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Social Media Marketing
AI Artists: Füllen bald Computer die Charts?

AI Artists: Füllen bald Computer die Charts?

Aniko Milz | 04.06.21

Virtuelle Influencer haben teilweise mehrere Millionen Follower auf Instagram und Co. Doch nun übernehmen die computergenerierten Charaktere auch die Musikbranche.

Die Charts werden von Künstler:innen dominiert, die mit ihrer Musik erfolgreich sind. Oft sind diese jedoch letztlich ein Marketing-Produkt, dem der oder die jeweilige Künstler:in lediglich das Gesicht gibt. Das Konzept und die Musik werden von anderen kreiert. Das erklärt Anthony Martini, Co-Founder von Factory New, dem Publisher Mashable gegenüber. Er hat einige virtuelle Musiker:innen „unter Vertrag“:

The things that are happening in this virtual musician world right now are not really different from anything that’s been happening in the music business or entertainment in general for ages really. […] [T]he pretty face was put there as the image and you have the songwriters and people behind it that were crafting the content, except it was a human that was the front facing image to the fans. Look at any song in the charts. There’s multiple writers, multiple producers, all sorts of marketing that goes into it. What’s really real?

Virtuelle Artists, echte Follower

Real ist auf jeden Fall, dass virtuelle Influencer teilweise mehrere Millionen Follower haben. Vorwiegend sind sie im Beauty- und Modebereich anzufinden, doch mittlerweile erobern sie auch die Musikszene. Zu ihnen gehört der erste virtuelle Rapper FNMeka. Auf Spotify wurden seine drei bisherigen Songs gemeinsam immerhin knapp 200.000 Mal gehört, auf TikTok hat er über neun Millionen Follower. Dort teilt der Artist witzige Videos und lebt den Klischee-Rapper-Lifestyle.

@fnmeka

Like my setup in my car? ##zerotwo ##weeb ##rollsroyce

♬ Hai phút hơn – marlene

Virtual Artists hätten einen entscheidenden Vorteil, scherzt Martini, sie würden nie einen Flug verpassen und könnten sogar gleichzeitig an mehreren Orten sein. Die Möglichkeiten sind kaum begrenzt. Das wird auch an dem Content deutlich, der auf dem TikTok Account gepostet wird. In den Millionenfach geguckten Videos zeigt FNMeka selten wirklich realistische Szenarien. Damit dürften auch Auftritte der Artists zu Spektakeln werden, ähnlich wie Formate in dem beliebten Spiel Fortnite bereits gezeigt haben.

@fnmeka

Can y’all do this? 🦾🦾🦾 ##pushups ##nohands ##workoutchallenge

♬ original sound – PARADIISE 💞

Kunst aus dem Computer: Ist das noch Zukunftsmusik?

Jede:r der virtuellen Künstler:innen ist einzigartig – und dabei nicht auf die menschliche Form beschränkt. Auch Artists in Hasen- oder Drachengestalt machen bei dem Label Musik. Rory Kenny ist CEO bei Loudly, einer Plattform für AI-Musiker:innen, und erklärt OnlineMarketing.de gegenüber seine Meinung zu KI in der Musikbranche:

Wir befinden uns wirklich in einem frühen Stadium der KI in der Musikproduktion – aber die Möglichkeiten sind wirklich unglaublich. KI wird es Millionen von Nicht-Musiker:innen ermöglichen, das Wunder musikalischer Kreativität zu erleben, da sich die KI wie ein Mensch verhält, der auf der Grundlage einfacher Befehle Musik erzeugt. Für erfahrenere Musiker:innen wird KI neue Ansätze für musikalische Kreativität freisetzen, neue Musikgenres entdecken und Musiker:innen den Zugang zu neuen Formen kreativer Technologie ermöglichen. Parallel zu den Fortschritten in der KI-Musiktechnologie werden wir zweifellos Künstler:innen brauchen, die Kontext, Emotionen und Geschichten liefern – einzigartig menschliche Eigenschaften!

Ob die virtuellen Musiker:innen sich auf Dauer etablieren können, steht noch in den Sternen. Schließlich hängt der Erfolg dieser oft von ihrer Authentizität und der Möglichkeit, sich mit ihnen zu identifizieren ab – oder? Schon immer haben auch Kunstfiguren wie Lady Gaga oder der Musikproduzent Marshmello, der stets mit einer Maske auftritt, eine große Fangemeinschaft. Dass dahinter normale Personen stecken, ist zweitrangig. Die erschaffene Persönlichkeit hat den Erfolg. AI Musiker:innen dürften sich in dieser Hinsicht nicht groß unterscheiden.

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