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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Suchmaschinen-Trends: Wie Voice Search und Bildersuche SEO verändern werden

Suchmaschinen-Trends: Wie Voice Search und Bildersuche SEO verändern werden

Anton Priebe | 23.02.17

Melanie Ruf von der 12Auto Group und Digital Marketing Experte Lars Schulze verraten, worauf sich SEOs in Zukunft einstellen müssen.

Die SMX lockt 2017 erneut mit spannendem Programm Marketing-Fachleute in den Süden. In den kommenden Tagen möchten wir euch einen Vorgeschmack auf das geben, was euch am 14. und 15. März in München erwartet.

Heute beantworten uns die folgenden diesjährigen Speaker, wie sich SEO verändern wird, was die spannendsten Entwicklungen bei Google waren und mit welchen Prognosen sie sich in der Vergangenheit auf dem Holzweg befanden:

  • Melanie Ruf, Senior Marketing Manager bei der 12Auto Group GmbH
  • Lars Schulze, Digital Marketing & Social Media Expert, lars.biz

Interview mit Melanie Ruf von der 12Auto Group und Lars Schulz von lars.biz

SMX: Stichwort “Voice Search” und “Suche über Bilder” – gibt es in 5 Jahren überhaupt noch die klassische Suche mit Keywords oder wie werden Nutzer dann suchen?

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Melanie Ruf, 12Auto Group

Melanie Ruf: Ich denke, dass die klassische Suche mit Keywords in 5 Jahren weiterhin bestehen bleibt, speziell bei den Desktop Suchanfragen. Im mobilen Bereich wird sich die Voice-Suche immer mehr zum Trend entwickeln. Allein in den USA sollen jetzt schon 40% der Erwachsenen und die Hälfte aller Jugendlichen Spracheingaben bei der Suche vorziehen, beispielweise über Siri oder Cortana. Auch erfreut sich in amerikanischen Haushalten die Nutzung von Amazon Echo und Alexa immer größerer Beliebtheit.

Werbetreibende müssen sich darauf einstellen, dass immer mehr Text gesucht wird, denn bei der Sprachsuche hat man die Möglichkeit konkretere und vor allem ausführlichere Fragen zu stellen. Bei der Voice-Search gewinnen vor allem im mobilen Bereich longtailige Keywords an Relevanz, im Desktop-Search werden einzelne Keywords vorerst noch bestehen bleiben.

Was die Bildersuche betrifft, hat sich in den letzten Jahren bereits herausgestellt, dass Google mit Deep-Learning-Systemen immer mehr in der Lage ist Bildinhalte zu erfassen, ohne dabei die Meta-Daten zu berücksichtigen. Ein neuer Google Algorithmus identifiziert beispielweise sogar anhand von Pixeln, wo ein Foto entstanden ist, indem er sie mit der Google Streetview-Datenbank abgleicht. Diese Art von Erkennung ist für automatisiertes Fahren in der Automobilbranche essenziell, da somit Verkehrszeichen fehlerfrei gelesen werden können. Deep-Learning ist auch in anderen Bereichen sinnvoll einsetzbar. So liefert Google beispielweise anhand eines gemachten Bildes einer Jacke genaue Produktinformationen mit Links zum entsprechenden Shop. Diese Technologien in der Bildersuche und Voice-Search werden sich in den nächsten 5 Jahren immer weiter entwickeln, daher müssen Werbetreibende Ihre Strategien in Zukunft den Trend anpassen.

Lars Schulze: Ich denke, die Technik muss sich immer weiter an das Nutzerverhalten anpassen. Die Sprachsteuerung ist nun mal einfacher als die Bedienung eines Interfaces. Irgendwann haben wir nur noch irgendein Gerät, das unsere Sprachbefehle empfängt. Ob das Amazon Echo, Google Home oder eine Smartwatch ist, werden wir sehen. Aber zumindest wird es nicht nur die Suche verändern, sondern vielleicht auch Apps und Webseiten überflüssig machen.

Wichtig wird dann sein, wer der Inhaber dieser Geräte / Infrastruktur ist und ob dieses Unternehmen eher wie Apple mit einem geschlossenen, eigenen Ökosystem oder eher wie Google mit dem Open Source Gedanken anderen Anbietern den Zugang zu den Nutzern gewährt. Vielleicht kommen dann auch wieder ganz andere Anbieter ins Spiel, die zum Beispiel die meisten Devices in unseren Haushalten platziert haben, wie Samsung oder Bosch.

Was sind die spannendsten Entwicklungen bei Google in den letzten Jahren aus deiner Sicht?

Melanie Ruf: Aus meiner Sicht waren die spannendsten Entwicklungen bei Google in den letzten Jahren:

  • Die Investition von Google in die Erforschung Künstlicher Intelligenz und Übernahme des Unternehmens DeepMind, „Rank Brain“ als Ranking-Faktor und Beeinflussung der Suchergebnisse.
  • AMP-Projekt zur Beschleunigung auf mobilen Endgeräten, auch Thema Page Speed war immer wieder im Fokus und wird es meiner Meinung nach 2017 auch sein. AMP verdeutlicht auch nochmal mehr das mobile first Prinzip von Google.
  • HTTPs als Rankingfaktor, das wird auch nächstes Jahr mehr in den Fokus rücken aufgrund der neuen Chrome-Version, welche einen Warnhinweis bei unverschlüsselten Websites gibt.
  • Veränderung der AdWords Anzeigen  – Eliminierung der Anzeigen in rechter Spalte/ Hinzufügen von Google Shopping, Umstellung auf vier SEA Anzeigen, Veränderte Anzeigendarstellung.
  • Neue Strategie zur Erkennung von Linkspam – Penguin 4.0 selbstlernend und in Echtzeit durch Machine Learning.
  • Veränderung der Suchergebnisse im lokalen Bereich.
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Lars Schulze, lars.biz

Lars Schulze: Ich finde es sehr spannend, wie Google seine Innovationsfähigkeit bewahrt. Es werden ständig neue Ideen am Markt getestet und schnell Entscheidungen getroffen, ob das Produkt weiterentwickelt oder abgeschaltet wird. So lernt Google schnell und viel. Auch wenn manchmal Produkte zu spät gelauncht werden wie Gmail, Chrome oder Android, bei denen viele nicht an den Erfolg geglaubt hätten.

Google ist schon lange nicht mehr nur eine Suchmaschine, sondern hat sich in der Unternehmens DNA (in Anlehnung an Simon Sinek “Golden Circle”) stark verändert, so dass man dem Unternehmen heute alle Produkte zutrauen würde.

Mit welchen Prognosen lagst Du in der Vergangenheit schon mal komplett daneben?

Melanie Ruf: Da vor ein paar Jahren das Thema „Author Ranking“ und „Autoren-Markup“ über Google+ im Fokus stand, dachte ich, dass hier noch mehr kommen würde. Meiner Meinung nach war Google+ nur ein Hype und kann sich speziell in Deutschland nicht wirklich durchsetzen.

Lars Schulze: Es gab Zeiten, da war Nokia mit Abstand der weltweite Marktführer für Handys. Die Geräte gab es irgendwann völlig kostenlos zu jedem Vertrag dazu. Damals hätte ich nie gedacht, dass Kunden irgendwann wieder 1000,00 EURO für ein Telefon ausgeben.

Wie erklärst Du Deiner 95-jährigen Oma, was du beruflich machst?

Melanie Ruf: Oma, stell dir vor, ich arbeite in einer Firma, die Gehhilfen verkauft und du möchtest dir bald einen neuen Rollator kaufen. Ich möchte, dass du unser Produkt so oft wie möglich zu sehen bekommst. Du findest Bilder von dem Rollator in der Zeitung, du schaust fern und siehst einen Werbespot, du gehst zum Einkaufen und siehst Plakate und zusätzlich bekommst du noch Post mit Informationen zu unseren Gehhilfen. Irgendwann geht dein aktueller Rollator kaputt und du erinnerst dich an unsere Werbung und kaufst einen neuen Rollator bei uns.

Ich bin dafür zuständig, dass du so oft wie möglich mit Werbung über unterschiedliche Wege in Berührung kommst und ich dich im richtigen Moment treffe, wo du tatsächlich einen neuen Rollator brauchst und letztendlich in unserem Geschäft kaufst. Heutzutage findet diese Werbung nicht mehr so viel über Zeitungen oder Plakate statt, sondern mehr über Computer und modernere Möglichkeiten.

Lars Schulze: Ich mache Werbung im Internet (heute weiß auch eine 95-Jährige schon, was das Internet ist). Da das Internet ganz schön voll mit vielen Informationen ist, sorge ich dafür, dass man die Firmen überhaupt im Internet findet.

Vielen Dank für das Interview!


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