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E-Commerce
K5 – Die Lehren vom Get-together der E-Commerce-Branche

K5 – Die Lehren vom Get-together der E-Commerce-Branche

OnlineMarketing.de Redaktion | 16.07.18

Die K5 lockte 3.000 Teilnehmer aus dem Online-Handel nach Berlin. Wir waren mit vor Ort und haben neben den Learnings auch Verbesserungsvorschläge im Gepäck.

Die K5 ist eine Konferenz, die die Erwartungen an ein professionelles Branchen-Meetup voll erfüllt: perfekte Organisation mit klarer Fokussierung auf E-Commerce und ein spannendes und abwechslungsreiches Lineup. Shopbetreiber, die sich ein jährliches Update zu Technologien und Denkanstöße holen wollen, werden grundsätzlich fündig.

Ruppert Bodmeier über Entstehung von Innovationen im E-Commerce

Das Level der Vorträge reichte von Anfänger-Niveau bis zur Top-Strategie-Beratung. Selbstverständlich gab es auch sehr informative und mehrwertstiftende Beiträge. Ein schönes Beispiel hierfür war der Vortrag von Ruppert Bodmeier, Gründer von disrooptive. Sehr praxisbezogen und unaufgeregt verdeutlichte er, wie Innovationen im E-Commerce entstehen können.

Das Grundprinzip der von ihm vorgestellten „Rapid Innovation“:

  • den größten Painpoint der eigenen Kunden identifizieren
  • dann nach Unternehmen suchen, die das Problem intelligent gelöst haben. Dabei jedoch gezielt die eigene Branche und E-Commerce als Benchmark außen vor lassen
  • herausfiltern, was die Lösung besonders macht und warum gerade dieser Weg funktioniert
  • diese Lösung dann für das eigene Unternehmen adaptieren und anpassen

Sehr gut bildlich dargestellt wurde so ein Painpoint am Mobile Interface nahezu jeder Website. Während der obere Screenbereich derjenige ist, der mobil vom User am schlechtesten zu erreichen ist, werden eben in diesem Bereich in fast 100 Prozent der Fälle die wichtigsten Elemente wie Warenkorb oder Hauptnavigation untergebracht. Warum? Natürlich kann man argumentieren, dass das eben alle so machen und es daher vom User gelernt ist – aber wäre es nicht zielführend, hier einmal aus der Masse auszubrechen und die Lösung anzubieten, die für den Nutzer am komfortabelsten ist?

Ein weiteres Beispiel ist die Anpassungsfähigkeit von CMS und der Produkt-Landingpage: Online-Shops könnten Waren nach Vorlieben ausliefern und sich damit an Best Practices von Netflix oder Spotify bedienen. Oder aber auf der Detailseite bestimmten Elementen mehr oder weniger Raum geben – je nach Relevanz. Bei Produkten unter 10 EUR könnte man beispielsweise den Preis hervorheben, bei Produkten über 100 EUR hingegen Awards oder Trust Symbole in den Vordergrund stellen. Es ist beeindruckend, wie einförmig Webshops nach wie vor sind, obwohl sie gänzlich unterschiedliche Produkte anbieten und Zielgruppen bedienen.

Bodmeier ruft dazu auf, diese Eintönigkeit zu durchbrechen. Die klare Fokussierung liegt dabei auf der Perfektionierung der User Experience. Wichtig ist es, die eigene Bubble zu verlassen und über den Tellerrand zu blicken. Der User und seine Intention müssen in den Vordergrund gestellt werden, nicht das eigene Produkt.

In einer Individualisierung und Abgrenzung zum Mitbewerber lägen Chancen für kleine und mittelständische Shops, um sich auch gegen große und marktbeherrschende Konkurrenten zu behaupten. Kopieren macht einen niemals besser. Innovation und Kreativität sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

© K5 – Facebook

Big Player als Blaupause für kleine Unternehmen geeignet?

Ein gern genommenes Highlight solcher Konferenzen sind spannende Insights großer Player wie Zalando oder Runtastic. Selbstverständlich sind diese Dickschiffe für jeden von uns von besonderem Interesse und mittelständische Webshop-Betreiber können hier sehen, was im Großen funktioniert. Dennoch kann man gerade dieses Vortragsformat auch kritisch hinterfragen: kann der Zuhörer, der mit gänzlich anderen Ressourcen operieren muss, hieraus so viel für das eigene Business ableiten? Wäre es nicht besser, die Learnings der Großen in konkrete Hilfestellungen für kleinere Setups zu übertragen? Etwas überspitzt formuliert würde das bedeuten: weniger Bewunderung der Big Player und mehr Give Aways für die Konferenzbesucher.

Fazit

Die die Konferenz begleitende Expo bot einen bunten Mix aus Dienstleistern, die keine Besucherwünsche offenließen. Von innovativen Lagerlösungen, über Datenhubs bis hin zum Lösungsanbieter zur IT-Sicherheit konnte man sich umfassend informieren und auf hohem Level austauschen. Ein toller Branchen-Treffpunkt mit idealen Networking-Bedingungen: Speed-Networking, Kaffee und leckeres Essen machten die Tage auf der K5 ausgesprochen angenehm.

© K5 – Facebook

Für die nächste Ausgabe der K5 wünschen wir uns die Vorstellung wirklich disruptiver Innovation: Themen wie Blockchain oder Künstliche Intelligenz wurden von der E-Commerce-Branche bisher noch kaum aufgegriffen, sind aber derart zukunftsweisend und bahnbrechend, dass sie nicht mehr ignoriert werden können. Berufsbilder und Business Modelle werden sich in den nächsten fünf Jahren grundlegend verändern. Diese Veränderungen gilt es, frühzeitig zu thematisieren. Ein Faktor wären also mehr Vorträge über Zukunftstechnologien, die schneller entscheidenden Einfluss nehmen werden, als man denkt.

Inhaltlich bietet die Konferenz sowohl für Einsteiger, als auch für Profis inhaltliche Mehrwerte. Dennoch sollte die K5 innovativer und mutiger werden – Snacks, Networking und Vielfalt erhalten bereits jetzt 5 Sterne!

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