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Digitalpolitik
Deutsche sind fast den halben Tag am Bildschirm

Deutsche sind fast den halben Tag am Bildschirm

Kathrin Pfeiffer | 28.01.22

Angst vor Fake News, mehr Geld für Technik, Senior:innen setzt die Digitalisierung zu: Das ist das Coronaresümee für 2021.

Eine von Bitkom Research durchgeführte repräsentative Umfrage ergab, dass die Deutschen im vergangenen Jahr durchschnittlich zehn Stunden am Bildschirm verbracht haben, Tendenz steigend. Die Zahl setzt sich aus Arbeitszeit, Videogesprächen und -Streaming und Online-Shopping zusammen. Jedoch strebt der Großteil der Befragten nach den mit Corona einhergehenden Einschränkungen einen Niedrigrekord mit 7,6 Stunden Bildschirmzeit pro Tag an – circa zweieinhalb Stunden weniger also.

© Bitkom Research

Was kostet die Digitalisierung?

Als Kontrast zu den ganzen positiven Nachrichten macht sich die technische Aufrüstung der Befragten negativ auf dem Konto bemerkbar. Über ein Drittel haben sich im vergangenen Jahr zusätzliche Geräte und/oder Software angeschafft. Das kostete Verbraucher:innen im Schnitt 913 Euro.

© Bitkom Research

Senior:innen leiden am meisten

Die gute Nachricht vorab: Trotz der steigenden Bildschirmzeit nimmt der Digitalstress rasant ab. Denn trotz vieler Veränderungen haben 86 Prozent der Teilnehmer:innen das Gefühl, dass die Digitalisierung ihnen das Leben erleichtere. Immerhin zwei Drittel geben an, dass Digitalisierung grundsätzlich ein probates Mittel sein, um mit den pandemisch bedingten Einschränkungen umzugehen. Dennoch bleiben Medienkompetenz und der Umgang mit Technologie-Skills, die erlernt werden müssen. Insbesondere bei Senioren schlägt dieser generationsbedingte Nachteil also zu Buche: Zwar nutzen 75 Prozent der Senior:innen digitale Technologien häufiger als zuvor. Doch während das Stresslevel bei allen Altersgruppen sinkt, geben weiterhin 51 Prozent der Senior:innen an, von der Digitalisierung gestresst zu sein. Achim Berg, Sprecher von bitkom, äußert sich folgendermaßen dazu:

Das Internet war für viele Seniorinnen und Senioren Terra Incognita. Wir müssen ältere Menschen beim Umgang mit digitalen Technologien besser unterstützen

© Bitkom Research

Fake News

Allgemein galten Medien als probates Mittel, sich über die aktuelle Lage zu informieren. Dabei gaben 75 Prozent der Deutschen an, RKI, Ministerien und Behörden zu vertrauen. Das illustriert die Glaubwürdigkeit der öffentlichen Institutionen. Einziges Manko: Fast jede:r Zweite:r empfindet es als schwierig mit den Unmengen an Informationen umzugehen. In diesem Sinne sah sich an einem Punkt fast jede:r mit digital oder analog kommunizierten Fake News konfrontiert.

© Bitkom Research

Hinzu kommt, dass der Zugang zu realen Institutionen durch Schließungen erschwert war. Für das Pandemiemanagement erhält das Gesundheitswesen die Schulnote 3,3. Einzig Schulen, Verwaltung und Behörden schneiden im direkten Vergleich noch schlechter ab – mit einer 4,0 haben sie immerhin gerade so bestanden.

© Bitkom Research

Methodik

Die Umfrage wurde im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt. 1.005 in Deutschland lebende Menschen wurden telefonisch befragt. Alle Probanden waren älter als 16 Jahre. Der Befragungszeitraum dauerte von Mitte Dezember 2021 bis Anfang Januar 2022.

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