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Global Gender Gap Report: In diesen Ländern gelingt die Geschlechtergerechtigkeit am besten

Global Gender Gap Report: In diesen Ländern gelingt die Geschlechtergerechtigkeit am besten

Michelle Winner | 03.09.21

Gleichberechtigung der Gender ist noch lange nicht überall erreicht. Und auch wenn Westeuropa inklusive Deutschland gut abschneidet, gibt es noch viel Luft nach oben.

Der Global Gender Gap Report 2021 des Weltwirtschaftsforums gibt interessante Einblicke in die Geschlechtergerechtigkeit weltweit. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf der Chancengleichheit für Frauen und Männer in der Arbeitswelt sowie der Gender Pay Gap. Bereits vor kurzem haben wir einige der Ergebnisse des Reports, bezüglich der Auswirkungen der Coronapandemie auf das Gehaltsgefälle, mit dir geteilt. Heute wollen wir den Fokus auf die Länder legen, in denen Geschlechtergerechtigkeit am besten gelingt und in welchen Nachholbedarf herrscht.

Platz 1 geht an Westeuropa

Im Report werden die verschiedenen Länder in acht regionale Gruppen verteilt: Westeuropa, Nordamerika, Lateinamerika und Karibik, Osteuropa und Zentralasien, Ostasien und Pazifik, Subsahara-Afrika, Südasien sowie den Nahen Osten und Nordafrika. Bei der Auswertung wird angegeben, wie sehr die Gender Gap bisher geschlossen wurde. Heißt, die Prozentzahl hinter den einzelnen Ländern oder Regionen zeigt, zu wie viel Prozent die Geschlechtergerechtigkeit erreicht wurde. Die Top 3 der Regionen sieht wie folgt aus:

  1. Westeuropa (77,6 Prozent)
  2. Nordamerika (76,4 Prozent)
  3. Lateinamerika und Karibik (72,1 Prozent)

In diesen Regionen haben Frauen oft ähnliche oder gleiche Chancen wie Männer in der Arbeitswelt und auch die Gender Pay Gap ist geringer als anderswo. Am weitesten auseinander klafft die Geschlechterkluft in der Region Naher Osten und Nordafrika (60,9 Prozent). Dieses Ranking bedeutet jedoch nicht, dass auch alle Länder aus Westeuropa in Sachen Gleichberechtigung vorne liegen. In den Top 10 Ländern befinden sich auch Vertreter aus dem Pazifik, Osteuropa sowie Afrika:

© Weltwirtschaftsforum

Bereits zum zwölften Mal ist Island auf Platz 1 des Rankings und damit ein Paradebeispiel dafür, wie Gleichberechtigung funktionieren kann. Andere Länder können sich hier eine Scheibe abschneiden. Deutschland liegt im Ranking für Westeuropa und Nordamerika übrigens auf Platz 7 mit 79,6 Prozent, was global sogar für den elften Platz reicht – also knapp an der Top 10 vorbeigerutscht. Auf den ersten Plätzen der anderen Regionen liegen die folgenden Länder:

  • Südasien: Bangladesch (71,9 Prozent)
  • Naher Osten und Nordafrika: Israel (72,4 Prozent)
  • Subsahara-Afrika: Namibia (80,9 Prozent)
  • Ostasien und Pazifik: Neuseeland (84 Prozent)
  • Osteuropa und Zentralasien: Litauen (80,4 Prozent)
  • Lateinamerika und Karibik: Nicaragua (79,6 Prozent)

Wo geht es voran, wo gibt es Nachholbedarf?

Der Report hat neben den Rankings aber auch gezeigt, in welchen Ländern die größten Fortschritte in Sachen Gleichberechtigung gemacht wurden. Litauen, Serbien, Osttimor, Togo und die Vereinigten Arabischen Emirate konnten im Vergleich zum Vorjahr die Gender Gap jeweils um mindestens 4,4 Prozent verringern. Dennoch gibt es in einigen Regionen großen Nachholbedarf in Sachen Chancengleichheit und Gleichberechtigung. Subsahara-Afrika (67,2 Prozent), Südasien (62,3 Prozent) und der Nahe Osten und Nordafrika (60,9 Prozent) haben noch einen langen Weg vor sich, ehe die Gender Gap hier geschlossen werden kann – auch wenn es positive Ausreißer wie Namibia gibt.


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Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern entstehen meist durch Vorurteile, veraltete Rollenbilder, kulturelle Problematiken und auch Gender Gaps in der Politik. Beispielsweise hat sich die Gender Gap in Nordamerika um weitere 3,5 Prozent geschlossen, was laut des Reports auf politische Veränderungen zurückzuführen ist. In den USA und Kanada ist die politische Landschaft diverser geworden und von einem Zusammenhang mit der Verkleinerung der Gender Gap ist stark auszugehen.

Gender Gap wird uns noch lange begleiten

Im Report wurde festgestellt, dass die Coronapandemie die Schließung der Gender Gap verlängert hat – noch knapp 135 Jahre wird es dauern, bis die Kluft weltweit überwunden ist. Politik, Wirtschaft und auch jede Person kann jedoch dazu beitragen, den Prozess zu beschleunigen. So sollten beispielsweise Einstellungsverfahren ebenso wie Beförderungen so neutral und unvoreingenommen wie möglich gestaltet werden. Und auch in der Gesellschaft kann darauf geachtet werden, dass Geschlechterstereotype nicht reproduziert werden. Hinzu kommt, dass eine Abkehr vom binären Genderdenken den Prozess vorantreiben kann, denn es gibt mehr als nur männlich und weiblich. Es bleibt zu hoffen, dass weiterhin Fortschritte in Sachen Gleichberechtigung gemacht werden – auch hier in Westeuropa, wo zwar schon viel erreicht wurde, aber auch noch viel Luft nach oben ist.

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