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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Linkbuilding-Services abgestraft: Rankseller und Teliad betroffen

Linkbuilding-Services abgestraft: Rankseller und Teliad betroffen

Marc Stahlmann | 18.08.14

Jetzt ist es raus. Google gab bekannt, dass zwei (nicht erwähnte) Linknetzwerke manuell abgestraft wurden. Rankseller und Teliad betroffen.

Johannes Mehlem, Mitarbeiter des deutschen Google Search Quality Teams, bestätigte heute um 10.22 Uhr, dass zwei Linknetzwerke manuelle Abstrafungen erhalten haben. Bereits am Wochenende gab es in den sozialen Netzwerken Vermutungen, dass viele Seiten Rankings verloren hatten. Dieser Verdacht wurde heute also bestätigt. Die Branche brodelte und diskutierte, wen es wohl getroffen hat.

Der Google+ Post von Johannes Mehlem:

Zwei sehr bekannte Linkbuilding-Services wurden mit Maßnahmen belegt

Es besteht ein starker Verdacht, dass das deutsche Portal Rankseller und der international agierende Anbieter Teliad betroffen sind. Der Verdacht entsteht vor allem durch eine simple Googlesuche nach dem jeweiligen Firmennamen.

Sucht man beispielsweise nach Rankseller, ist die eigentliche Unternehmensseite nicht mehr in den Suchergebnissen zu finden:

Rankseller
Kein Ergebnis mehr zu Rankseller (c) Google SERPs

Gleiches gilt für eine Suche nach Teliad.

Was bedeutet diese Abstrafung?

Die erwähnten Seiten Rankseller und Teliad sind jedoch keine, wie von Johannes Mehlem verkündet, klassischen Linknetzwerke. Vielmehr bieten Rankseller und Teliad einen Service über das Portal, durch den ein Linkkäufer mit einem Linkanbieter (Seitenbetreiber) in Kontakt treten kann und seinen Link über verschiedene Wege beim Anbieter unterbringen kann. Hier gibt es also logischerweise eine große Schnittmenge zu den von Google angemahntem unnatürlichem Linkaufbau.

Übers vergangene Woche wurden bereits einige Seiten abgestraft. Ob da ein Zusammenhang besteht kann nicht bewiesen werden, liegt jedoch nahe. Wer eine Nachricht in den Google Webmastertools mit folgendem Betreff  „Manuelle Maßnahme wegen unnatürlichen eingehenden oder ausgehenden Links“ erhalten hat, sollte sich Sorgen machen und Schritte zur Entwertung und Entfernung der beanstandeten Links einleiten.

Abstrafung Webmaster Tools
Solch eine Nachricht erreicht die Seiteninhaber abgestrafter Websites

Wie sehen die möglichen Folgen aus?

Die Aussage von Google, dass komplette „Linknetzwerke“ hochgenommen wurden lässt im Prinzip nur eine Möglichkeit zu. Wenn Google Teliad und Rankseller nach der Definition eines Linknetzwerkes einordnet, würde dies bedeuten, dass alle Seiten die jemals Links über diese Plattformen kauften oder verkauft von Abstrafungen betroffen sind oder noch rechnen können. Diese Folgen scheinen bei genauerer Betrachtung jedoch äußerst unwahrscheinlich. Denn es würde bedeuten, dass Google Zugriff auf die komplette Kundenliste von Rankseller und Teliad hätte. Zusätzlich muss gesagt werden, dass Google in den seltensten Fällen blind ganze Netzwerke abstraft. Die Abstrafungen finden manuell statt und die Fälle werden gesondert betrachtet und eingeschätzt. Die gesetzten und über die Plattformen vermittelten Links sind äußerlich nicht einer Plattform zuzuordnen, denn die Plattformen dienen als externen Vermittler zwischen Käufer und Anbieter. Mit Berücksichtigung dieser Fakten, sind die Folgen und Ausmaße zum jetzigen Zeitpunkt also nicht endgültig zu definieren. Vom Ausmaß bzw. der Summe der abgestraften Seiten dürfte wohl relativ gering ausfallen. Vereinzelt ist es und wird es noch zu Abstrafungen einiger Seiten (kommen). Google kann z.Bsp. bei Rankseller die gelisteten Seiten auswerten da hier der Verdacht des Linkverkaufs natürlich nahe liegt.

Google treibt Maßnahmen zur Gewährleistung hoher Qualität und Relevanz der Suchergebnisse voran

Es ist nichts Neues, dass Google insbesondere den unnatürlichen Links seit geraumer Zeit den Kampf angesagt und entschlossen gegen bezahlte und/oder unnatürliche Links vorgeht. Somit wäre eine Abstrafung solcher Plattforme und der dortigen Akteure nur eine folgerichtige und logische Maßnahme. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie folgenschwer diese Abstrafungen für die Plattformen und die Seiten der Kunden seien werden. Julian Barkow, Geschäftsführer der SEO-Agentur SeoSeo, rät: „Linkaufbau über diese Netzwerke ist keine nachhaltige SEO-Taktik. Jeder der diese und andere Netzwerke viel genutzt hat sollte anfangen sein Linkprofil zu bereinigen, bevor man abgestraft wird.“

Update 12.25 Uhr:

Rankseller bestätigt auf Anfrage von OnlineMarketing.de, dass zwar die eigene Internetseite in den Googlesuchergebnissen abgestraft wurde, weitere Maßnahmen allerdings nicht getroffen wurden. Somit sind auch keine Kundenseiten betroffen, da Rankseller nicht als klassisches Linknetzwerk agiert.

Update 18.15 Uhr:

Auch teliad reagierte gegenüber OnlineMarketing.de jetzt mit einer offiziellen Pressemitteilung und klärte die, wie auch schon im Artikel vermutete, Situation auf. Auszug aus der Meldung:

„Wir können an dieser Stelle lediglich bestätigen, dass die teliad-Webseite vorübergehend nicht mehr über Google-Suchanfragen zu finden ist. Wir haben natürlich bereits intensiv unser Portfolio analysiert, inwiefern unsere Kunden mit ihren Angeboten und Buchungen betroffen sind. Lediglich bei ca. 1 % unserer Kunden haben wir signifikante Bewegungen von PageRank oder Sichtbarkeitswerten in beide Richtungen feststellen können. […]  Die Dienstleistungen von teliad beschränken sich auf die Vermittlung von Buchungsanfragen. […] Aus diesem Grund beschränkt sich die PR-wirksame Google-Maßnahme auf einen Verlust der Rankings unserer eigenen Domains (teliad.de und internationale Varianten), über den wir selbstverständlich nicht erfreut sind. Dies hat jedoch keinerlei Auswirkungen auf unser Angebotsportfolio, sowie auf unsere Produkte und Dienstleistungen.“

Dieser Artikel wird laufend geupdatet.

Kommentare aus der Community

Paul am 22.10.2014 um 22:17 Uhr

@Manfred

Das finde ich aber auch. Der größte Linkverkäufer ist Google selber. Jetzt werden bestimmt wieder mehr Adwords-Anzeigen gebucht.

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Manfred am 20.08.2014 um 18:01 Uhr

Google macht das nicht wirklich richtig. Einerseits bestrafen die alle Versuche von Firmen sich Vorteile zu verschaffen. Auch Marketing/Werbung ist der Versuch sich Vorteile zu verschaffen. Und damit verdient Google sein Geld. Desweiteren haben die sich in viele politische Auschuesse reingemogelt um die Politik in ihrem Sinne zu manipulieren. Auch Google macht viel Marketing/Werbung und PR um sich Vorteile zu verschaffen. Das Problem ist wohl eher, daß sich Google ob seiner Macht über Gesetze hinwegsetzt und diese in ihrem eigenen Interesse neu definiert.

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Horrorfilm Fan Christian Ehlert am 20.08.2014 um 16:13 Uhr

Ich finde Google macht es diesbezüglich richtig. Wer durch solche Massnahmen sich gute Rankings verschafft, gehört dauerhaft abgestraft.

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Duckel am 19.08.2014 um 22:02 Uhr

Durch Disavow und Co. kommt Google dem Ziel immer näher. Wieviele verschreckte Webmaster werden wohl nun erneut eine neue Welle an linkverkaufenden Seiten inkl. Begründung an Google melden?

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tom am 19.08.2014 um 20:04 Uhr

Auch ich habe Liebesbriefe von google erhalten, nutze aber weder chrome noch gmail. Die Vermutung liegt nahe, dass google über teliad an die URLs gekommen ist..

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Hans am 15.09.2014 um 11:11 Uhr

Google könnte auch selbst eine Kampagne zum Schein gebucht haben.

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Mr. Mister am 19.08.2014 um 15:58 Uhr

Hallo, auch uns hat es getroffen (8 Seiten) zumindest die Mails vom Webmastertool. Einen Rankingverlust können wir aber nicht verzeichnen.

Die Frage die sich das ganze Web ja stellt ist: Woher will Google von einer Zusammenarbeit mit Teliad/Rankseller wissen. Eine Erlärung könnte sein: Chrome und GMail. Für Google dürfte es ja ein Leichtes sein, die lesbaren URLs über den hauseigenen Browser zu filtern und ebenso die Mails von Teliad und Rankseller aussoritieren, die über GMail laufen …. nur so eine Verschwörungs-Idee. Don’t be evil.

Was denkt Ihr?

Antworten
cult am 19.08.2014 um 15:00 Uhr

Hallo,

4 Seiten sind betroffen. Habe Mails von WEBMASTERTOOLS erhalten mit dem Hinweis von unnatürlichen Links. Die Frage nun, wie kann Google das bewerten? Die checkt den teliad und rankseller Bot, der die Links auf der Seite oder Blog prüft?

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Hans am 15.09.2014 um 11:10 Uhr

Google hat definitiv Daten über Advertizer/Publisher. Frage ist nur woher?

Antworten
Frank am 19.08.2014 um 13:23 Uhr

Alle unsere auf teliad eingetragenen Blogs hat es erwischt und Google hat am Sonntag manuelle Maßnamen ergriffen

Antworten
Steffen am 19.08.2014 um 13:08 Uhr

Ranksider gibt sich offiziell nicht als „Marktplatz für Linkaufbau“ sondern für Social Marketing aus… Das könnte sie (vorerst) gerettet haben.

Antworten
Kojak am 19.08.2014 um 12:11 Uhr

Habe auf beiden Seiten gebucht und eine Email am Sonntag um 9:00 bekommen. Demzufolge sind tatsächlich auch Kundenseiten betroffen.
Da auf den Blogs kein offensichtlicher Footprint ist, der die Blogs in Zusammenhang mit Teliad oder Rankseller bringt, würde ich gerne wissen, wie Google die Blogs auf die beiden Provider schlüsselt?

Antworten
Hans am 15.09.2014 um 11:09 Uhr

Google muss irgendwie an die Daten gekommen sein. Habe auch eine Mail bekommen von einigen die da gebucht haben.

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Pasqual am 19.08.2014 um 11:05 Uhr

Dann ist die Abstrafung von Ranksider wohl nur noch eine Frag der Zeit, ist ja der gleiche Service im Endeffekt.

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Remo am 19.08.2014 um 01:28 Uhr

Es ist die Frage, warum Google hier solange nichts gemacht hat. Es kann nicht geglaubt werden, daß Google nicht aufgefallen ist, daß bestimmte Marken / Firmen eine unnatürliche Linkstruktur haben. Letztendlich scheint sich jetzt das Gelechze nach Links mit hohem PR und hoher Sichtbarkeit nicht bezahlt zu machen. Denn die Linkstruktur wird mit einer solchen Konzentration auf Eingänge von Links mit hohem PR usw. unnatürlich.

Aber zurück zur Eingangsfrage: Warum hat Google bloß solange nichts gemacht? Frag nur ich mich das?

Es könnte ein Grund sein, daß durch diese aktuelle Maßnahme Domänen-Namen gegenüber der Google-Suche an Bedeutung gewinnen. Nehmen wir z. B. eine Domäne wie SchweizerFranken.ch. Selbst eine solche Premium-Domäne ist für sich genommen kaum etwas wert für einen Anbieter, wenn sie nicht bei Google weit oben ist (was hier nicht der Fall, aber z. B. bei Schweizer-Franken.ch mit Bindestrich so ist)

Der Domänenmarkt ist dadurch, daß die Leute nicht mehr Domänennamen eingeben sondern über die Google-Suche gehen und nur noch den Suchbegriff eingeben, stark verändert worden. Zugunsten von Google-Suche und zuungunsten von Domänen-Namen (domain names).

Der einzige Grund, warum die Preise von Domänennamen weiterhin stiegen und steigen, lag und liegt darin, daß es jede gute Preium-Domäne nur einmal gibt mit jeder Länder-Endung. Schrottdomänen mit 123 vorne dran oder hintendran oder Bandwurmdomänen haben jedoch massiv an Wert verloren wegen der Verschiebung hin zur Google-Suche.

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Csaba am 18.08.2014 um 23:28 Uhr

Also in Google.at ist Teliad noch dinn… auf der dritten Seite…sogar mit 2 unterschiedlichen Domains!

Eines davon ist sogar die DE-Domain…entweder ist die Strafe aufgehoben, oder noch nicht komplett…

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perfect-seo.de am 18.08.2014 um 20:04 Uhr

Na ja, da hat es die beiden erwischt aber auf deren Kunden und Publisher und bereits gehandelte Links und in Zukunft zu handelne Links dürfte das keine Auswirkung haben.

Google wird ja sicherlich nicht die Daten der Publisher und Kunden der Linkhandels Vermittler haben.

Grüße
Lothar

P.s ich habe mich der News auch in meinem Blog angenommen.
http://perfect-seo.de/rankseller-und-teliad-von-google-abgestraft.php

Und euren Beitrag dort verlinkt. Ich hoffe das dies in eurem Sinne ist. Wenn nicht bitte kurz sagen.

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