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Social Media Marketing
Twitter und SoundCloud: Ein wenig sinnvoller Kauf

Twitter und SoundCloud: Ein wenig sinnvoller Kauf

Atilla Wohllebe | 21.05.14

Twitter zeigte Interesse an Soundcloud und erwog den Kauf des Start Up. Hintergründe, Preise und weshalb es gut war, dass der Deal platzte.

Twitter liebäugelte offenbar mit SoundCloud

Der US Kurznachrichtendienst Twitter hat wohl starkes Interesse daran gezeigt, die Werbeplattform für Musiker, SoundCloud, zu kaufen. Auf Soundcloud können Bands, Songwriter, DJ’s und andere Musiker ihre Werke hochladen und so einer weltweiten Hörergemeinde zur Verfügung stellen. Techcrunch berichtet mit Verweis auf den Spiegel, dass der Deal mittlerweile vom Tisch sein soll – Twitter wird SoundCloud wohl nicht kaufen. Doch woher kam das Interesse Twitters an SoundCloud?

Twitter hat mit seinem Börsengang rund zwei Milliarden US Dollar eingesammelt, kämpft allerdings noch immer mit der Profitabilität: Das soziale Netzwerk, was nach dem Börsengang mit rund 25 Milliarden US Dollar bewertet wird, erzielte dank seiner rund 240 Millionen Nutzer im Jahr 2013 gerade einmal 665 Millionen US Dollar Umsatz. Verschiedene Ansätze seitens Twitter, Unternehmen mehr Werbeformate zur Verfügung zu stellen, sind zwar gut angelaufen, scheinen der Firma mit dem blauen Vogel allerdings noch nicht zu reichen. Warum also SoundCloud kaufen? Und warum eigentlich nicht?

Twitter nicht das erste Mal in der Musikbranche unterwegs

Mit Unternehmen, die Musik ins World Wide Web bringen, hat Twitter mittlerweile Erfahrung: Nach dem Kauf von We Are Hunted im Jahr 2013 präsentierte Twitter den Dienst unter dem Namen #music mit neu veröffentlichten Songs und Charts auf Basis von Tweets. Mittlerweile wirkt der entsprechende Twitter Account eher wie ein Aggregator für Musik Themen auf Twitter.

Was aber wäre mit SoundCloud anzufangen? Twitter würde Publikum auch außerhalb des eigentlichen Kurznachrichtendienstes ansprechen können und hätte damit auch entsprechende Daten zur Verfügung. Zusätzlich könnte sich Twitter als (wirklich und wortwörtliches) modernes Medienunternehmen positionieren und speziell für die Musik- und Kunst-Branche maßgeschneiderte Werbeformate bieten. TechCrunch glaubt sogar an eine YouTube-ähnliche Aufmachung von SoundCloud und schätzt die Chancen gut ein, dass Künstler Traffic in Richtung SoundCloud lotsen, um anschließend von den dort generierten Werbeeinnahmen anteilig zu profitieren:

The ideal situation would see Twitter providing SoundCloud with the muscle and runway to become a YouTube-esque publishing platform. Artists would be incentivized to drive traffic there because they’d receive a share of the ad revenue.

Aber mal im Ernst: Was hat Twitter mit der Idee zu tun? SoundCloud kann ein entsprechendes Werbenetzwerk auch selbst gründen, um daran zu verdienen. Aus Sicht von SoundCloud und dem Fall vorausgesetzt, das Unternehmen kann sich seinen Käufer aussuchen, wäre an dieser Stelle doch das Unternehmen, das auch schon YouTube besitzt, womöglich der bessere Partner – nämlich Google.

Twitter fokussiert sich besser auf sich selbst, anstatt auf SoundCloud

Wäre ein SoundCloud Kauf für Twitter also sinnvoll? Vielleicht. Immerhin würde es das Unternehmen auf ein zweites, aktuell sehr erfolgreiches Standbein stellen. Und genau da liegt das Problem: SoundCloud bietet einen Service, der vermutlich innerhalb weniger Tage durch andere, deutlich größere Unternehmen der Social Media Branche substituierbar ist. YouTube und Facebook bieten beide eine Videofunktion. Das Erweitern der Dienste um eine Musik Streaming Funktion wäre ein leichtes und das Publikum riesig. Das würde die Musiker ebenfalls anziehen und SoundCloud, egal, ob eigenständig oder zu Twitter gehörig, wäre innerhalb von wenigen Stunden tot.

Hätte Twitter doch zuschlagen sollen? Wie schätzt ihr die Zukunft von SoundCloud ein?

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