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Human Resources
Ohne Remote Work keine neuen Talente: Mit diesen Veränderungen müssen Recruiter im HR rechnen

Ohne Remote Work keine neuen Talente: Mit diesen Veränderungen müssen Recruiter im HR rechnen

Michelle Winner | 13.09.21

Arbeitnehmer:innen wünschen sich Remote Work und flexible Arbeitszeiten. Dafür wären sie sogar offener, was den Arbeitsstandort angeht. Recruiter müssen sich dieser Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt bewusst werden.

Die Coronapandemie hat die Arbeitswelt nachhaltig geprägt und die Erwartungen verändert, die Angestellte an ihre Arbeitgeber:innen haben. Für effektive Recruiting-Strategien ist es wichtig, diese Veränderungen wahrzunehmen und zu verstehen, um entsprechend handeln zu können. Im War for Talents ist es entscheidend, den Talenten Gehör zu schenken und Offenheit für die Konzepte der neuen Arbeitswelt zu zeigen.

Kein Home Office? Keine Zusage

Eine aktuelle Studie, beauftragt von XING E-Recruiting, kununu und Prescreen, zeigt die Anforderungen von Bewerber:innen an Unternehmen. Eines der stärksten Bedürfnisse ist ohne Frage die Möglichkeit auf Remote Work. Fast 30 Prozent der Arbeitnehmer:innen würden in Zukunft nicht für ein Unternehmen arbeiten, dass Home Office als Arbeitsmodell ausschließt. Ähnlich sieht es mit flexiblen Arbeitszeiten aus. Die Pandemie hat die Notwendigkeit von Flexibilität deutlich gemacht und insgesamt 45 Prozent der Befragten erklären, dass sie ohne flexible Arbeitszeitmodelle nicht bei einem Unternehmen anfangen würden. Dazu erklärt Xenia Meuser, Senior Vice President Attract & Retain, Brand & Marketing bei XING E-Recruiting:

Arbeitgeber müssen sich darauf einstellen, dass flexible Arbeitsmodelle kein Nice-to-have mehr sind, sondern ein Need-to-have. Das wird auch die Arbeit der Personalbereiche verändern. Gleichzeitig sehnen sich viele Beschäftigte nach einem Alltag mit Kollegen im Büro. Wir werden uns darauf einstellen müssen, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Beschäftigten viel besser zu verstehen und Arbeitsplätze nach ihren Bedingungen zu gestalten.

Hybride Arbeitsmodelle, die sowohl Remote Work als auch Präsenz im Büro zulassen, werden sich vermutlich mehr und mehr durchsetzen. Abgesehen von flexiblen Arbeitszeiten sind den Arbeitnehmer:innen auch das Arbeitsklima und die Work-Life-Balance wichtig bei der Jobsuche. 56 Prozent lassen sich außerdem von der Aussicht auf ein angemessenes Gehalt überzeugen.

Arbeitgeber:innen müssen Sicherheit bieten

Teilweise zeigt die Studie auch, wie sehr sich die Wahrnehmung der Recruiter und die Wünsche der Bewerber:innen unterscheiden. So glauben lediglich 27 Prozent der HRler:innen, dass die Arbeitsplatzsicherheit ein entscheidendes Kriterium bei der Jobwahl ist. Tatsächlich geben aber 43 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen an, dass Jobsicherheit für sie von Bedeutung ist – besonders aufgrund der unsicheren Coronazeit. Abgesehen davon zählt auch die Unternehmenskultur: 52 Prozent geben an, nicht für ein Unternehmen arbeiten zu wollen, dessen Unternehmenskultur nicht transparent ist. 74 Prozent lassen sich bei der Jobwahl sogar vom positiven Ruf ihrer künftigen Arbeitgeber:innen beeinflussen.

Eine positive Entwicklung hat die Coronapandemie jedoch auch gebracht: Vor der Krise war für die meisten Arbeitnehmer:innen der Unternehmensstandort ein wichtiges Entscheidungskriterium. Das ist heute anders. 60 Prozent der Befragten geben an, dass sie auch für Unternehmen in abgelegeneren Regionen arbeiten würden, sofern es die Möglichkeit auf Remote Work gibt. Gerade hinsichtlich des Fachkräftemangels ist das eine gute Entwicklung, denn so können die Unternehmen aus einem größeren Pool von Bewerber:innen schöpfen. Wichtig ist hierbei nur die Offenheit, Remote Work auch als dauerhaftes Konzept anzubieten.

Offenheit ist bei den aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt ein ausschlaggebendes Stichwort: Unternehmen, die sich vor den Veränderungen verschließen und an ihrem Status quo festhalten, werden es in Zukunft schwerer haben, sich im War for Talents durchzusetzen. Wer jedoch mit der Zeit geht und den Arbeitnehmer:innen Gehör schenkt, kann sich einen entscheidenden Vorteil verschaffen.

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