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E-Commerce
Schnäppchenjagd für Mitglieder: Amazon Prime Day will neue Rekorde schreiben

Schnäppchenjagd für Mitglieder: Amazon Prime Day will neue Rekorde schreiben

Aniko Milz | 15.07.19

Mit dem Prime Day verzeichnet Amazon immer höhere Umsätze. Mittlerweile besteht das Event aus mehr als nur Shopping. Auch andere Händler ziehen mit.

Wie ein Report von Adjust und Liftoff kürzlich zeigte, verliert das Saisongeschäft im E-Commerce zunehmend an Bedeutung. Stattdessen rücken Online Shopping-Events in den Fokus der Verbraucher. Viele sind gewillt, auf die oft jährlich stattfindenden Event-Tage zu warten und an ihnen besonders viel Geld auszugeben. Der bekannteste Shopping-Tag der Händler ist in der Hinsicht wohl der Amazon Prime Day, der im Juli stattfindet.

Schnäppchenjagd an zwei ganzen Tagen

Ursprünglich ins Leben gerufen, um den kostenpflichtigen Prime-Mitglieds-Service zu bewerben, reiht sich der Amazon Prime Day mittlerweile hinter dem Black Friday oder Cyber Monday ein, die sich allerdings über mehrere Tage erstrecken. Dieses Jahr scheint Amazon alle Rekorde knacken zu wollen und macht aus dem ursprünglichen einen Tag, der letztes Jahr schon auf 36 Stunden erweitert wurde, ganze zwei Tage. Am 15. und 16. Juli können Prime-Mitglieder aus 18 Ländern dieses Jahr auf Schnäppchenjagd gehen.

Schon jetzt wirbt Amazon auf der Website mit den besten Deals. © Screenshot Amazon

Eine von Periscope By McKinsey durchgeführte Studie ergab, dass sich mehr als 70 Prozent der deutschen Verbraucher für den Prime Day begeistern können und vorhaben, an den beiden Tagen etwas zu kaufen. Und das nicht zu knapp: Verbraucher in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland gaben an, dieses Jahr mehr Geld als im letzten ausgeben zu wollen. Dabei sei besonders die Vorabrecherche entscheidend. Nur 23 Prozent der Befragten wollte am Prime Day spontan entscheiden, in welchen Produktkategorien sie einkaufen. Die große Mehrheit gab an, bereits einen Monat vorher zu recherchieren, welche Deals für sie spannend sein werden. Trotz Planung haben ganze 15 Prozent kein festgelegtes Budget für das sie shoppen möchten. Bezüglich der Kategorien bestehen große Übereinstimmungen. Die Mehrheit der Verbraucher möchte Unterhaltungselektronik shoppen. Auch in Deutschland möchten dies 60 Prozent, danach folgen 51 Prozent mit Kleidung und Accessoires und 46 Prozent mit Büchern, Musik und Filmen.

Marketingstrategien und andere Side-Events

Grundsätzlich sind die über eine Million Angebote nur für Prime-Mitglieder verfügbar, doch einige Vorabdeals können auch Nicht-Mitglieder ergattern. Im Netz kursieren diverse Listen, welche die vermeintlich besten Deals anpreisen und viele Einzelhändler reagieren auf den Prime Day mit eigenen Angeboten. Der Marketing-Rummel ist groß und viele nutzen die Gunst der Stunde, um ihre Produkte besonders zu bewerben oder neu auf den Markt zu bringen. So auch diverse Prominente. Einige spezielle Celebrity Deals hat Business Insider aufgelistet.

Mit Musik für mehr Umsatz: Auf dem Prime Day-Konzert treten Stars wie Taylor Swift auf. © Screenshot Amazon

Mit dem Prime Day Concert sollte schon vorab noch mehr Aufmerksamkeit auf das Event gezogen werden. Mit Taylor Swift als Headlinerin und anderen Stars wie Dua Lipa, SZA und Becky G im Programm, bietet Amazon Prime-Mitgliedern schon im Vorfeld eine große Show. Am 10. Juli wurde das Konzert live gestreamt und steht Mitgliedern danach für begrenzte Zeit auf Prime Video zur Verfügung. In München lud Amazon Music zum #PrimeDay Live Konzert mit den Fantastischen Vier und Clueso.

Die Einzelhändler nutzen die Chance – und ziehen mit

Die Begeisterung für Online-Verkaufsevents nimmt zu und befeuert die Nachfrage nach weiteren ähnlichen Gelegenheiten. Mit der großen Begeisterung der Verbraucher für Online-Shopping-Events ergeben sich auch für andere Einzelhändler große Chancen. Einzelhändler sollten darüber nachdenken, eigene Events einzuführen,

sagt Brian Elliott, Partner und Head of Innovation von Periscope, über die Ergebnisse der Studie. Das nehmen sich viele Einzelhändler zu Herzen und gehen in Konkurrenz mit Amazon. Ebay kündigte für den 15. Juli einen Crash Sale an und scherzte dabei über Amazons Serverabsturz im letzten Jahr. Sollte es dieses Jahr wieder zu Problemen kommen, verspricht Ebay zusätzliche Schnäppchen auf der eigenen Seite. Auch deutsche Anbieter wie Shoop.de ziehen mit und veranstalten eigene Event-Tage. Der „Shoop-Day“ verzeichnete in seiner ersten Ausgabe 2017 bereits 775.000 Euro Umsatz, was im Folgejahr um 92 Prozent auf knapp 1,5 Millionen Euro stieg. Für den dritten Shoop Day, der dieses Jahr stattfindet, erwartet das Unternehmen noch mehr Aufmerksamkeit, was weitere Umsatzsteigerungen für die teilnehmenden Händler bedeuten sollte. Die Begeisterung der Verbraucher für derartige Events zeigt sich in den getätigten Transaktionen: Nach eigenen Angaben verzeichnet Shoop.de an einem normalen Geschäftstag etwa 8.000 Transaktionen. Am Shoop Day 2018 lag diese Zahl bei 20.000.

Mit dem Shoop Day setzen wir ein Gegengewicht zum Prime-Day. Händler erreichen durch die starke Aufmerksamkeit an diesem Aktionstag eine erhebliche Umsatzsteigerung und das mit einem wesentlich geringerem Investment als bei Amazon,

erklärte der Geschäftsführer von Shoop.de, Veit Mürz, die Motivation für das eigene Event. Dass der Amazon Prime Day wieder ein Erfolg wird, steht wohl außer Frage. Händler und Unternehmen können die Chance für sich nutzen und mit eigenen Rabatten und Angeboten auf den Zug aufspringen und die kaufwilligen Verbraucher einsammeln.

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