baust du in den meisten Fällen eine langfristige Beziehung auf, von der beide Seiten nur profitieren können. Daher solltest du dein Vorhaben von Anfang an richtig angehen und dir eine Strategie überlegen, mit der du die einflussreichen User auf deine Seite bekommst.

Kommentare aus der Community

Jörg Reisener am 23.07.2015 um 13:00 Uhr

Hallo Harriet,

es gibt einige Spezialanbieter, die z.B. bestimmte Zielgruppen um sich herum aufbauen.

Ich bin aber ein Fan davon, persönliche Kontakte aufzubauen und im Hintergrund ein eigenes CRM extra für den Bereich abzubilden, mit Hintergrundinformation zu jedem mit dem man einmal Kontakt hat. Und wenn bei weiteren Gesprächen weitere Informationen dazu kommen, diese dann auch bei dem Kontakt hinterlegen. Ist zwar eine mühselige Arbeit und auch zeitraubend, aber so weiß man recht viel über den Blogger und kann gezielter mit ihm kommunizieren und ihm auch passende Produkte zur Verfügung stellen.

Beste Grüße
Jörg

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Sarah am 22.07.2015 um 16:52 Uhr

Den meisten, die versuchen, Influencer Marketing zu betreiben, mangelt es vor allem an einem: Authentizität. Sinnlose Gastartikel oder Produktproben zu versenden reicht heute einfach nicht mehr, um gute Blogger als Influencer für sich zu gewinnen.
Da spielt schon alleine das Image einer Marke eine größere Rolle als irgendwelche besseren Give-Aways.

Antworten
Harriet Lemcke am 22.07.2015 um 15:25 Uhr

Moin Moin,

damit der Beitrag einen praktischen Nutzwert für interessierte Leser hat, hätte ich mir Links zu den angesprochenen Datenbanken für Influencer gewünscht.

Sonnige Grüße,
Harriet Lemcke

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