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Neuer Mindestlohn von 12,82 Euro: Reicht das?

Neuer Mindestlohn von 12,82 Euro: Reicht das?

Caroline Immer | 29.06.23

Der Mindestlohn soll 2024 und 2025 in zwei Schritten auf 12,82 Euro die Stunde angehoben werden. Angesichts der Inflation kritisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund die Entscheidung scharf – während einige Verbände sich gegen eine Erhöhung aussprechen.

Nachdem der Mindestlohn 2015 mit einem Betrag von 8,50 Euro brutto die Stunde eingeführt wurde, folgte 2022 die bis dato größte Erhöhung auf 12 Euro. Entgegen Befürchtungen seitens der Wirtschaft sorgt der Mindestlohn nicht nur für eine fairere Bezahlung, sondern konnte auch die Produktivität nachweislich steigern. Nun hat die Mindestlohnkommission eine abermalige Erhöhung in zwei Schritten angekündigt. Am 1. Januar 2024 soll der Mindestlohn auf 12,41 Euro ansteigen. Ein Jahr später folgt, so der Plan, eine weitere Erhöhung auf 12,82 Euro.


Gewerkschaften sind enttäuscht

Der Deutsche Gewerkschaftsbund bezeichnet den Entschluss als „absolut enttäuschend“. Aufgrund der hohen Inflation und den stetig steigenden Kosten, insbesondere von Energie und Lebensmitteln, hatten die Gewerkschaften eine Erhöhung auf mindestens 13,50 Euro gefordert – wurden beim Votum jedoch überstimmt. DGB-Vorstandsmitglied und Mitglied der Mindestlohnkommission Stefan Körzell erklärt:

Mit diesem Beschluss erleiden die fast sechs Millionen Mindestlohnbeschäftigten einen enormen Reallohnverlust. Die Mindestlohnkommission wird damit nicht ihrer Aufgabe gerecht, den gesetzlich geforderten Mindestschutz für Arbeitnehmer*innen zu gewährleisten.

Diese Verbände kritisieren die Erhöhung

Während der Deutsche Gewerkschaftsbund eine stärkere Erhöhung fördert, sprechen sich einige Verbände insgesamt gegen eine Steigerung des Mindestlohns aus. So hält der bayerische Landesgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Thomas Geppert eine weitere Anhebung für falsch:

Wir werden die Mitarbeiter irgendwann nicht mehr bezahlen können, weil es sich ja vom untersten bis zum obersten durchzieht, diese Lohnsteigerungsspirale. Dann werden wir Betriebe haben, die in Existenznot kommen.

Der Bayerische Bauernverband bezeichnet die Erhöhung, gerade im Bereich des Obst-, Gemüse- und Weinanbaus, sogar als unzumutbar – niedrigere Mindestlöhne im Ausland würden für einen Verlust von Betrieben hierzulande sorgen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände sieht in der Entscheidung „eine Abwägung der aktuellen tarifpolitischen Herausforderungen und der gemeinsamen staatspolitischen Verantwortung“.



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© Mathieu Stern – Unsplash

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