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Digitalpolitik
Facebooks Tracking verstößt gegen das Gesetz: Nicht eingeloggte User werden nach Opt-Out verfolgt

Facebooks Tracking verstößt gegen das Gesetz: Nicht eingeloggte User werden nach Opt-Out verfolgt

Anton Priebe | 31.03.15

Eine belgische Studie zeigt auf, dass Facebook seine Nutzer auch nach Opt-Out trackt und Daten sammelt, wenn diese nicht eingeloggt sind.

Nachdem am 30. Januar 2015 die neuen Bestimmungen für Facebook in Kraft traten, wollten es die Verfechter des Datenschutzes genauer wissen und gaben eine Studie in Auftrag, die nun anscheinend unlautere Praktiken des größten sozialen Netzwerks enthüllten. Laut den Wissenschaftlern werden auch nicht eingeloggte Nutzer und User, die der Verwendung ihrer Daten widersprochen haben, kanalübergreifend zwecks Auslieferung von Werbung getrackt.

„In violation of European law“

Die Studie wurde von der Belgian Privacy Commission (BPC) in Auftrag gegeben. Diese ist Teil einer Europäischen Taskforce aus belgischen, niederländischen und deutschen Datenschutzbeauftragten. Das Interdisciplinary Centre for Law and ICT (CRI) und das Centre for Intellectual Property Rights (CIR) der KU Leuven analysierte in Kooperation mit iMinds-SMIT der Vrije Universiteit Brussel die Vorgehensweise des Zuckerberg-Netzwerks beim Tracking. Jetzt wurden die Ergebnisse veröffentlicht und in dem dazugehörigen Blogpost der KU Lueven heißt es:

To be clear: the changes introduced in 2015 weren’t all that drastic. Most of Facebook’s “new” policies and terms are simply old practices made more explicit. Our analysis indicates, however, that Facebook is acting in violation of European law.

Nicht EU-konformes Tracking

In dem finalen Report „From social media service to advertising network“ schreiben die Forscher:

7. TRACKING
Facebook monitors its users in a variety of ways, both off and on Facebook. While Facebook provides users with high-level information about its tracking practices, we argue that the collection or use of device information envisaged by the 2015 DUP does not comply with the requirements of article 5(3) of the e-Privacy Directive, which requires free and informed prior consent before storing or accessing information on an individual’s device. Facebook also tracks non-users in a manner which violates article 5(3) of the e-Privacy Directive.

Zwei Probleme zeigen die Wissenschaftler im Besonderen auf:

  1. Das Opt-Out aus den Bestimmungen auf der Facebook-Seite sei zu versteckt, als dass die User diese problemlos finden könnten. Außerdem seien die dort enthaltenen Begriffe zu schwammig und die Informationen bezüglich des Verwendungszwecks der Daten zu dürftig.
  2. Nutzer in der EU müssen darüber hinaus der Nutzung ihrer Daten aktiv zustimmen, bevor diese über Cookie Dropping und dank der Interaktion mit den zahlreichen Social Plugins von Facebook ausgewertet werden. Die Cookies sorgten jedoch für einen Datenaustausch, wenn eine Interaktion mit dem Like Button ausbleibt – auch wenn ein User nicht eingeloggt ist, oder der Datennutzung widerspricht.

Das sind schlechte Neuigkeiten aus dem Hause Facebook und nicht das erste Mal, dass auf der EU-Ebene Probleme damit entstehen. Wir sind gespannt, wie das Social Network und die Vertreter der EU auf die Ergebnisse der Studie reagieren. Nach Informationen von The Next Web, bestritt ein Sprecher von Facebook die Vorwürfe zunächst und äußerte sich wie folgt:

This report contains factual inaccuracies. The authors have never contacted us, nor sought to clarify any assumptions upon which their report is based. Neither did they invite our comment on the report before making it public. We have explained in detail the inaccuracies in the earlier draft report (after it was published) directly to the Belgian DPA, who we understand commissioned it, and have offered to meet with them to explain why it is incorrect, but they have declined to meet or engage with us. However, we remain willing to engage with them and hope they will be prepared to update their work in due course.

Quelle: The Next Web

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