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Probezeit für Gruppen: Facebook will mithilfe von Moderatoren die Verbreitung von Fake News eindämmen

Probezeit für Gruppen: Facebook will mithilfe von Moderatoren die Verbreitung von Fake News eindämmen

Nadine von Piechowski | 09.11.20

Desinformationen, Verschwörungstheorien und Lügen: Facebook-Gruppen werden häufig genutzt, um strittige Inhalte zu verbreiten. Jetzt will das soziale Netzwerk stärker dagegen vorgehen.

Facebook-Gruppen bieten viele Möglichkeiten, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten. Das gilt unglücklicherweise nicht nur für beispielsweise Koch-Fans oder Hobby-Bastler, sondern auch für Verschwörungstheoretiker und -theoretikerinnen. Besonders im Nachgang der US-Präsidentschaftswahl verzeichnete Facebook einen Anstieg von Desinformationen und Verschwörungsspekulationen, die von Anhängern Donald Trumps in Gruppen verbreitet werden.

Daher verkündete Facebook jetzt, dass als problematisch eingestufte Gruppen ab sofort eine „Probezeit“ durchlaufen müssen. 60 Tage lang müssen sämtliche Posts in einer Gruppe von den Administratoren und Moderatoren manuell überprüft sowie freigegeben werden. Der Social-Media-Konzern betrachtet Facebook-Gruppen als kritisch, wenn der hochgeladene Content vermehrt gegen die Richtlinien der Plattform verstößt. Dabei werden sämtliche Gruppen überprüft – egal, ob privat oder öffentlich. Sollten innerhalb der Probezeit vermehrt problematische Inhalte in der Gruppe geteilt werden, löscht Facebook diese.

Desinformationen und Verschwörungstheorien: Facebook nimmt Gruppen-Moderatoren in die Pflicht

Dass die Verbreitung von Fehlinformationen nicht nur Auswirkungen auf der sozialen Plattform, sondern auch in der nicht digitalen Realität haben kann, zeigte ein Vorfall in Washington. Hier stürmte 2016 ein bewaffneter Mann eine Pizzeria und schoss um sich. Der Schütze gehörte der Verschwörungsgruppe QAnon an, die sich hauptsächlich sozialer Netzwerke bedient, um ihre Spekulationen und Unwahrheiten zu verbreiten. Laut QAnon habe ein kriminelles Netzwerk um die US-Politikerin Hillary Clinton damals in dem Pizzaladen seinen Hauptsitz gehabt. Erst kürzlich verkündeten Twitter, Facebook und TikTok, dass sie die Profile der Verschwörungstheoretiker von der eigenen Plattform verbannen oder deren Reichweite einschränken. Nun sollen auch andere nicht belegte Theorien von der Plattform verschwinden.

Mit der neuen Probezeit für Facebook-Gruppen nimmt der Social-Media-Konzern jetzt die Moderatoren und Administratoren in die Pflicht. Ob dies hilft, um die Verbreitung von Fake News und Lügen auf der Plattform einzudämmen, wird sich zeigen.

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