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Bald schon Werbung in ChatGPT: OpenAI bricht offenbar mit dem eigenen Prinzip
© Steve Jurvetson, Wikimedia Commons, CC BY 2.0 und OpenAI via Canva

Bald schon Werbung in ChatGPT: OpenAI bricht offenbar mit dem eigenen Prinzip

Larissa Ceccio | 06.10.25

Nach anfänglicher Zurückhaltung folgt nun der Kurswechsel: Trotz Sam Altmans erklärtem Werbehass will OpenAI kostenlose Nutzer:innen von ChatGPT monetarisieren. Interne Pläne zeigen, dass Werbung bereits 2026 Realität werden könnte.

Lange galt Sam Altman als Verfechter eines klaren Geschäftsmodells ohne Werbung. Der CEO von OpenAI sagte einst im Podcast des MIT-Forschers und KI-Experten Lex Fridman, er „habe Werbung immer gehasst“ und wolle nicht, dass Antworten in ChatGPT durch Werbekund:innen beeinflusst werden. Doch ein Bericht von Search Engine Land, der sich auf interne Dokumente von OpenAI beruft, deutet nun darauf hin, dass das Unternehmen selbst diesen Kurs überdenkt.

Wir haben bereits über die Entwicklungen rund um OpenAIs mögliche Werbepläne berichtet. Die neuen Informationen lassen inzwischen erkennen, dass diese Überlegungen offenbar konkreter werden.



OpenAI:
Werbung als nächster großer Schritt zur KI-Monetarisierung?

© OpenAI
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OpenAI rechnet ab 2026 mit Werbeeinnahmen

Wie der Publisher The Information berichtet, erwartet OpenAI bis 2029 Umsätze von über 125 Milliarden US-Dollar. In den internen Prognosen taucht erstmals auch der Begriff „free user monetization“ auf, wie der Search-Experte Juan González Villa auf X erläuterte.

Diese neue Umsatzkategorie soll laut Prognosen bereits 2026 rund eine Milliarde US-Dollar einbringen und bis 2029 auf etwa 25 Milliarden US-Dollar anwachsen. Branchenbeobachter:innen werten das als klares Indiz dafür, dass OpenAI künftig auch kostenlose Nutzer:innen von ChatGPT über Werbung oder andere kommerzielle Formate monetarisieren will.

OpenAI wägt Werbeoptionen ab, bleibt aber vorsichtig

Die Diskussion um Werbung wird intern von Führungskräften wie Sarah Friar und dem Chief Product Officer Kevin Weil vorangetrieben, beide mit langjähriger Erfahrung im Werbebereich, etwa bei Instagram. Im Mai kam außerdem Shivakumar Venkataraman von Google hinzu, um den Bereich Suchmaschinenwerbung zu leiten.

Noch im Dezember 2024 erklärte Friar in einem Interview mit der Financial Times, OpenAI habe derzeit keine konkreten Pläne, Werbung aktiv umzusetzen. Sie betonte zugleich, das Unternehmen sehe „erhebliche Chancen im bestehenden Geschäftsmodell“, sei aber grundsätzlich offen für zusätzliche Einnahmequellen. Im selben Gespräch sagte die Finanzchefin jedoch auch, OpenAI werde „überlegt abwägen, wann und wo“ Werbung eingesetzt werde, und schloss diese Option nicht vollständig aus. Der Bericht hob zudem hervor, dass OpenAI gezielt Fachkräfte aus dem Werbebereich, etwa von Google und Meta, angeworben habe, um das Thema strategisch vorzubereiten. Vor dem Hintergrund der nun veröffentlichten Prognosen zur Monetarisierung kostenloser Nutzer:innen ab 2026 wirkt diese Einschätzung heute überholt. Sie deutet darauf hin, dass OpenAI die eigene Position zur Integration von Werbung in den vergangenen Monaten deutlich konkretisiert hat.

Trotz steigender Abozahlen und wachsender Nachfrage aus der Wirtschaft arbeitet das Unternehmen weiterhin defizitär. Wie The Information berichtet, lag das Minus im Jahr 2024 bei rund fünf Milliarden US-Dollar, während die Umsätze etwa 3,7 Milliarden US-Dollar erreichten. Offiziell bestätigt sind diese Zahlen jedoch nicht. Laut einem aktuellen Bericht von Reuters erzielte OpenAI in der ersten Jahreshälfte 2025 rund 4,3 Milliarden US-Dollar Umsatz, wobei weiterhin hohe Kosten für Forschung und Entwicklung anfielen. Diese Daten deuten darauf hin, dass OpenAI auch 2025 noch nicht profitabel ist, zumindest im operativen Geschäft.

Vor diesem Hintergrund erscheint es plausibel, dass OpenAI mittelfristig auch kostenlose Angebote monetarisiert. Dieser Schritt liegt wirtschaftlich nahe, könnte das bisher werbefreie Nutzer:innenerlebnis jedoch grundlegend verändern.

Zwischen Idealismus und wirtschaftlicher Realität

OpenAI wächst derzeit rasant. Die Entwicklung von GPT-5 und Investitionen in Projekte wie die neue Sora 2 App treiben die Rechen- und Energiekosten weiter in die Höhe, was die Einnahmen bislang übersteigt. Parallel erweitert das Unternehmen die eigene technologische Basis massiv. Berichten zufolge plant OpenAI, KI-Prozessoren von NVIDIA in großem Umfang zu erwerben. Das Chip-Unternehmen soll im Gegenzug rund 100 Milliarden US-Dollar investieren und damit zu einem der größten Stakeholder werden. Etwa zehn Gigawatt Rechenleistung sollen exklusiv für OpenAIs Next-Gen-Infrastruktur bereitstehen. Diese Kapazität ist notwendig, um komplexe Modelle wie Sora künftig im großen Maßstab zu betreiben.

Der Launch von Sora 2 und der zugehörigen KI-Social-App wird bereits als „ChatGPT-Moment für Videos“ bezeichnet. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass OpenAI die eigene Innovationsstrategie konsequent ausbaut. Sicherlich auch, um neue Einnahmequellen zu erschließen.



„ChatGPT-Moment für Videos“:
OpenAI launcht Sora 2 und KI-only Social App

Ein Kampfkünstler steht in einem Teich und hält einen Holzstab, während farbige Fische um ihn schwimmen. Im Hintergrund sind Bäume, Sträucher und eine Brücke zu sehen.
© OpenAI via Canva


Vertrauensfrage für das KI-Zeitalter

Ob Werbung in ChatGPT das Vertrauen der Nutzer:innen gefährdet, hängt stark davon ab, wie OpenAI die Umsetzung gestaltet. Sam Altman warnte bereits vor „dystopischen Szenarien“, in denen KI-Tools Empfehlungen geben, die nicht auf Fakten, sondern auf Werbeinteressen beruhen. Für OpenAI besteht die Herausforderung darin, kommerzielle Interessen klar zu kennzeichnen und gleichzeitig die inhaltliche Unabhängigkeit der Antworten zu bewahren.

Wettbewerber:innen wie Google mit den AI Overviews und Microsoft mit Copilot machen bereits vor, dass KI-Systeme längst als Werbeplattformen funktionieren. Trotz der wiederholten Vorbehalte von Sam Altman deutet vieles darauf hin, dass auch OpenAI diesem Kurs folgt, um wirtschaftlich nachhaltig zu werden. Mit rund 600 Millionen aktiven Nutzer:innen pro Monat bietet ChatGPT enormes Potenzial für Werbekund:innen, von Tech-Unternehmen bis zu globalen Marken.

Kommentare aus der Community

Serif am 07.10.2025 um 15:56 Uhr

Die ganze Ki müsste endlich mal reguliert und zentralisiert werden. Sonst werden viele Invests unnötig verbrannt und das gleiche Rad ständig neu erfunden. Kİ sollte keine Menschen und Jobs ersetzen, sondern als Stütze für Menschen dienen. Ohne Menschen brauchen wir auch keine Kİ. jeder von uns benötigt einen Job bzw. vernünftige und ausreichende einkommensquellen damit wir alle uns erfüllen und so leben können wie wir es wollen. dazu müssen wir stellen und Jobs um Einkünfte vor der Kai schützen und auch Unternehmen je nach ihren umsetzen mit gewissen Jobs für Menschen bzw für den Löhne und Gehälter die sie an Menschen zahlen müssen egal ob diese bei Ihnen arbeiten müssen oder nicht einfach nur dadurch dass sie Geld verdienen müssten sie einigen Menschen umsatzmäßig oder gewinnmäßig etwas auszahlen. Rücksicht auf Mensch Tier leben und Natur ist extrem wichtig und für diese genannten Punkte müssen wir freiräume lassen, so dass sich jeder so entwickeln kann wie es seiner Natur und seinen Vorstellungen entspricht. caillier Roboter und Maschinen sollen Hilfsmittel sein aber nicht das Thema um es geht das Thema um welche um welches es geht soll Mensch Natur tierleben sein und wie wir diese fördern sowie erweitern können. es muss einem jeden Einsatz von Kai und von Robotern und Menschen eine ethikkommission freigesetzt werden so dass Mensch Tier leben und Natur nicht da drunter leiden und auf keinen Fall auch Jobs so dass dadurch auch Jobs für Menschen in anderen Bereichen z.b außerhalb der Technologie in freizeitbereichen bezahlt und bereitgestellt werden so dass Sie Ihr Geld dann dort verdienen und diese Jobs müssen dann von der Kai bezahlt werden so viele Stellen wie die Kilt so viele Stellen müssen Sie uns zwar dauerhaft woanders zur Verfügung stellen somit werde die KI extrem nützlich und der Mensch würde sich in dem Bereichen wo er sich am besten fühlt und wo er seine Stärken hat ausleben und sich sicher und wohl fühlen und sich auf die Zukunft freuen statt dass er von der Zukunft Angst hat weil KI Roboter und Maschinen Ihn immer mehr überflüssig machen, der Mensch bzw die Tiere sind dann nicht nur überflüssig sondern sie sind ja auch dann wirklich ressourcenfresser die Energie benötigen die Wärme oder die Kälte benötigen die einen Dach über den Kopf benötigen die Licht benötigen die Wärme benötigen die krank werden die nicht ständig arbeiten können und so weiter aber diese Welt und diese Kai und diese Maschinen haben Menschen erfunden und deshalb sollten Sie auch den Menschen dienen.

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