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#MentalHealthAwarenessMonth: Bei diesen Anzeichen für Burnout wird es Zeit die Notbremse zu ziehen

#MentalHealthAwarenessMonth: Bei diesen Anzeichen für Burnout wird es Zeit die Notbremse zu ziehen

Michelle Winner | 25.05.21

Immer häufiger erkranken Menschen an psychischen Leiden. Das Thema mentale Gesundheit ist längst kein Tabu mehr - oder sollte es zumindest nicht mehr sein. Diese Anzeichen können Warnsignale für dich sein.

Mitten im Mental Health Awareness Month machen sich die Folgen der Coronakrise immer weiter bemerkbar: Angestellte sowie Führungskräfte fühlen sich immer ausgelaugter und 22 Prozent befürchten sogar, kurz vor einem Burnout zu stehen. Die mentale Gesundheit vieler Menschen hat im Coronajahr stark gelitten, doch auch schon vor der Pandemie waren die Themen Überanstrengung, Überforderung, Stress, Angstzustände und Depressionen relevant. Immer mehr Menschen sind in den letzten Jahren an psychischen Leiden erkrankt und umso wichtiger ist es, die Anzeichen zu erkennen und rechtzeitig die Notbremse zu ziehen.

Auf diese Anzeichen solltest du achten

Mentale Erschöpfung und psychische Leiden sollten nicht pauschalisiert werden und laufen auch nicht bei jeder Person nach einem Schema F ab. Trotzdem gibt es Anzeichen, die häufig auftreten und Vorboten für Burnout und Co. sein können. Aus diesem Grund solltest du auf Veränderungen in deinem Verhalten und Wohlbefinden achten und es auch ernst nehmen, wenn Familie und Freunde bestimmte Verhaltensweisen ansprechen. Die folgenden „Symptome“ sind große Warnsignale:

Du bist unzufrieden mit allem

Deine Kolleg:innen bauen deiner Ansicht nach nur Mist? Deine Vorgesetzten nerven? Und du selbst schaffst auch irgendwie nicht das, was du wolltest und unter dem Strich fragst du dich sowieso, was das alles bringt? Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation ist etwas, unter dem viele Arbeitnehmer:innen leiden. Alles wirkt sinnlos und – auf gut Deutsch gesagt – scheiße und von Optimismus fehlt jede Spur. Das Schlimmste daran ist oft, dass du keinen Ausweg siehst: Alles an deiner derzeitigen Situation stört dich, regt dich auf oder macht dich traurig, aber ändern kannst du scheinbar auch nichts.

Du kannst dich nicht konzentrieren

Du sitzt am Schreibtisch, aber die Buchstaben und Zahlen auf dem Desktop vor dir ergeben einfach keinen Sinn. Du hast den Text schon zig mal gelesen, aber schlau wirst du daraus trotzdem nicht. Du hast das Gefühl, nichts fertig zu bekommen und trotzdem lässt du dich von Smartphone und Kolleg:innen ablenken. Und dann bist du auch noch so schrecklich müde – teilweise sogar, obwohl du lange und gut geschlafen hast. Aber just, nachdem du dich an den Schreibtisch gesetzt hast, hat die Müdigkeit dich überfallen und du kannst dich auf nichts mehr wirklich fokussieren.

Du fühlst dich unwohl in deinem Körper

Auch dein Körper reagiert auf mentale Überlastung, oft mit vergleichsweise uneindeutigen Symptomen. Leidest du beispielsweise oft an Kopf- und Rückschmerzen? Übelkeit und Schwindel? Oder hast du Verdauungsprobleme? All das sowie Bluthochdruck, Herzrasen, Kaltschweiß und vieles mehr können Reaktionen deines Körpers auf Stress und Überlastung sein. Es kann auch zur Gewichtsabnahme oder -zunahme kommen. Fühlst du dich nicht mehr wohl in deinem Körper und bemerkst besorgniserregende Veränderungen, solltest du die Zeichen ernst nehmen und auf Ursachenforschung gehen.

Du hast Schlafprobleme

Du kannst nicht einschlafen? Wälzt dich vielleicht von links nach rechts und schaffst es nicht, dass dein Kopf den Mund hält? Bewusste sowie unterbewusste Ängste können dich wachhalten oder dich nachts aus dem Schlaf schrecken lassen. Sieben Stunden am Stück durchzuschlafen sind ein unerreichbarer Traum für dich und der Schlafmangel macht sich am nächsten Tag auch bemerkbar: Du begehst Fehler, kannst dich nicht fokussieren und willst eigentlich nur zurück ins Bett. Ständige Müdigkeit ist dein Begleiter und vor dem nächsten Abend hast du bereits Angst, denn du weißt, es steht dir wieder eine unruhige Nacht bevor.

Du stehst ständig unter Spannung

Schlafprobleme sind vielleicht nicht dein einziges Problem: Du hast allgemein das Gefühl, nie zur Ruhe zukommen. Ständig stehst du unter Strom, immer wieder geht dir durch den Kopf, ob du nicht doch noch etwas vergessen hast, doch noch etwas erledigen musst. Daran, die Füße hochzulegen und ein paar Folgen deiner Lieblingsserie zu gucken, ist nicht zu denken. Du fühlst dich gehetzt und gestresst und wenn dann auch noch jemand aus deinem Umfeld etwas will, hast du das Gefühl, dass der Faden gleich reißt.

Du bist von Leistungsdruck geplagt

Deine Ansprüche an dich selbst sind hoch und dann kommen auch noch die Erwartungen von Führungskräften, Kolleg:innen oder der eigenen Familie dazu. Du hast das Gefühl, alle erwarten etwas von dir und du musst perfekt abliefern, andernfalls… Ja, was denn andernfalls? Du denkst, du wirst gekündigt, verurteilt oder enttäuschst andere. So entsteht ein übertriebener Perfektionismus, durch den jeder noch so kleine Fehler dich aus der Bahn wirft. Du hast Angst, zu versagen.

Du leidest an Angstzuständen

Dein Leistungsdruck beschränkt sich nicht nur auf die Arbeit, sondern auch auf das Privatleben. Es fällt dir schwerer, Entscheidungen zu treffen, egal wie klein sie sind. Und wenn andere in den Entscheidungsprozess einbezogen sind, gibst du oft nach und traust dich nicht, Gegenworte zu geben, weil du niemanden verletzen oder den Zorn von jemandem auf dich ziehen willst. Mit der Zeit hast du festgestellt, dass Menschenmassen dich nervös machen, du nicht mehr so offen wie früher in Gruppen sprichst und selbst das Bezahlen an der Kasse zum Albtraum wird: Was, wenn dir das Portemonnaie runterfällt? Oder du deinen Pin vergisst? Oder du dich versprichst? Angst ist dein ständiger Begleiter geworden.

Du bist lustlos

Dir fehlt die Motivation für alles. Das spannende Projekt auf der Arbeit ist für dich nur noch eine Qual. Du hast keine Lust, dich damit auseinander zu setzen und hasst das Gefühl, dazu gezwungen zu sein. Und auch im privaten Rahmen fehlt dir die Motivation dazu, etwas zu machen. Die Aufgaben im Haushalt bleiben liegen und wirklich Lust auf Treffen mit der Familie oder Freund:innen hast du auch nicht. Du bleibst lieber alleine, aber diese Zeit nutzt du auch nicht: Zwar willst du mal wieder einen Film schauen oder ein Buch lesen, aber darauf musst du dich auch wieder konzentrieren. Teilweise sitzt du also eine gefühlte Ewigkeit da und klickst dich durch Netflix, zappst durchs Fernsehen oder scrollst durch Social Media, bis es endlich Zeit ist, ins Bett zu gehen.

Du bist überemotional

Konflikte, Diskussionen oder kleine Fehler bringen dich an den Rand des Nervenzusammenbruchs? Du kämpfst schneller mit den Tränen, ballst die Fäuste häufiger zusammen und musst dich öfter zurückziehen, um die Fassung nicht zu verlieren. Manchmal erwischst du dich auch dabei, wie du zu Hause sitzt und weinst, ohne wirklich einen Grund dafür zu haben. Du weinst einfach und kannst weder aufhören noch sagen wieso.

Du verhältst dich anders

Früher gelassen und fröhlich, heute unentspannt und kurz angebunden? Veränderungen in deinen Verhaltensweisen können dir selbst auffallen, aber vor allem die Menschen in deinem Umfeld bekommen sie zu spüren. Bist du zum Beispiel ungeduldiger mit anderen Menschen? Fährst schneller aus der Haut? Gibst spitze Kommentare von dir oder erhebst sogar die Stimme? Vielleicht ziehst du dich auch mehr und mehr zurück, ignorierst Anrufe und Nachrichten und sagst Treffen kurzfristig ab.

Trau dich und zieh die Notbremse

Wenn du dich in mehreren der Anzeichen wiedererkannt hast, wird es höchste Zeit aktiv zu werden. Bereits kleine Maßnahmen können schon helfen, der Burnout-Falle zu entkommen. Der wichtigste Schritt ist wohl, die „Symptome“ als solche wahrzunehmen und dir selbst einzugestehen, dass etwas nicht stimmt. Damit ist bereits eine große Hürde genommen. Es kann darüber hinaus helfen, dir jemanden zum Reden zu suchen – egal ob Freund:in, Familienmitglied oder professionelle Hilfe. Hauptsache ist, du wirst aktiv und nimmst Hilfe an. Denn ist der Zusammenbruch erst einmal da, wird es ein Albtraum. Betroffene berichten von Panikattacken, vernichtenden Schuldgefühlen, Niedergeschlagenheit und Gefühlen der Wertlosigkeit und sogar Suizidgedanken. Um sich von einem Burnout zu erholen, brauchen die Erkrankten zudem oft Monate, manchmal Jahre.

Lass dich nicht von Stimmen irritieren, die immer noch dem Aberglauben verfallen sind, dass psychologische Probleme ein Zeichen von Schwäche oder eine Modeerscheinung wären. Die mentale Gesundheit ist ebenso wichtig wie die physische Gesundheit. Du hast jedes Recht darauf, dich darum zu sorgen und Maßnahmen zur Verbesserung oder Prävention zu ergreifen. Es ist in Ordnung, auch mal an sich selbst zu denken – trau dich also aktiv zu werden und finde deinen Weg aus der mentalen Erschöpfung.

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