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5 Tipps für die perfekte Workation

5 Tipps für die perfekte Workation

Ein Gastbeitrag von Lucas Bauche | 25.07.22

Lucas Bauche, Co-Gründer von awork, hat eine sechswöchige Workation auf Bali hinter sich und gibt aus seiner Erfahrung heraus fünf ultimative Tipps für die optimale Planung und Umsetzung einer Workation.

Workation, sprich die Kombination von Arbeit und Urlaub, ist auch in diesem Jahr ein echter Trend. Immer mehr Arbeitnehmer:innen wünschen sich, ihren Arbeitsort flexibel zu wählen und auch mal temporär aus der Ferienwohnung oder dem Campingbus zu arbeiten. Viele gehen jedoch genau diesem Wunsch nicht aktiv nach. Eine Studie von Yougov im Auftrag von Slack zeigte jüngst, dass zwar 48 Prozent der Befragten gerne für eine gewisse Zeit von einem Urlaubsort aus arbeiten würden, genutzt wurde diese Möglichkeit jedoch nur von sieben Prozent. Die Unsicherheit, wie der:die Vorgesetzte auf den Vertrauensurlaub reagiert und was es für eine gelungene Workation braucht, sind häufige Hürden.

Genau diese Hürden gilt es zu überwinden, denn für effektives Arbeiten braucht es nicht zwangsweise das Büro oder den heimischen Schreibtisch. Wie eine Workation reibungslos funktionieren kann und welche Dinge es besonders zu beachten gilt, erfährst du in diesem Artikel. Mit den folgenden fünf Tipps bist du für deine Workation bestens ausgerüstet.

Mache keine Pläne, aber plane deinen Trip

Man weiß im Vorhinein nie so richtig, was einen vor Ort erwartet. Zu viele Pläne, was man alles sehen und unternehmen möchte, können zu aufkommendem Stress führen, sodass man sich schlussendlich zwischen FOMO (Fear of missing out) und der eigentlichen Arbeitsverpflichtung wiederfindet. Daher ist es sinnvoller, sich vorab weniger vorzunehmen, erstmal anzukommen, seinen Workflow vor Ort zu finden und dann weitere Unternehmungen drumherum zu planen. Was allerdings im Falle einer Workation zwangsläufig einer guten Vorausplanung bedarf, ist die Wohn- und Arbeitssituation. Hierbei sind folgende Fragen entscheidend: 

  • Wo möchte ich wohnen und arbeiten?
  • Kann ich mich dort auch gut konzentrieren und produktiv arbeiten?
  • Fühle ich mich wohl?
  • Wie ist die Internet-, Strom- und Essenssituation vor Ort?

Go social or go alone – aber entscheide dich

Während meiner Workation auf Bali habe ich mich für ein geselliges Beisammensein entschieden und bin explizit in eine Wohngemeinschaft (Coliving Community) gezogen, bei der ich wusste, dass dort Leute in meinem Alter sind, die ebenfalls remote arbeiten. Wir haben viel Zeit zusammen verbracht, beispielsweise in den Mittagspausen, zum Abendessen oder auf Wochenendausflügen – quasi als Kolleg:innen-Ersatz. Vor zwei Jahren habe ich ganz gegenteilig eine Workation in London gemacht und mich explizit gegen einen Social-Fokus entschieden. Ich hatte einige Bücher dabei, mir ein paar Aktivitäten vorgenommen und Themen zum Nachdenken mitgebracht. An den Abenden habe ich mich dann immer in aller Ruhe meinen Themen gewidmet. 

Sowohl das eine als auch das andere hat seine Vorzüge, braucht aber jeweils eine gewisse Vorplanung. Während der Workation sollte bestenfalls nicht das Gefühl aufkommen, dass man gerade nicht das bekommt, was einem eigentlich vorschwebt – zum Beispiel unter Leuten zu sein, obwohl man sich für eine eher einsame Wohn-Location entschieden hat und allein vom Balkon aus arbeitet. Es gilt also bereits im Vorhinein die Frage zu klären: Möchte ich mich in einer sozialen Umgebung mit anderen Personen bewegen oder lieber allein arbeiten?

Finde neue Routinen, um produktiv arbeiten zu können

Meine Routine auf Bali unterschied sich stark von meinem Alltag zu Hause. Man muss sich auf einmal relativ wenig um normale Alltagsdinge kümmern, wie in manchen Fällen beispielsweise den Haushalt. Sobald die Arbeit geschafft ist, hat man meist komplett frei und keinerlei oder kaum Verpflichtungen.

Damit es jedoch trotzdem möglich ist, sich gut auf die Arbeit zu konzentrieren, ist es ratsam, ein paar Routinen zu etablieren. Auf diese Weise stresst man sich nicht jeden Tag mit den Gedanken, von wo aus man arbeitet, ob man alles hat, was man braucht, wo man etwas zu essen herbekommt, wo man seine Abende verbringt, und so weiter. Routinen helfen also insgesamt, eine gewisse Stabilität aufzubauen, auch wenn sie sich gut und gerne alle paar Tage ändern können.

Genieße die Zeit, aber langsam

Bringt man eine lange Liste an Unternehmungen und Dingen mit, die man direkt in den ersten Tagen sehen und erleben möchte, macht es Sinn, die Workation am Anfang mit ein bisschen Urlaub zu kombinieren. Meine Empfehlung: Alles einfach etwas langsamer angehen. Ist man einige Wochen an einem bestimmten Ort, bleibt genug Zeit, alles kennenzulernen, ganz ohne Hektik – die Menschen, das Essen, verschiedene Orte, Läden und Events, den gesamten Vibe. Nach ein paar Wochen ist man meist angekommen und bewegt sich fast wie ein Local, hat seine Lieblingsplätze, neue Freund:innen, weiß, wo man was im Supermarkt findet und wird insgesamt entspannter.

It’s not about cheating your boss (making, without taking, holidays) nor is it about your boss cheating you (working while being on holiday) – es geht einfach darum, regulär weiterzuarbeiten, nur von einem anderen Ort, aber mit gleicher Intensität. Die neue Umgebung sollte dabei als Inspirationsquelle und zum Tanken von Erfahrungen und Energie genutzt werden. 

Sorge für passende Arbeitsbedingungen

Ein gesundes Maß an Disziplin ist auch bei einer Workation wichtig, insbesondere wenn man innerhalb seiner heimischen Zeitzone arbeitet – Stichwort Nachtarbeit (machen viele, ist aber nicht unbedingt die beste Lösung). Ebenso ist es wichtig, sich vor und während der Workation mit seinem Team abzustimmen, damit alle Bescheid wissen und der Kooperations- und Synchronisations-Modus klar ist. Zudem ist es sinnvoll, eine Retrospektive mit dem Team zu machen, sobald man wieder da ist, um zu schauen, was die Leute gestört hat und was künftig besser laufen könnte.

Last but not Least spielt auch die gesamte (technische) Ausstattung eine entscheidende Rolle. Hier sind vor allem Tools und Plattformen zum gemeinsamen Remote und asynchronen Arbeiten essentiell. Weitere technische Must-haves sind unter anderem ein vernünftiges Mikrofon, Kopfhörer, Laptopständer, Mehrfachstecker, Steckdosen-Adapter und was sonst noch individuell gebraucht wird, um produktiv arbeiten zu können.

Kommentare aus der Community

Chris Boenig am 01.08.2022 um 13:58 Uhr

Super Tipps, danke! Ich habe auf unserem Portugal Roadtrip und Nordkap Roadtrip jeweils 3 Wochen während des Reisens gearbeitet. Hier meine Top 4 Tipps:

1. Bereite die Reise gut vor. Route geplant? Alle Unterkünfte gebucht? Mögliche Aktivitäten rausgesucht? Alle Software, die du fürs arbeiten unterwegs brauchst installiert? So hast du während der Reise mehr Zeit und weniger Stress.

2. Vergiss deinen normalen Arbeitsrhythmus. Arbeite in Pausen und immer dann wenn es gerade passt. Je früher am Tag, desto besser. Dann ist es geschafft und man kann die Reise mehr genießen.

3. Mach dir einen abgespeckten Tagesplan für Reisen nur mit den wichtigsten Aufgaben (EPAs). Man schafft einfach nicht so viel wie zuhause. Das ist ganz klar, weil: Weniger Fokus und Arbeitszeit

4. Mach dir auf der Reise allgemein weniger Stress (mehr Pausen). Nicht zu viele Aktivitäten vornehmen. Geh es entspannter an, das macht es deutlich angenehmer.

Dafür bekommt man auf Reisen sehr viele coole neue Ideen, Bilder, Motivation, Beweise …

Improvisieren ist hier der Schlüssel.

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